11ER: Nach zwei sehr starken Auftritten gegen die SG Pellingen und beim SV Gutweiler hat Ihre Mannschaft gegen den VfL Trier 0:2 verloren. Was hat der Mannschaft gefehlt?
Gerd Morgen: Mit David Krickel und Chrisi Weber sind zwei Spieler kurzfristig ausgefallen, doch die Mannschaft hat alles ins Spiel reingelegt. Wir waren weniger effektiv als noch in Gutweiler und mit etwas weniger Intensität unterwegs wie gegen Pellingen. Wir haben gegen eine junge und sehr dynamische Mannschaft verloren. Der VfL war spritziger und flotter.
11ER: Sind solche Negativerlebnisse für die Mannschaft ein Problem oder holt sie sich selbst da wieder raus?
Morgen: Das hat die Mannschaft noch immer geschafft. Die Liga ist sehr ausgeglichen und da ist vieles auch tagesformabhängig. Es war bisher ein Auf und Ab. Zumal die personelle Situation immer kritischer wird, wenn Weber mit der alten Verletzung wieder außen vor ist, einer für drei Wochen im Urlaub ist und bei einem Spieler im Oktober eine OP ansteht. Da darf dann auch nicht viel mehr passieren.
11ER: Nun ist tabellarisch durch die Niederlage gegen den VfL Trier nichts passiert, Ihre Mannschaft ist noch immer Sechster. Was ist in den nächsten Wochen wichtig, bevor das Derby gegen Reinsfeld in vier Wochen ansteht?
Morgen: Wir haben gestern gesehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat. Ich schaue auch gar nicht so sehr auf die Tabelle, sondern eher von Spiel zu Spiel, auch wenn das jetzt abgedroschen klingt. Wichtig ist, dass nicht noch mehr Leute fehlen. Wir können nicht immer vier Stammspieler ersetzen.
11ER: Ihre Mannschaft ist etwas in die Jahre gekommen. Das soll auch nicht negativ rüberkommen. Wie macht sie diesen Nachteil wett?
Morgen: Das ist von Spiel zu Spiel anders zu bewerten. Der Wille ist immer da. Das sind alles Bolzplatzkicker, die Bock haben und die Lust am Fußball nicht verlieren. Es ist viel Hingabe und Leidenschaft für den Verein da. Das sind einfach feine Jungs, die wissen, was sie ihrem Verein zu verdanken haben. Da wird vieles über Kommunikation, Mentalität und Harmonie auf dem Platz geregelt.
11ER: Sie sind ein Schillinger Urgestein und seit Jahrzehnten dabei. Was waren Ihre schönsten, prägendsten Momente für den TuS?
Morgen: Der TuS Schillingen ist einfach ein toller Fußballverein, der mich mit positiven, aber auch mit negativen Erlebnissen geprägt hat. Die gehören auch dazu. Ein ehemaliger Spieler hat mich vor der Saison gefragt, ob ich wüsste, was ich mir da antue. Ich habe ihm geantwortet, dass mir sehr wohl bewusst war, welche Entscheidung ich da getroffen habe mit der neuerlichen Übernahme der Mannschaft. Uns verbindet vieles beim TuS Schillingen, was im Leben wichtig ist: Leidenschaft, Emotionen, viele Zuschauer und gute Vorstände, mit denen du zusammenarbeitest. Es ist eine Herzensangelegenheit für mich, hier wieder Trainer zu sein. Da ist etwas über Jahrzehnte zusammengewachsen. Da spielt es auch keine Rolle, ob du in der Bezirksliga oder A-Liga spielst. Ich habe in meiner Zeit zuvor zwei Vorsitzende erlebt, mit denen mich eine gute und kooperative Zusammenarbeit verband. Ich bin nach wie vor Feuer und Flamme für diesen Verein. Nicht nur der Aufstieg in die Bezirksliga hat mich geprägt. Auch die Jahre vorher, als wir in der Saison 2014/15 mit ganz viel Punkten nur Zweiter geworden sind, haben mich geprägt. Es kommen meist über 150 Zuschauer, zu Derbys sind es ein paar mehr. Wo hast du das noch? Der Rasenplatz ist immer in einem top Zustand.
11ER: Welche Stärken bringt Sebastian Breit mit?
Morgen: Sebastian ist eine der letzten großen Zweikämpfer und eine Art Mentalitätsmonster. Er ist nicht nur kopfballstark und wirft unheimlich weite Einwürfe, sondern auch jemand, der 85 Prozent seiner Zweikämpfe gewinnt. Sebastian spielt hart, aber fair, kommt aus der alten Rascheid-Geisfelder Schule. Ich bin froh, dass er regelmäßig wieder dabei ist und der Mannschaft mit seiner Erfahrung und Zweikampfstärke hilft.