11ER: Die Saison ist bereits sieben Spieltage alt. Wie fällt Ihr persönliches Zwischenfazit aus?

Taner Weins: Wir sind mit einer 2:3-Niederlage in Utscheid in die Saison gestartet, haben zu Hause gegen Sirzenich 2:2 gespielt und anschließend in Schoden beim Tabellenführer 1:4 verloren. Es gab schon bessere Starts in der Bezirksliga. Wir haben dann besser in die Spur gefunden, im Rheinlandpokal Salmrohr 2:0 geschlagen und dachten, dass wir nach drei ungeschlagenen Spielen den Turnarround schon geschafft hätten. Und das verlierst du so ein Spiel gegen Ahbach in der letzen Sekunde mit 2:3. Die Tore sind in der Entstehung zu einfach gefallen. Zudem hätten wie die Partie früher schon für uns entscheiden müssen. Wir lagen immerhin zweimal in Führung. Wir sind im Mittelfeld auf acht platziert, doch von der Punkteausbeute ist das viel zu wenig.

11ER: Worin sehen Sie die Gründe, dass es noch nicht richtig rund läuft?

Weins: Wir haben viele neue Spieler zu integrieren. Das sind hauptsächlich Akteure, die aus der B-Klasse kommen und teilweise noch unerfahren sind. Darüber hinaus haben wir unser vorhandenes Potenzial entweder zu wenig oder gar nicht abgerufen. Da war auch viel Unvermögen dabei, wenn man sich das Missverhältnis von herausgespielten Chancen und deren Verwertung anschaut. Wir hätten Minimum schon 30 Tore erzielen können. Auch haben wir uns oft selbst geschlagen, agierten defensiv zu instabil und haben viel zu viele einfache Gegentore kassiert, vor allem nach Standards. Des Weiteren haben uns viele, teilweise auch langwierige Verletzungen zurückgeworfen.

11ER: Auf was kommt es in den nächsten Wochen an? Welche Dinge muss Ihre Mannschaft künftig besser umsetzen?

Weins: Vor allem müssen wir aus den gemachten Fehlern lernen, vor alle, wie man es im Kollektiv besser macht. Da spreche ich klar das Defensivverhalten an. Standards müssen wir gemeinsam verteidigen und die Zuordnung einhalten. Wir müssen uns da gegenseitig mehr unterstützen und Fehler des anderen auch mit Willen und Bereitschaft ausbügeln wollen. 

11ER: Die Baustelle auf der Torwartposition, die in der vergangenen Saison offenkundig war, ist scheinbar behoben, oder?

Weins: Ja, ich denke schon. Mit Dominic Grün haben wir einen jungen und talentierten Torwart mit einer exzellenten Ausbildung (beim SVE in der Jugend-Regionalliga gespielt) zur Nummer eins gemacht. Dominic ist ein junger Kerl, der ein Riesenpotenzial besitzt. Mit Simon Weber und Nico Hansen haben wir weitere zwei Torhüter dahinter, wobei Nico noch A-Jugend spielen kann, aber momentan bei der zweiten Mannschaft das Tor hütet. Simon hat ein gutes Spiel im Pokal gegen Salmrohr gemacht, geht dann aber drei Wochen in Urlaub. Zurzeit plagt er sich mit einer Fußverletzung herum.

11ER: Welche Stärken sollte Ihre Mannschaft wieder auf den Platz bringen, um künftig wieder eine gute Rolle in der Liga zu spielen?

Weins: Die Stärke des Teams besteht in der mannschaftlichen Geschlossenheit auf und neben dem Platz. Wir haben hier eine richtig geile Truppe. Die Stimmung ist trotz der zuletzt durchwachsenen Ergebnisse richtig gut. Wir haben Spaß und Lachen viel zusammen. Doch wir müssen uns noch mehr belohnen. Irgendwann muss es bei allen Spielern Klick machen und müssen Führungen auch mal nach Hause schaukeln. Es ist eine Entwicklung zu sehen. Die müssen wir aber noch weiter ausbauen und stabiler in den Spielen werden.

11ER: Jetzt kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem Tabellen-Schlusslicht an der Zeltinger Brücke. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Weins: Wir dürfen uns nicht von deren Ergebnissen und deren Tabellenplatz blenden lassen und sollten extrem fokussiert sein. Das wird kein Selbstläufer, sondern ein hartes Stück Arbeit. In den letzten zwei Jahren hat es Zeltingen immer geschafft, nach schlechten Starts doch noch die Liga zu halten. Das Spiel müssen wir von der ersten Sekunde souverän angehen und dem ihm unseren Stempel aufdrücken. Mit Yannik Dietz, Florian Blesius und Benedikt Kaufmann aus dem Mittelfeld besitzt Zeltingen ständige Unruheherde, die wir erst gar nicht zur Entfaltung kommen lassen dürfen.

11ER: Welche Stärken bringt Neuzugang Philipp Johanns mit?

Weins: Philipp besitzt einen unberechenbaren linken Fuß und kann den tödlichen Pass spielen. Er ist ein noch junger und entwicklungsfähiger Spieler, der aus der B-Liga vom FC Bitburg II zu uns gewechselt ist. Er hat einen enormen Sprung gemacht, ist auf einem guten Weg, muss aber noch im Defensivverhalten zulegen.