11ER: Aktuell steht die SSG Mariahof ungeschlagen und punktgleich mit dem SV Eintracht Trier II auf Rang zwei. Hätten Sie nach der durchwachsenen Vorbereitung mit solchen Ergebnissen gerechnet?
Aimé Kinss: Ehrlich gesagt nicht ganz. Überrascht bin ich aber auch nicht, weil ich schon gut einschätzen konnte, was die Jungs drauf haben. Die Vorbereitung war katastrophal, da war nicht damit zu rechnen, dass wir nach sieben Spieltagen dort stehen und ungeschlagen sind. Wir hatten geplant, uns peu à peu zu steigern und reinzufinden. Dass es so gut klappt, haben sich die Jungs verdient. Sie sind immer im Training, wollen sich verbessern und versuchen, die Dinge, die wir als neues Trainerteam vorgeben, schnell umzusetzen.
11ER: Insbesondere zuhause ließ Ihre Mannschaft nichts anbrennen. Was macht Mariahof so heimstark?
Kinss: Wenn man etwas erreichen möchte, muss man erst mal zuhause die Punkte einfahren. Man soll sich auf dem eigenen Platz wohlfühlen und sich Selbstvertrauen holen, wenn es auswärts mal nicht so gut klappt. Das haben wir der Mannschaft klar vorgeben und ich bin froh, dass sie es so eindrucksvoll umsetzt. Wir wollen Gegner willkommen heißen, zeigen, dass wir zuhause nichts herschenken und auch so spielen.
11ER: Beachtlich ist auch die Gegentorquote: Mit erst sieben Gegentreffern stellt man die beste Abwehr der Liga. Wie kommt es dazu? Immerhin musste die Viererkette schon mehrmals umgebaut werden.
Kinss: Das hängt mit dem gesamten Mannschaftsgefüge zusammen und wie wir uns als Team verhalten. Die Abwehrarbeit beginnt schon vorne im Sturm und dort machen wir einen guten Job. Die Jungs beschäftigen den Gegner schon bei sich in der Hälfte. Dieser ist dann mehr mit sich selbst beschäftigt und hat andere Probleme, als uns anzugreifen. Das Spielen im Team ist unsere große Stärke. Unsere eigentliche Defensivarbeit können wir noch verbessern und das sage ich der Mannschaft auch. Von den sieben Gegentoren hätten wir noch vier weniger bekommen müssen, wenn wir einfache Fehler vermeiden und uns im Zweikampf cleverer verhalten. Das Spiel ohne Ball ist dafür gut. Dass wir nach sieben Spieltagen die beste Abwehr stellen, liegt aber wie gesagt am Gesamtverhalten.
11ER: Im nächsten Spiel steht gegen den SV Eintracht Trier II das Spitzenspiel der B-Trier/Saar an. Was für ein Spiel und einen Gegner erwarten Sie?
Kinss: Für mich ist die Eintracht der klare Favorit auf die Meisterschaft. Wir haben aber nach sieben Spieltagen die gleiche Punktzahl. Diese Resultate sind hart erarbeitet, genau wie die Eintracht ihre Ergebnisse erarbeiten musste. Wir können uns am Wochenende mit ihnen messen und fahren mit großem Respekt zu ihnen. Verstecken brauchen wir uns aber nicht. Warum auch, wenn wir die gleichen Punkte geholt haben? So werden wir ins Spiel gehen und dann hoffen wir auf ein faires, gutes Topspiel, bei dem wir zeigen können, dass wir verdient da oben stehen. Um zu wissen, dass es schwer wird, braucht man kein Diplom. Wir wollen unseren Verein gut repräsentieren und unsere Visitenkarte abgeben.
11ER: Wie ist die personelle Situation vor dem Spitzenspiel?
Kinss: Es ist immer ein Hin und Her, aber nicht der Rede wert. Wenn nichts weiter passiert, haben wir den Kader der letzten Woche zusammen. Ich sage immer, dass die Jungs, die da sind, es richten müssen. Wir gehen das Spiel locker und respektvoll an und sehen dann, was passiert.
