11ER: Nach sieben Spielen steht die SG Pölich mit 16 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Wie lautet Ihr Fazit zu dieser Leistung?

Alex Becker: Die Jungs haben eine schwierige Saison in der A-Klasse hinter sich, als man in der Hinrunde zehn Punkte holte und in der Rückrunde null. Da war erst einmal das Ziel, die Mannschaft zu stabilisieren und die Freude am Fußball zurückzubringen. Was das betrifft, ziehen alle gut mit. Die Trainingsbeteiligung in der ersten und zweiten Mannschaft ist sehr hoch. Deshalb kann ich ein positives Fazit ziehen.

11ER: Die Pölicher Mannschaft besteht aus vielen jungen, aber auch älteren Spielern. Wie funktioniert die Zusammenarbeit trotz der teils hohen Altersunterschiede?
Becker: Es ist mir ganz wichtig, dass wir transparent miteinander umgehen. Wir besprechen im Training offen vor der ganzen Gruppe, wer wann und wieso ausfällt. Es gibt auch keine Starallüren von erfahrenen Spielern wie Gustav Schulz oder Matthias Micheln, die genauso integriert sind wie die jungen Spieler. Ob jung oder alt – niemand wird anders behandelt und jeder wird ernstgenommen, was private, berufliche oder sportliche Probleme betrifft. Eine große Rolle spielt für mich auch Tobi Reichert, der als Trainer der zweiten Mannschaft seit Jahren eine super Arbeit leistet. Ich hatte selten einen Trainerkollegen, der so ähnlich getickt hat und der auch immer auf der Suche nach dem fehlenden Puzzleteil ist. Auch die Mannschaften sind eng miteinander verbunden, nachdem es in den letzten Jahren eher einen größeren Spalt zwischen Erster und Zweiter gab. Tobi hatte mich damals zu einem Gespräch eingeladen und die guten Voraussetzungen waren die Gründe, weshalb ich wieder in Pölich bin.

11ER: Welche Ziele haben Sie für diese Saison ausgegeben?
Becker: Persönlich würde ich gerne Ruhe in die Mannschaft und den Verein bringen. Wir haben einige junge Talente wie Leo Marxen, der Potenzial ohne Ende besetzt, das wir fördern wollen. Wir würden auch gerne im oberen Mittelfeld bleiben. Ansonsten ist es das Ziel, die zweite Mannschaft in der C-Klasse und die erste in der B-Klasse zu stabilisieren. Schaffen wir das gemeinsam, können wir mit der Saison zufrieden sein.

11ER: Im nächsten Spiel geht es gegen den SV Mehring, bei dem Sie auch schon Trainer waren. Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein und was für ein Spiel erwarten Sie?
Becker: Die Jungs aus Mehring sind alle super in Ordnung und haben eine hohe Spielkultur – egal ob Carsten Cordier, Simon Monzel, Alex Dietz, der viel Rheinlandliga-Erfahrung mitbringt, oder andere. In den Kreisklassen ist vieles tagesformabhängig: Bringt man die nötigen Tugenden nicht auf den Platz, verliert man; schafft man es, geht man als lachender Sieger vom Feld. Das wird auch gegen Mehring so sein. Sie sind wie wir in einer Art Neuaufbau und mit uns auf Augenhöhe. Es wird ein tolles Spiel, genauso wie die gegen Fell oder Bekond. Als Zuschauer kann man sich nicht mehr wünschen als ein schönes Derbys zwischen zwei Nachbardörfern. Und was das betrifft, ist die Klasse eine der attraktivsten der Region.

11ER: Wie wird der Pölicher Kader im Derby besetzt sein?
Becker: Matthias Dixius hat sich im Training verletzt und wird ausfallen. Micheln hat gegen Fell etwas abbekommen und wird diese Woche im Training langsam machen. Da bei uns auch vieles von der beruflichen Situation abhängt, wissen wir meist immer erst am Ende der Woche, wer alles dabei ist. Ich hoffe aber darauf, dass wir bestmöglich besetzt sind, um Mehring ein schönes Spiel zu bieten.