11ER: Wie ist es Ihrer Mannschaft gelungen, nach der 0:2-Niederlage in Arzfeld am vergangenen Mittwoch den Schalter direkt wieder umzulegen?

Kevin Schmitt: Der 5:2-Erfolg gegen Sirzenich hat auch etwas mit dem Glauben an die eigenen Stärken zu tun. Das bestätigt uns darin, dass die fußballerische Entwicklung, vor allem im taktischen Bereich, in die richtige Richtung geht. In Arzfeld agierten wir phasenweise gut, doch uns hat das Spielglück im gegnerischen Drittel oder in der Box gefehlt. Wir sehen, dass wir uns von Spieltag zu Spieltag entwickelt haben und sich die gesamte Gruppe auch entwickelt hat. Es war gegen Sirzenich gar nicht so schwierig, den Schalter umzulegen, weil wir in  Arzfeld schon ganz viel richtig gemacht haben. Wir als Trainerteam haben auch gesehen, dass die Mannschaft viele Dinge schon sehr gut umsetzt.

11ER: Mit welchem Selbstverständnis geht Ihre Mannschaft in den in Kürze anstehenden heißen Herbst?

Schmitt: Die Monate von Mitte/Ende Oktober bis Mitte/Ende März werden entscheidend sein, wie die Mannschaft abschneidet. Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass wir gut über die nächsten Wochen und Monate kommen und sehr zuversichtlich auf die nächste Zeit blicken. Auch, weil wir unheimlich viel Substanz aus der U19 ziehen. Diese Spieler haben vier Mal pro Woche Einheiten zu absolvieren und sind diese hohen Belastungen gewohnt.

11ER: Inwieweit wirkt sich die gute Jugendarbeit, die der SVE betreibt, auf die aktuelle Kadersituation aus?

Schmitt: Sehr positiv. Wie bereits erwähnt, steht auch bei den jungen Spielern der Entwicklungsgedanke im Vordergrund. Einige der U19-Spieler haben bereits ihre ersten Spiele im Seniorenbereich absolviert und werden dadurch immer besser, weil sie viele Erfahrungen sammeln, die sie in naher Zukunft nutzen können. Am Mittwoch hatten wir zum Beispiel neun Ausfälle in Arzfeld zu beklagen. Da ist es immer gut und hilfreich, auf drei, vier U19-Spieler zurückzugreifen, bei denen man keinen Qualitätsunterschied in der Gruppe sieht. Es bestehen ein super Austausch und eine sehr gute Zusammenarbeit mit Christian Esch und Jens Roth von der U19. Viele Spieler sind bereits 18 Jahre und einige kommen sukzessive hinzu. Wir absolvieren auch einmal im Monat gegen die U19 ein Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen. Das fördert nicht nur den Zusammenhalt, das stärkt auch das Konkurrenzdenken, macht uns aber als Gruppe stabiler.

11ER: Wie ist die Wahrnehmung Ihrer Arbeit seitens der ersten Mannschaft zu beurteilen?

Schmitt: Wenn der Sportliche Leiter Daniel Hammel und Erste-Mannschaft-Trainer Thomas Klasen sich das Spiel gegen Sirzenich anschauen, weiß man, dass die Wertschätzung da ist. Immerhin stehen einige junge Spieler im erweiterten Erste-Mannschaft-Kader.

11ER: Einer von denen ist Chris Filipe. Was zeichnet ihn aus?

Schmitt: Chris bringt von den Fähigkeiten ein  brutales Talent mit. Er besitzt ein extrem hohes Tempo, eine sehr gute Technik und ein sehr gutes Eins-gegen-eins. In der Entscheidungsfindung muss Chris noch besser werden. Er ist ein Zielspieler, soll nicht nur für Tore sorgen, sondern auch Assistent sein. Er ist einer von drei Perspektivspielern für die erste Mannschaft.

11ER: Wer waren die bislang spieltechnisch besten Mannschaften, gegen die Ihr Team gespielt hat?

Schmitt: Daleiden war wohl die unbequemste Mannschaft, die mit sehr viel Erfahrung ausgestattet ist, im tiefen Block verteidigt und nach vorn ebenfalls viel Qualität mitbringt. Auch Ruwertal zählte zu den fußballerisch besten Teams bislang. Auch wenn wir in Haag zu Beginn der Saison nicht gerade erfolgreich waren, muss man dieser Mannschaft auch eine gewisse spielerische Qualität zugestehen. Es werden auch noch einige andere Mannschaften, wie etwa Tawern, hinzukommen, die gehobenes Niveau verkörpern.

11ER: Da stellt sich die Frage, wie sie den kommenden Gegner aus dem Saartal einschätzen und ob der momentane Tabellenführer ebenfalls über ein hohes spielerisches Niveau verfügt?

Schmitt: Die SG Saartal besitzt sehr viel Erfahrung auf der Trainerbank mit Peter Schuh und Chrisi Anton. Nici und Lucas Jakob sind Dreh- und Angelpunkt in deren Spiel. Das sind hervorragend gute Fußballer. Dominik Lorth hat in den letzten Wochen mehrfach unter Beweis gestellt, dass er weiß, wo das Tor steht. Zudem kommen die Saartaler über ein hohes Tempo, ein aktives Gegenpressing und jeder Menge Spielwitz. Sie sind zurecht Spitzenreiter der Liga. Doch wir wollen diejenigen sein, die sie zuerst besiegen.

11ER: Welche Stärken sehen Sie bei Fabian Wey?

Schmitt: Fabi bringt extrem viel Tempo und Torgefahr mit, ist klar im Kopf und besitzt ein hohes Spielverständnis. Weil er auch über eine gute Entscheidungsfindung verfügt und schon so manches Tor erzielt und vorbereitet hat, sind wir sehr zufrieden mit ihm.