11ER: Was hat sich seit ihrer Rückkehr als verantwortlicher Trainer im Team verändert oder besser gesagt, welche Dinge haben Sie geändert?
Benjamin Leis: Die Mannschaft war ja mit sehr hohen Ansprüchen an sich selbst gestartet und ist diesen Erwartungen leider nicht gerecht geworden. Das hatte verschiedene Gründe. Seit dem ich das Training und die Mannschaft wieder übernommen habe, arbeiten wir intensiv am Selbstbewusstsein der Spieler. Wir haben hart trainiert und wirklich sehr viele Spielformen in den letzten beiden Wochen durchexerziert. Natürlich kann man die Rückstände, die aufgrund von Urlauben, Verletzungen oder beruflichen Abstellungen bzw. Nichtverfügbarkeiten entstanden sind, nicht in einer Woche abbauen. Die Mannschaft ist auf einem guten Weg und wir sind langsam bei 70 oder 80 Prozent unsere Leistungsfähigkeit.
Leis: Ich möchte jetzt nicht darauf herumreiten und auch dem vorhergehenden Trainer keine Schuld in die Schuhe schieben. Doch im körperlichen Bereich waren wir nicht auf der Höhe, das Selbstvertrauen war durch die anfänglichen Misserfolge stark eingeschränkt. Es hat an der Fitness im Allgemeinen gefehlt. Manche Spieler waren von Selbstzweifeln geplagt. Doch, wie gesagt, das hatte seine Ursachen in den Abwesenheiten. Hinzu kamen teilweise Undiszipliniertheiten, aber auch vollkommen überzogene Entscheidungen der Schiedsrichter, was Rote Karten angeht.
Leis: Ich hatte ja gegen Ende der letzten Saison aus zeitlichen und beruflichen Gründen aufgehört, da ich den zeitlichen Aufwand, der mit meiner neuen beruflichen Tätigkeit verbunden war, nicht einschätzen konnte. Es hat sich dann schnell herauskristallisiert, dass der zeitliche Aspekt nicht so gravierend ist, wie eingangs befürchtet. Dann hat der Verein angefragt, ob ich die Mannschaft nochmals übernehmen wolle. Denn die Vereinsführung war offensichtlich mit meiner Arbeit zufrieden. Das Projekt SG Ruwertal hatte ich eigentlich ja auch noch nicht beendet.
Leis: Mein Co-Trainer ist Detlef Wackerhage. Wir stehen im ständigen Austausch, er ist in der Mannschaft aufgrund seines Fachwissens und seiner menschlich-lockeren Art, absolut akzeptiert. Detlef besitzt eine natürliche Autorität.
Leis: Grundsätzliches Ziel ist die Leistung aus der vergangenen Saison zu verbessern, als wir auf dem neunten Platz landeten. Der Verein hat sehr gute Transfers getätigt. Wir haben uns qualitativ als auch quantitativ verstärkt. Ein ordentlicher Mittelfeldplatz zwischen sechs und acht sollte machbar sein.
Leis: Die SG Saartal hat brutal effektive, schnelle Leute im Offensivbereich, die mit einem schnellen Umschaltspiel jede Abwehr aushebeln können. Sie können tolle Verlagerungen initiieren, haben jede Menge individuelle Klasse dabei. Das sind nicht nur Spieler, wie Lukas Kramp, Dominik Lorth, Nici Jakob oder Giancarlo Pinna.
Leis: Regenerativ, weil wir bereits am Mittwoch schon wieder gegen Lüxem spielen. Freitag ist ganz normales Abschlusstraining in Vorbereitung der Partie gegen Schoden.
Leis: Ruben ist ein souverän agierender, abgeklärter Leader im Zentrum. Er ist auf der Sechs oder in der Innenverteidigung universell einsetzbar und hat auch einen super Charakter. Ruben arbeitet in jeder Trainingseinheit sehr diszipliniert, ist stets verlässlich und zweikampfstark. Seine Stärken hat er ebenfalls im Kopfballspiel und einer guten Übersicht. Ruben besitzt zudem ein feines Füßchen.
Leis: Fynn war jetzt ganze vier Wochen im Urlaub und ich hoffe, dass er jetzt seine Qualitäten so richtig zeigen kann. Fynn war mein Wunschspieler, den eine gute Übersicht im zentralen Mittelfeld, tolle Schnittstellenpässe, die aus dem Fußgelenk kommen und eine gute Spielintelligenz auszeichnen.
Leis: Wir wissen, was wir an ihm haben – sowohl fußballerisch als auch menschlich. Andy hat in Zewen brutal gute 30 Minuten gehabt nach seiner Einwechslung und könnte auf jeden fall eine Option werden. Er geht voran, ist ein richtiger Leadertyp und ein absoluter Zugewinn für die gesamte Mannschaft.
