Nur zwölf Tage nach dem hochklassigen und so spannenden Pokalfight am Irscher Sandkaul (3:5) trafen beide Mannschaften erneut um Punkte aufeinander. Überraschte der SV Trier-Irsch noch beim 4:2-Sieg im Hinspiel in Trier, so kehrte der SVE diesmal das Ergebnis um und gewann in der gleichen Höhe im Trierer Höhenstadtteil.

Dabei ließ der Titelfavorit zunächst seine in den Spielen zuvor gezeigte Souveränität in den Torabschlüssen vermissen und musste nach der Führung von Elias Blasius aus der 33. Minute mit ansehen, wie der SVI die Partie zu Beginn der zweiten Halbzeit drehte. Doch von vorne: Mit einem Distanzschuss an die Latte von Fabrice Schirra und einer weiteren dicken Gelegenheit – Blasius aus zwei Metern übers Tor – hatte Trier das Momentum zunächst auf seiner Seite, doch auch Christoph Nickl hatte aus kurzer Distanz die Chance, die Hausherren in Front zu bringen. Als es über Mohammad Rashidi schnell nach vorne ging, netzte Blasius zur Trierer Führung (33.). „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, führten mit 1:0, haben es aber versäumt, das Ergebnis höher zu stellen“, war vor allem der erste Durchgang für SVE-Coach Timo Zeimet ausschlaggebend. Der räumte jedoch auch Versäumnisse in der zweiten Halbzeit ein. „Da haben wir nachgelassen, viele Torchancen des Gegners zugelassen, es wurde ein wildes Spiel, wie schon im Pokal. Da hatten wir mit den langen Bällen Probleme, weil die Zuordnung phasenweise fehlte. Wichtig war aber, dass die Mannschaft gut reagiert und an sich geglaubt hat. Es war am Ende eine Art Arbeitssieg“, berichtet Zeimet. Nach der Halbzeit nahm die rasante und mit vielen Kabinettstückchen durchsetzte Partie an Fahrt auf. Mit einem Doppelschlag drehte Irsch die Partie. Nach Foul an Nickl verwandelte zunächst Till Koal den fälligen Strafstoß sicher zum 1:1 (56.), ehe Nickl mit seinem 21. Saisontreffer nur zwei Minuten später den Spielverlauf auf den Kopf stellte – 2:1 (58.). Dann wurde es wild und turbulent: Nur zwei Zeigerumdrehungen später war es Rashidi, der mit einem direkt verwandelten Freistoß in den Knick eine zeitnahe Antwort des SVE parat hatte. Fünf Minuten später war erneut Rashidi in eine Angriffsaktion involviert, als er den Ball auf Fabrice Schirra durchsteckte und dieser im Eins-gegen-eins nervenstark blieb – 2:3 (65.). Die Hausherren gaben sich nicht auf und drängten auf den erneuen Ausgleich, doch Nickl hatte in der 69. Minute Pech, als er am Pfosten scheiterte. Einen Freistoß von Spielertrainer Tobias Spruck parierte SVE-Keeper Philipp Basquit in großer Manier. Das 4:2 durch einen von Lukas Herkenroth verwandelten Foulelfmeter in der 81. Minute brachte schließlich Gewissheit über den Sieger einer umkämpften, intensiven und vor allem bis in die Schlussphase hinein spannenden Partie. Rashidi wurde zu Fall gebracht und war auch an dieser Aktion beteiligt. „Mo Rashidi hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Man merkt ihm an, dass ihm die Spielpraxis gut tut und Mo mehr und mehr in den Spielrhythmus findet. Er ist ein absoluter Teamplayer.“ Wermutstropfen für den SVE: Marcel Mühlen, der in der 76. Minute in die Partie kam, musste kurz vor Spielende verletzungsbedingt vom Platz, weil ihm die Kniescheibe rausgesprungen war. Gute Besserung und rasche Genesung von hier aus. Mühlen wird demnach voraussichtlich im Heimspiel gegen Rascheid II am Samstag fehlen. Im Statement von Irschs Spielertrainer sprach Tobias Spruck von einem von „unserer Seite sehr gut geführten Spiel, bei dem der Schiedsrichter seinen Teil dazu beigetragen hat, dass das Spiel nicht in unsere Richtung gelaufen ist. Der Elfmeter gegen uns war einfach lächerlich. Wir hatten unsere Chancen, es haben aber Spielglück und Klarheit in manchen Szenen vor dem Tor gefehlt“, verwies Spruck auf den Innenpfostenschuss von Nickl sowie die Aktion von Marco Döring, der aus Nahdistanz SVE-Keeper Philipp Basquit anschoss. „Beim 0:1 hat die Zuordnung nicht gestimmt, weil der Treffer aus einem eigenen Freistoß und den daraus folgenden Konter resultierte. Es war eine intensive und zweikampfbetonte, aber faire Partie.“