11ER: Wie fällt ihre Einschätzung nach acht Spieltagen über die bisherige Saison aus?
Patrick Zöllner: Mit sechs Punkten aus acht Saisonspielen kann man mit der Punkteausbeute wahrhaftig nicht zufrieden sein. Die Leistungen dahinter waren unterschiedlich aufgrund des permanent wechselnden Personals und diverser Ausfälle, die uns seit Saisonbeginn begleiten. Wir mussten stets mit einer anderen Startformation spielen. Wir haben den Auftakt in Wallenborn 4:2 gewonnen und in Tawern unser bisher bestes Saisonspiel gemacht, obwohl wirt dort nicht gewonnen (3:3) haben. Gegen Rascheid (1:1) hat es nur zu einem Punkt gereicht. Die zwei Unentschieden haben aber das Selbstvertrauen gehoben. Doch das 1:1 in Schillingen sowie die 1:2-Niederlage gegen Lüxem waren deutlich zu wenig. Durch die Ausfälle waren auch die Leistungen in diesen Spielen nicht sonderlich gut gewesen. In Schweich kannst du verlieren, weil sie eh in einer gefühlt anderen Liga unterwegs sind. Gegen Konz, auch wenn wir 1:2 verloren haben auf den letzten Drücker war es wieder eine bessere Leistung, insbesondere im Zweikampfverhalten und ein Spiel auf Augenhöhe. Der Genickschlag in der 94. Minute ist bitter und legt sich negativ aufs Gemüt.
11ER: Wo besteht aktuell Handlungsbedarf?
Zöllner: Wir müssen wieder mehr Selbstvertrauen entwickeln und dahin kommen, dass alle Spieler gleichermaßen über einen gewissen Zeitraum trainieren können und am Wochenende zur Verfügung stehen. Es gibt einfach zu viele Einschränkungen durch Urlaub, Hochzeitsfeiern etc. Wenn wir komplett sind, sind wir gut aufgestellt.
11ER: Was läuft gut im Team?
Zöllner: Trainer sind ja bekanntlich nie zufrieden, weil man ständig an den Schwächen arbeitet. Zwölf Tore sind nicht optimal, aber nicht so schlecht. Doch die 19 Gegentore in acht Spielen sind deutlich zu viel. Der Hauptfokus liegt klar auf einem verbesserten Zweikampfverhalten und einer effektiveren Mannorientierung. Ansatzweise ist das gut ausgeprägt, doch wir arbeiten derzeit verstärkt an der Spielkultur und am Ballbesitzspiel, wollen die Lauf- und Passwege optimieren.
11ER: Wie ist die Stärke der Liga in diesem Jahr einzuschätzen?
Zöllner: Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer schwierig, diese Erfahrung machen wir gerade aktuell. Keine Mannschaft ist Kanonenfutter und Schweich steht über allem. Nuancen entscheiden über Sieg und Niederlage. Vom Niveau her liegen viele Mannschaften ultra eng zusammen. Wenn du nicht in jedem Spiel 100 Prozent und mehr abrufst und Engagement sowie Leistungsbereitschaft an den Tag legst, wirst du kaum Spiele in der Bezirksliga gewinnen.
11ER: Wo sehen Sie ihre Mannschaft in der Winterpause?
Zöllner: Ich hoffe, nicht auf einem Abstiegsplatz. Es sind bis dahin noch sieben Spiele zu absolvieren und noch 21 Punkte zu vergeben. Wir wollen uns bis dahin im Mittelfeld etablieren und am Ende der Hinrunde auf 20 Punkte kommen. Das heißt, wir wollen noch 14 Punkte einfahren. Das ist machbar, wenn alles einigermaßen gut funktioniert und jeder sein Leistungsvermögen abruft.
11ER: Wie schätzen Sie die SG Saartal Irsch ein?
Zöllner: Die Mannschaft ist unter Peter Schuh verjüngt worden und befindet sich im Umbruch. Das zeigen auch ihre wechselhaften Ergebnisse.. Immerhin haben sie bereits 13 Punkte gesammelt und stehen auf einem guten vierten Platz. Sie haben mit Bastian Hennen, Lukas Kramp, Tobias Baier, Giancarlo Pinna und Lukas Kramp erfahrene Spieler in ihren Reihen. Das ist oberstes Niveau. Ihr Erfolg ist aber häufig davon abhängig, welcher der erfahrenen Leute auch zur Verfügung stehen. Defensiv sind sie ein bisschen anfällig, da sollten wir den Hebel ansetzen.
11ER: Auf wen oder was freuen Sie sich am Samstag in Irsch?
Zöllner: Auf Peter Schuh. Wir haben zusammen das Spiel Laufeld gegen Konz angesehen, wollten Infos für unsere Spiele sammeln. Genutzt hat es für beide nichts. Peter Schuh ist ein Begleiter für mich über viele Jahre hinweg. Seit meinem Start ins Trainermetier beim SV Sirzenich in der A-Klasse, später mit dem SV Konz in der Bezirksliga oder danach mit dem FSV Tarforst in der Rheinlandliga, haben wir oft gegeneinander gespielt. Ich freue mich aber auch auf einen super Platz in Irsch und auf Basti Hennen, der unter mir in Tarforst Spieler war.
11ER: Welche Stärken bringt ihr Neuzugang Julian Schneider mit?
Zöllner: Julian ist ein Zielspieler und auch Spielgestalter. Er ist eine absolute Bereicherung, spielerisch wie menschlich. Er besitzt zudem einen tollen Charakter, ist auf jedem Training präsent und flexibel einsetzbar. Julian kann im Zentrum alles spielen. Er ist spielstark, seine Pässe kommen hundertprozentig an.
11ER: Was könne Sie über ihren anderen Neuzugang Fabian Hamm sagen?
Zöllner: Fabian ist ein ultra erfahrener Spieler und der älteste im Kader. Er bringt sehr viel Erfahrung mit, auch aus der Rheinlandliga, kann die Bälle vorn festmachen und hat einen guten Abschluss. Eigentlich ist Fabian eiskalt vor dem Tor, lässt momentan aber zu viel liegen.