11ER: Mit dem 1:1 beim SV Tawern blieb Ihre Mannschaft auch im vierten Spiel nach der Winterpause ungeschlagen. Wie bewerten Sie die gegenwärtige Entwicklung der Mannschaft?
Roger Stoffels: Die Entwicklung, und das ist positiv, zeigt sich in verschiedenen Bereichen. Derzeit besteht eine gute Balance zwischen offensiv denkenden und defensiv ausgerichteten Mannschaftsteilen, bei denen du als Trainer auch personell gebunden bist. Wir müssen, weil es immer wieder Ausfälle gibt und der Kader relativ klein ist, viel rotieren. So mussten nach der Winterpause mit Pascal Dederichs und Nicolas Müller zwei Abwehrspieler ins kalte Wasser geworfen werden, die aus langen Verletzungen kamen. So zeigt die Abwehrkette Verbesserungen, die sich in weniger Gegentoren niederschlagen. Waren es in der gesamten Hinrunde noch 30 Gegentore, die wir hinnehmen mussten, so sind es bis dato erst fünf. Da stehen wir deutlich stabiler.
11ER: Hatten Sie Befürchtungen, dass die Mannschaft nach der starken Hinrunde einbrechen könnte?
Stoffels: Auf keinen Fall, weil die Jungs eine unglaubliche Mentalität und einen noch größeren Zusammenhalt pflegen. Der Verein ist sich dessen bewusst, dass wir personell nachlegen müssen und wir in Zukunft auch Spieler einwechseln müssen, die absolut bezirksligatauglich sind. Doch Hut ab vor der Leistung, welche die Jungs Woche für Woche abrufen. Ich war von Anfang an davon überzeugt, dass die Mannschaft nicht einbricht, sich nicht mit dem fünften Platz zum Winter zufrieden gibt und weiterhin Vollgas gibt.
11ER: Wie ist der innere Zusammenhalt zu bewerten? Die gemeinsamen Abendessen nach den Heimspielen haben das Gemeinschaftsgefühl sicherlich nochmals gestärkt?
Stoffels: Das sind alles Kleinigkeiten, die wichtig sind für das Wir-Gefühl. Ob Sieg oder Niederlage, das gemeinsame Abendessen mit der Mannschaft nach den Heimspielen ist zum festen Ritual geworden. Die Kameradschaft ist die Basis jeglichen sportlichen Erfolgs. Wie wir uns als Team präsentieren ist wichtiger als Sieg oder Niederlage.
11ER: Zu welcher Platzierung ist die Mannschaft am Ende dieser Aufstiegssaison in der Lage?
Stoffels: Tabellarisch ist das schwer festzumachen. Zunächst sind wir heilfroh, dass wir weit weg von den Abstiegsplätzen sjnd. In der Liga zeigt sich eine Dreiklassengesellschaft: Schweich spielt im Universum als unantastbarer Satellit. Tawern, Ruwertal, Schleid, Saartal und auch Arzfeld sehe ich mit uns im erweiterten Pulk. Alles andere steckt im Abstiegskampf. Wir sind deshalb gut beraten, uns ausschließlich auf uns zu konzentrieren und unsere Themen abzuarbeiten.
11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner SV Schleid ein?
Stoffels: Ich kenne Schleid noch aus meiner Zeit bei der SG Prümer Land aus der A-Liga Eifel. Das sind trotz der sportlichen Rivalität alles angenehme Leute, mit dem Vorstand und dem guten Trainerteam. Der SV Schleid hat in den letzten Jahren eine Riesenentwicklung gemacht, ist insgesamt sehr gut aufgestellt und ist sportlich mit jeder Menge Qualität bestückt.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel in Schleid?
Stoffels: Keine so guten. Wir sind seinerzeit mit nur drei Auswechselspielern dort angereist und waren komplett abwesend. Das war eine Partie, bei der wir nicht wettkampffähig waren und völlig verdient 0:4 verloren haben.
11ER: Welche Stärken sehen Sie beim jungen Paul Krämer?
Stoffels: Paul ist mit 18 noch ein sehr junger Spieler, der seine Zukunft noch vor sich hat. Er ist sehr talentiert, dynamisch und lernwillig. Paul ist also auf dem besten Weg, sich richtig gut zu entwickeln. Er bringt viel Potenzial mit, muss aber weiterhin hart an sich arbeiten. Ich bin überzeugt, dass er seinen Weg machen wird und sich die Wettkampfhärte über die Spiele holt. Das ist ganz wichtig für ihn.