11ER: Wie ist das desaströse 1:6 bei der DJK St. Matthias Trier zu bewerten?
Uwe Wess: Es ist ganz viel schief gelaufen. Unsere Fehlerquote war einerseits zu hoch, auf der anderen Seite hatte Mattheis aber auch eine unglaubliche Qualität. Wir haben unerklärliche Fehlpässe im Aufbauspiel gehabt. Nach dem 0:2 wurde es zunehmend schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich, weil der Gegner auch mental und physisch auf dem Platz war. Wir haben nicht gut ins Spiel gefunden. Ein paar gute Standards sind eben zu wenig, um eine so starke Mannschaft zu beeindrucken. Denn Matthias hat einen bärenstarken Auftritt hingelegt. Wir haben zwar in der Halbzeit taktisch noch ein paar Dinge umgestellt und offensiver agiert, doch haben es nicht verstanden, deren Defensive zu beschäftigen, geschweige denn sie zum Wanken zu bringen. Die Niederlage ist absolut in Ordnung.
11ER: Es läuft nicht rund bei Ihnen. Welche Dinge sind in den nächsten Wochen unbedingt zu verbessern, wenn Sie Ihre Saisonziele nicht frühzeitig aus den Augen verlieren wollen?
Christopher Monzel: Die Ziele sind erst mal außen vor. Wenn wir auf die Tabelle schauen, stellen wir fest, dass sie gar nicht nach unseren Vorstellungen ausschaut. Wir haben uns alle hinterfragt, was wir besser machen können und müssen. Wir trainieren gut, treten aber auf der Stelle. Wir müssen vor allen Dingen in den Abläufen etwas ändern, denn zufriedenstellend ist das gar nicht, was wir bis dato an Punkten eingespielt haben.
11ER: Ihrer Mannschaft gelang nur ein Punkt aus den letzten drei Partien. Was wollen Sie von Ihrer Mannschaft im Heimspiel gegen den SV Föhren konkret sehen?
Wess: Es geht darum, die Defizite konkret anzusprechen und in die Köpfe der Spieler zu tragen, damit sie wissen, was sie falsch machen. Das Spiel in Feyen klammern wir mal bewusst aus. Denn Matthias war die bislang stärkste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben. Die Punktverluste sind sehr ärgerlich gegen Mannschaften, gegen die wir hätten gewinnen müssen, weil wir auch nicht viel falsch gemacht haben. Knackpunkt ist immer wieder die mangelhafte Chancenverwertung, wie bei der SG Weintal zum Beispiel. Mit den Spielen an sich waren wir gar nicht so unzufrieden. Deshalb dürfen und wollen wir jetzt nicht alles in Frage stellen. Wir müssen konzentrierter und strukturierter sein. Dann kommen die Ergebnisse von ganz allein.
11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein? Der SV Föhren ist ja auch nicht glanzvoll gestartet.
Monzel: Föhren liegt ein Punkt hinter uns, doch sie hatten ja am Mittwoch noch ihr Nachholspiel in Saarburg zu absolvieren. Sie werden mit dem festen Willen zu uns kommen, sechs Punkte aus der Woche zu ziehen. Es hängt viel davon ab, wie sie in Saarburg gespielt haben. Gegen Föhren waren es stets ausgeglichene Spiele. Sie agieren kämpferisch gut, können unglaublich gefährlich umschalten, doch sie sind auch fußballerisch stark, wenn man sie ins Spiel kommen lässt. Sie verteidigen aggressiv. Mit Nico Toppmöller haben sie einen Unterschiedsspieler an Bord. Mit ihm habe ich in Leiwen in der Bezirks- und Rheinlandliga zusammengespielt und kenne Nico schon eine halbe Ewigkeit.
11ER: Ist die Liga nochmals ausgeglichener geworden durch die Aufsteiger?
Wess: Ja, schon. Die DJK St. Matthias und Trier-Irsch marschieren schon vorneweg. Wir hatten sie von vornherein auf dem Zettel. Jede Woche gibt es irgendwelche Überraschungen, so wie Schillingens Sieg in Föhren. Eine Struktur in der Tabelle wird aber erst nach sieben, acht Spieltagen zu sehen sein. Auch die SG Kenn ist sehr konstant unterwegs. Bis jetzt haben wir immer unsere Gegner stark gemacht.
11ER: Sie haben erst ein Spiel absolviert. Wie ist Ihr Fitnessstand zu bewerten?
Monzel: Es war wichtig für die Fitness, jetzt mal 90 Minuten gespielt zu haben. Ich muss einen gewissen Trainingsrückstand nach meiner Verletzung gegen Ende der vergangenen Saison aufarbeiten, auch weil ich beruflich ziemlich stark eingebunden war. Doch von Training zu Training fühlt es sich besser an. Ich fühle mich wieder wohler auf dem Platz. Die Fitness ist immens wichtig, denn ich muss im Mittelfeld oft die weiten Wege gehen.
11ER: Welche Stärken bringt Peter Welter mit?
Wess: Peter – oder PW, wie wir ihn nennen – ist ein Ur-Pluwiger. Er ist sehr ehrgeizig, von allen akzeptiert und charakterlich einwandfrei. Oft ist er beruflich stark eingebunden und kann deshalb nicht immer trainieren. Er ist seit Jahren ein verlässlicher Faktor. Früher war er Mitglied in der Viererkette, jetzt agiert PW deutlich offensiver und beackert die linke Außenbahn.
11ER: Wie charakterisieren Sie Yannick Boesen?
Monzel: Yannick liebt den Fußball über alles, ist sehr trainingsfleißig und zuverlässig. Er ist immer da und in der Viererkette als Innenverteidiger eine feste Größe. Als zweiter Kapitän ist er selbstverständlich von allen akzeptiert.