Während der VfL Trier weiter um den Klassenverbleib zittern muss, haben die Vereinigten aus Longuich, Fell und Riol die Zugehörigkeit zur Kreisliga A auch für die kommende Saison fixiert.

Mit dem 2:1-Auswärtserfolg in Heiligkreuz und aktuell 31 Punkten sind die Longuicher nicht mehr von einem Nichtabstiegsplatz zu verdrängen. Für den VfL bleibt die Lage höchst ungemütlich und prekär. Zwar steht das Team von Marco Neumann noch immer über dem berühmten Strich, doch auch nur, weil die Konkurrenten aus Tarforst (0:3 gegen Schöndorf) und Osburg (0:6 in Schweich) ebenfalls leer ausgingen. Die Partie gestaltete sich lange Zeit ausgeglichen mit Chancen hüben wie drüben. Erst ein abgefälschter Freistoß von Carsten Reis an der rechten Außenlinie mit Schnitt zum Tor brachte die Gästeführung – 0:1 (38.).  Als der VfL im zweiten Abschnitt mehr riskierte und weiteres Offensivpersonal brachte, wurde die Partie nicht nur offener, sondern das Pendel schien auf die Seite des VfL auszuschlagen. Das 1:1 durch Raul Cosano Kreutzer war folgerichtig, als ein Diagonalball von Hassan Baran auf Simon Beiser gespielt wurde, dieser von außen in die Box zog und von dort den zentral postierten Kreutzer bediente – 1:1 (62.). Die Entscheidung zugunsten der Gäste reifte in der 77. Minute, als es nach einem Ballverlust des VfL in der eigenen Hälfte schnell ging und Longuich mit Speed das 2:1 vorbereitete. Longuichs mitspielender Co-Trainer Carsten Reis lief nach entsprechendem Steckpass von Lasse Bartnick allein auf VfL-Keeper Maurice Mangerich zu und ließ dem Schlussmann im Eins-gegen-eins keine Abwehrchance. Der frühere Schweicher traf flach ins untere Eck – 1:2 (77.). Wie SG-Trainer Jan Küchling betonte, sei es kein gutklassiges, sondern eher von kämpferischen Aspekten geprägtes Spiel gewesen. Weil einige Spieler kurzfristig ausgefallen waren, sah sich Küchling zum Umbauen gezwungen. „Wir wussten, dass wir auf einen top motivierten und einsatzfreudigen Gegner treffen, der unbedingt gewinnen musste und wollte. Der VfL hat im Rahmen seiner Möglichkeiten alles versucht, doch wir haben in der ein oder anderen Situation zwar ein paar Chancen zugelassen, aber auch gut verteidigt und im Tor hatten wir mit Marlon Reiter einen  stellungssicheren Rückhalt. Wir agierten sehr effektiv, haben aus vier Torchancen zweimal getroffen und uns den Sieg über eine geschlossen gute Teamleistung verdient. Wir hätten uns auch nicht darüber beschweren können, wenn es 2:2 ausgegangen wäre. Doch das Wichtigste ist, dass wir mit diesen neuerlichen drei Punkten den Klassenerhalt vorzeitig sichern konnten. Das war unser erklärtes Ziel und jenes jetzt erreicht zu haben, macht mich besonders stolz.“ Der Longuicher Coach verwies auf die Tatsache, dass mit Alin Zait, der kurzfristig ausgefallen war, und mit Julian Weber, Markus Kündgen und Aladin Shallar, die angeschlagen spielen mussten, vier Stammspieler nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte oder eben gar nicht da waren. Mit Nico Reis und Marvin Schmitz musste Küchling zudem auf zwei verletzte Akteure verzichten. VfL-Trainer Marco Neumann verstand die Welt nicht mehr: „Es kann keine zwei Meinungen geben, es haben die Tore gefehlt, wenn man ein Chancenverhältnis von 10:2 auf sich vereint. Longuich war brutal effektiv und Carsten Reis ein kaltschnäuziger Vollstrecker. Wir sind hoch angelaufen, trafen zweimal Aluminium und in der Nachspielzeit nochmals die Latte, doch Longuich hatte auch einen  brutal starken Torwart zwischen den Pfosten. Doch ich kann den Jungs absolut keinen Vorwurf machen: Sie haben geackert, gekämpft und alles gegeben. Doch es hat wieder mal das Quäntchen Glück gefehlt.“ Der Coach des VfL sah die Szenen bei den Gegentoren so: „Bei der Freistoßflanke auf Reis haben wir zu tief verteidigt. Beim 1:2 haben wir in der Vorwärtsbewegung den Ball verloren und Longuich mit einem super ersten Kontakt auf Reis schnell umgeschaltet. Fußball kann so schön, aber auch so grausam und ungerecht sein.“