11ER: Ein Punkt aus den ersten drei Spielen. Welches Zwischenfazit ziehen Sie nach dem Saisonauftakt?

Till Schweitzer: Ein solches Fazit ist ganz unterschiedlich zu bewerten. Wir haben zu Beginn der Runde gegen Eifelteams gespielt, die im Vorjahr jeweils einen einstelligen Tabellenplatz belegt haben. Im ersten Spiel haben wir ein bisschen gebraucht, um uns zu akklimatisieren. So haben wir gegen Ellscheid 50 gute Minuten gehabt, doch der Gegner war abgezockter. Gegen Schleid beim 2:2 waren es schon 70 gute Minuten und haben vor allem in der zweiten Halbzeit einen sehr guten Fußball gespielt. Am vergangenen Samstag haben wir gegen Laufeld über 90 Minuten ein gutes Spiel gemacht. Wir besaßen allerbeste Chancen, machen aber das Tor nicht. Zweikampfmäßig sind wir in der Liga angekommen und haben darüber hinaus über viele Phasen guten Fußball gezeigt, doch uns fehlen die Punkte. Fußball ist nun mal Ergebnissport und wird an Toren gemessen. Das müssen wir uns ankreiden lassen, dass wir unsere Torchancen unzureichend nutzen, gepaart mit dem fehlenden Spielglück. Da springt der Ball an die Latte oder es kracht ein Schuss an den Pfosten oder aber der Ball springt wieder raus. Auch das Eigentor von Kevin Endres fällt in die Kategorie Pech. Momentan zahlen wir noch Lehrgeld.

11ER: Ihre Mannschaft, die Sie zusammen mit Elmar Klodt coachen, spielt bislang einen herzerfrischenden Offensivfußball. Dennoch fehlen die Punkte. Was gilt es jetzt zu ändern?

Schweitzer: Es gilt, die Torchancen, die wir haben, einfach zu nutzen. Wenn wir uns keine solchen Gelegenheiten herausspielen würden, wäre das sicher ein größeres Problem. Da müssen wir ganz klar eine bessere Effizienz an den Tag legen, das liegt auch an der fehlenden Erfahrung. Gegen Laufeld stand eine Startelf mit einem Durchschnittsalter von 22,3 Jahren auf dem Platz. Da fehlt die Kaltschnäuzigkeit. Die Jungs haben ein gewisses Nervenflattern. Wenn wir den Fluch erstmal gebrochen haben, kehrt das Selbstverständnis zurück. Wir trainieren ein ums andere mal Torabschlüsse unter Gegenerdruck. Da gilt es einfach, mehr Übersicht und Ruhe in die Abschlüsse zu bringen. Positiv ist, dass wir nicht viel zulassen.

11ER: Wie bereit ist der sogenannte zweite Anzug, der für die verletzten oder angeschlagenen Spieler ins kalte Wasser geworfen wird?

Schweitzer: Jeder, der in die Partie kommt, hat das Zeug, in die Bresche zu springen. Das haben die Spiele gegen Schleid und Laufeld gezeigt. Wir haben einen sehr guten und breiten Kader und sind absolut wettbewerbsfähig. Auf die jungen Spieler zu setzen, bleibt unser Weg. So wurde zuletzt A-Jugendspieler Tom Kesselheim eingewechselt. Der breite Kader ist im Moment unsere Lebensversicherung.

11ER: Wie sieht die Zielsetzung bis zum zehnten Spieltag aus?

Schweitzer: Wir wollen möglichst viele Punkte holen und gucken, dass die Verletzten wieder zurückkommen. Denn derzeit sind alle nominellen Stürmer verletzt. Die Situation bleibt schwierig, da jetzt richtige Granaten als Gegner auf uns zukommen. Wir denken deswegen nur von Woche zu Woche und machen uns keine Gedanken darüber, was am zehnten Spieltag sein wird.

11ER: Welche Vorzüge haben die Geib-Brüder Nico und Tobias?

Schweitzer: Nico ist unglaublich zweikampfstark, unser Motor im Mittelfeld, der viele Zweikämpfe gewinnt und eine hohe Laufbereitschaft zeigt. Er kann richtig gut kicken und ist sehr torgefährlich. Auch Tobias ist torgefährlich und weiß, wo die Kiste steht. Er hat aber schon einige Verletzungen hinter sich. Er ist ein Spieler mit enormem fußballerischen Potenzial. Zum Glück, dass seine Rotsperre am nächsten Spieltag ausläuft. Er war am Mittwoch im Rheinlandpokalspiel gegen Ruwertal noch gesperrt und muss auch am Samstag noch pausieren.