11ER: Mit dem 2:2 in Udler gegen die SG Ellscheid hat Ihre Mannschaft das fünfte Mal in dieser Saison Remis gespielt. Wie gefährlich ist das für die Gesamtkonstellation?
Marc Lemmermeyer: Durch die vielen Unentschieden kommt man nicht vom Fleck. Wenn man dann sieht, dass wir zuvor mit drei Niederlagen in Serie in eine Negativspirale gerutscht sind, wird das nicht einfacher. Wir müssen jetzt zwingend anfangen, dreifach zu punkten. Unten punktet ja auch jede Mannschaft. Dennoch bin ich weit weg davon, von einer gefährdeten Zone zu sprechen. Mit einem Sieg kannst du wieder einige Plätze nach oben gutmachen. Von Platz sieben an ist alles relativ eng zusammen.
11ER: Trotz einiger guter Auftritte und elf Punkten aus elf Spielen steht Ihre Mannschaft momentan auf einem Abstiegsplatz. Auf was kommt es in der Bezirksliga generell an, um diese Grauzone wieder zu verlassen?
Lemmermeyer: Es besteht generell ein gewaltiger Qualitätsunterschied zwischen Kreisliga A und Bezirksliga. Wir müssen dringend Konstanz reinbekommen und die eine gute Halbzeit, die wir immer spielen, unbedingt ausbauen. Fehler, die du machst, werden in dieser Liga sehr schnell bestraft. Doch die Stabilität im Defensivverbund ist eigentlich gar nicht unser großes Thema. Es geht darum, wieder torgefährlicher zu sein. Wir schießen deutlich zu wenig Tore.
11ER: Welche positiven Ansätze sollte Ihre Mannschaft jetzt zwingend nutzen und ausbauen, um wieder erfolgreich zu sein?
Lemmermeyer: Wir müssen wieder die Komponenten aufrufen, die uns in den letzten Jahren ausgezeichnet haben: Ein gutes Pressing, ein wirkungsvolles Gegenpressing sowie Ideen mit Ball umzusetzen. Man darf nicht vergessen, dass wir trotz einiger Neuzugänge einen kleinen Umbruch haben im Team. Die neuen Spieler müssen lernen, wie wir spielen wollen. Wir haben immer einen offensiven Ansatz, wollen mit einem hohen Pressing den Gegner möglichst weit weg von unserem Tor halten. Uns ist es dann möglich, selbst auf kürzeren Wegen nach vorne zu kommen und Torchancen zu kreieren. 14 Tore zurzeit sind zu wenig. Wir haben damit die zweitwenigsten Tore der Liga erzielt. Diese Quote muss deutlich nach oben gehen.
11ER: Wie schätzen Sie den SV Schleid als kommenden Gegner ein?
Lemmermeyer: Taner Weins leistet als Trainer dort seit Jahren eine hervorragende Arbeit. Mit ihm, Tim Hartmann und Sebastian Ting haben sie eine überragende Qualität und viel Erfahrung an Bord. Doch wir wissen auch um ihre Schwachstellen. Die haben 37 Gegentore kassiert. Genau da gilt es anzusetzen.
11ER: Welche Stärken bringt Tim Schneider mit?
Lemmermeyer: Tim kann in der Offensive alle vier Positionen bekleiden, hat einen super linken Fuß und eine hervorragende Schusstechnik. Tim hat gegen Schoden ein hervorragendes Spiel gemacht, gilt als geradliniger Typ, der mit dem Ball am Fuß unheimlich stark ist. Durch seine Schichtarbeit kann Tim aber nicht immer regelmäßig trainieren. Die Tendenz bei ihm geht aber nach oben.
11ER: Wie schätzen Sie die Stärken von Danny Schömer ein?
Lemmermeyer: Danny ist mit Marius Marx mein mitspielender Co-Trainer mit immenser Qualität. Derzeit bleibt der Erfolg bei ihm aus, weil er gehemmt wirkt vom Kopf her. Dabei kann Danny ein Unterschiedsspieler sein. Er hat einen super ersten Kontakt und ist ein grandioser Dribbler und sehr geradlinig in seiner Art, auf das gegnerische Tor zuzusteuern.