Eine dritte Mannschaft im Spielbetrieb zu haben ist schon ungewöhnlich, eine vierte Garde zu einer offiziellen Meisterschaftsrunde zu melden dagegen exklusiv. So sorgt die FSG Ehrang/Pfalzel mit ihrer vierten Mannschaft in der Kreisliga D für Aufsehen.
Gute Jugendarbeit zahlt sich aus
Die Idee wurde auf dem Pfalzeler Ortspokalturnier geboren. Weil sehr viele Spieler aus der A2 in den Seniorenbereich stießen und es für die erste und zweite Mannschaft qualitativ nicht reichte, hat man sich in Ehrang und Pfalzel kurzerhand dazu entschlossen, eine vierte Mannschaft aufzumachen. „Das Durchschnittsalter ist mit 21 Jahren ausgesprochen jung. Das Team setzt sich ausschließlich aus Ehranger und Pfalzeler Jungs zusammen. Diese Mannschaft ist ein Beweis für die gute Jugendarbeit im Gesamtverein“, sagt der Trainer Henri Major, der einen 17 Mann starken Kader beisammen hat. Das sind überwiegend ehemalige A-Jugendspieler, die gerade erst 18 Jahre geworden sind.
Lust am Fußball
„Ende Oktober kommen zwei Leute hinzu, die dann 18 Jahre werden“, ist der 24-jährige Coach stolz auf diese ungewöhnliche Entwicklung. Welche Ziele hat so eine vierte Mannschaft? „Aufzusteigen wäre sehr schwierig, denn dann müssten auch alle drei Mannschaften aus Ehrang aufsteigen. Nein, Spaß beiseite. Wir wollen den Spaß, die Lust am Fußball ausleben und den guten Zusammenhalt pflegen. Größere sportliche Ziele gibt es nicht. Natürlich wollen wir jedes Spiel auch gewinnen.“ So bittet der Student, der vor kurzem eine Ausbildung bei der Firma Volvo in Konz absolvierte, einmal pro Woche zum Training. „Das reicht aus, um Erfahrungen zu sammeln für die Zukunft. Manche haben das Zeug, Zweite oder Dritte zu spielen“, erklärt Major.
Alle Spieler seien motiviert, um auch spielen zu können. Viele von ihnen seien noch zu unerfahren und nicht abgeklärt genug. Major will mit seiner Mannschaft in der Liga mithalten und einen Mittelfeldplatz erreichen. Derzeit ist die Punkteausbeute nicht so üppig. Ein Unentschieden (2:2) aus der Partie gegen Ruwer, dazu zwei knappe Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Udelfangen und Bekond sprechen aber für die Klasse im Ehranger Team. „Die Eingespieltheit fehlt uns noch, auch die Laufwege sind oft nicht klar. Doch wir können ganz gut mithalten und werden uns steigern“, betont der junge Coach, der in der E –und C-Jugend unter dem Ehranger Urgestein Alois Reichert (heute Vizepräsident des Fußballverbandes Rheinland) einst Kreismeister wurde.
Enger Austausch mit den anderen Teams
„Die Jungs sind locker, leicht zu händeln und sehr motiviert bei der Sache.“ Einige verletzte Spieler der dritten Mannschaft sollen über die Vierte Matchpraxis bekommen. Überhaupt sei die Vierte eng mit der dritten Mannschaft verbunden. „Mit Wolli Dostert und Björn Hortt stehen wir in engem Austausch. Da werden schon mal die Spieler untereinander gewechselt“, sagt der gelernte Industriekaufmann und Hobbygewerkschafter Henri Major. Vielleicht gelingt ja nun der erste, ersehnte Saisonsieg. Verdient hätte es diese Truppe allemal. (ls)