11ER: Einen Spieltag vor der Winterpause stehen 19 Punkte, 22:29 Tore und ein zwölfter Platz in der Statistik. Welches persönliche Fazit ziehen Sie?

Benny Leis: Natürlich hatten wir uns deutlich mehr erhofft. 19 Punkte und ein zwölfter Platz können nicht unser Anspruch sein. Im ersten Teil der Hinrunde fehlte uns oft auch das Spielglück, doch das soll jetzt keine Ausrede sein. Wir haben es in einigen Spielen verpasst, in wichtigen Situationen zwingend und erfolgreich zu sein. Damit ist niemand zufrieden, doch der Trend in den letzten vier Spielen, von denen wir drei für uns entschieden haben, ist positiv. Das stimmt mich zuversichtlich.

11ER: Wie gefährlich ist dieser zwölfte Tabellenrang?

Leis: Natürlich sehr gefährlich, wenn man bedenkt, dass die akute Abstiegszone nur zwei Punkte entfernt ist. Wir haben gesehen, wenn man zwei Spiele in Folge gewinnt, dass ein Sprung von 14 auf elf möglich ist. Durch die Spielabsage in Arzfeld sind wir dadurch wieder auf den zwölften Platz zurückgefallen. Alles ist sehr eng beieinander. Es ist deshalb gefährlich, sich zu früh in Sicherheit zu wiegen. Wir haben den Abstiegskampf angenommen, investieren sehr viel und auch die Stimmung passt wieder. Wenn die Trainingsbeteiligung sehr hoch bleibt, können wir uns im Frühjahr schnell aus der Abstiegszone herauskatapultieren.

11ER: Worin sehen Sie die Stärken ihrer Mannschaft?

Leis: Zuerst einmal im breiten Kader, denn wir haben über 20 Spieler zur Verfügung, ohne großen Leistungsabfall. Durch gezielte Kaderverstärkungen, wie beispielsweise Philipp Hahn und Ruben Herres, die über Rheinlandligaerfahrung verfügen, haben wir eine hohe Qualität im Kader, die wir vorher nicht in dem Maße hatten. Das betrifft auch die Spieler Babacar Diop, Andreas Steffen und Tim Jakobs. Diese Spieler kennen ihre Aufgaben genau und sorgen für eine gewisse Homogenität im Team.

11ER: Wo liegen die Schwachpunkte?

Leis: Wenn man auf unsere erzielten Tore schaut, fällt auf, wo der Schuh drückt: 22 Tore in 16 Spielen sind einfach zu wenig. Das liegt vornehmlich daran, dass wir in der gegnerischen Hälfte nicht zielstrebig und effektiv genug sind. Dort agieren wir oft zu ungenau, zu unentschlossen. So ist unser klares Ziel nach der Winterpause, und da wollen wir gegen Hetzerath schon beginnen, die Torausbeute nach oben zu schrauben. Doch wir sind auf einem guten Weg.

11ER: Jetzt spielt ihre Mannschaft im letzten Match des Kalenderjahres gegen den SV Hetzerath, einem Tabellennachbarn, der lediglich zwei Zähler weniger auf dem Konto hat. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Leis: Persönlich habe ich Hetzerath drei Mal gesehen. Sie besitzen mit Luca Schütz und Nico Schäfer eine Doppelspitze, die zusammen 25 Tore erzielt hat. Mit Leonard Tonner, der zuletzt auch doppelt traf, Mario Kön und Maik Elsen haben sie weitere Spieler mit hoher individueller Klasse. Sie agieren kampfstark und treten als Einheit auf. Doch 57 Gegentore sprechen auch für sich. Genau da sollten wir den Hebel ansetzen.

11ER: Welche Partie erwarten Sie?

Leis: Unser Hartplatz in Mertesdorf wird die gegnerische Mannschaft nicht schockieren, den zuletzt hatte Hetzerath auch auf seinem Hartplatz trainiert und gespielt. Es wird eine kämpferisch geprägte Partie und mit Sicherheit kein fußballerischer Leckerbissen.

11ER: Wie charakterisieren Sie Bastian Jung?

Leis: Bastian ist nicht nur ein langjähriges Mitglied der Bezirksligamannschaft, sondern auch eine Art Teammanager, der sich viel um organisatorische Dinge kümmert. Ob das Spielverlegungen, Pässe, Bälle oder Trikots/Leibchen für das Training sind, auf Basti ist verlass. Er steht mit den Spielern immer im Dialog. Basti verfügt über große Erfahrung, absolviert jetzt sein 14. Jahr bei der SG Ruwertal. Er ist ein sehr intelligenter Spieler auf der rechten Außenbahn, zudem sehr abschlussstark.

11ER: Mathias Biwer ist derzeit ihr bester Torschütze im Team mit sechs erzielten Treffern. Welche Stärken bringt er mit?

Leis: Mätti investiert zeitlich sehr viel und betreibt einen kostenintensiven Aufwand, weil er in Koblenz studiert und zweimal die Woche aus eigenem Antrieb zum Training und danach auch wieder nach Koblenz zurück fährt. Zum Anfang hatte er Schwierigkeiten, in Fahrt zu kommen, jetzt aber hat er sich einen Stammplatz erkämpft. Mätti nimmt stets viel an, bespielt die Tiefenräume und lebt von seiner Schnelligkeit. Er ist zudem immer für verrückte Sachen auf dem Platz gut, macht gerne Überraschendes.