11ER: Ihre Mannschaft, bei der Sie Co-Trainer sind und auch mitspielen, ist in den vergangenen fünf Spielen ungeschlagen geblieben, hat davon vier Siege eingefahren. Wie sind die letzten Wochen aus Ihrer Sicht zu bewerten?
Christopher Monzel: Uns kommt derzeit zugute, dass wir bis auf die Langzeitverletzten wieder den kompletten Kader zur Verfügung haben. Der 18er Kader eröffnet uns im Trainerteam mehr Möglichkeiten, uns taktisch besser aufzustellen. Seit Wochen sehen wir eine weitaus bessere Trainingsbeteiligung, weil genügend Spieler auf das Training kommen. Zwangsläufig sind die Ergebnisse auch besser geworden. So ist beispielsweise Nico Schitthof für den verletzten Maurice Föhr im Mittelfeld eingesprungen. Wir haben dadurch im taktischen Bereich enorm zugelegt, wir können schon im Training dahingehend arbeiten. Das ist mit zehn oder elf Mann kaum möglich. Was uns derzeit auszeichnet, ist, dass wir nicht nur von der Bank Qualität nachlegen können, sondern auch taktisch in den Systemen flexibler sind. Wir können während eines Spiels von einem System ins nächste wechseln.
11ER: Welche Probleme gab es anfangs zu bewältigen?
Monzel: Auf wichtigen Positionen gab es zu viele Wechsel und demnach keine Beständigkeit in der Aufstellung. So sind wir lange nicht wirklich in einen Flow gekommen. Mittlerweile haben sich die Spieler viele Dinge wieder neu erarbeiten können. Harmonie, Laufwege und Automatismen stimmen jetzt wieder. Die Jungs haben richtig Bock – der Spaß am Fußball ist zurück.
11ER: Welches Ziel haben Sie bis zur Winterpause und darüber hinaus in Richtung Frühjahr?
Monzel: Zunächst einmal wollen wir unser letztes Spiel vor der Weihnachtspause gegen Niederkell unbedingt gewinnen. Für das Frühjahr ist das Erreichen der Top fünf noch immer ein erstrebenswertes, aber auch realistisches Ziel. Wir wollen weniger Gegentore bekommen und den nächsten Schritt gehen. Kleine Schritte, wir denken immer auch in Etappen, führen auch zum Erfolg.
11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner SG Niederkell ein?
Monzel: Der Trainerwechsel hat ihnen offenbar gut getan. Sie haben mit dem 7:2-Sieg gegen Welschbillig ein beachtliches Ergebnis erzielt. Niederkell ist eine robust agierende und zweikampfstarke Mannschaft, die sehr kompakt steht. Mit Jakob Reichert haben sie einen überragenden Einzelspieler mit großem Tordrang im Team. Jetzt hat auch Julian Philippi mit einem Hattrick auf sich aufmerksam gemacht. Auf die beiden, aber auch auf andere sollten wir unser Augenmerk legen.
11ER: Welchen Eindruck haben Sie noch aus dem Hinspiel?
Monzel: Das war damals eine Katastrophe. Wir haben bei jener 1:3-Niederlage alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten. Keiner hat auch nur annähernd seine normale Form abgerufen. Wir haben viele Geschenke verteilt, die der Gegner dankend angenommen hat.
11ER: Sie haben kürzlich zwei neue Spieler an Land gezogen. Was können Sie über Sie sagen?
Monzel: Eric Randriamalala und Lucien Tantelimalala kommen aus Madagaskar und haben unlängst eine Ausbildung bei den Stadtwerken in Trier begonnen. Sie haben früher schon Fußball gespielt, kommen ins Training und haben bereits ein paar Einsätze in der ersten Mannschaft gehabt. Seit einiger Zeit sind sie aber beruflich in Köln. Taktische Inhalte muss man ihnen noch vermitteln, doch Kicken können sie. Ich denke, dass sie nach der Winterpause aus Köln zurück sind und uns wieder zur Verfügung stehen.
11ER: Welche Stärken bringt Jan Becker mit?
Monzel: Jan ist auf der Zehn ein extrem wichtiger Spieler für unser Spiel. Er agiert ballsicher, gedankenschnell und besitzt ein extrem gutes Auge für Schnittstellenpässe. Jan dirigiert, bringt alles mit im zentralen Mittelfeld und gilt als Topfußballer mit Führungsqualitäten. Zudem ist er torgefährlich.