11ER: Wie wichtig war der 5:4-Erfolg gegen Zeltingen-Rachtig für Sie?

Roger Reiter: Es war eine Achterbahnfahrt der Gefühle, es ging rauf und runter. Ich habe mich für die Jungs gefreut, dass sie sich für eine kämpferisch gute Leistung belohnt haben. Es ging ja in erster Linie darum, den Anschluss ans Mittelfeld zu bewahren, deshalb mussten wir auch gewinnen. Mit diesem Sieg haben wir Zeltingen weit weg gehalten und uns erstmal aus der Schusslinie genommen. Wichtig war, dass wir uns nach dem 0:2 gefangen haben und als Mannschaft aufgetreten sind. Aufgrund der Spielanteile und der Kampfmoral war der Sieg auch verdient.

11ER: Wie schätzen Sie die Konstellation im Abstiegskampf ein?

Reiter: Erst mal muss ich sagen, dass der Sieg gegen Zeltingen sehr, sehr wichtig war, nicht nur fürs eigene Selbstvertrauen. Die Tabelle ist nach wie vor eng. Bis Lüxem, die liegen auf Platz acht, sind alle Mannschaften darunter im Topf und in Schlagdistanz zueinander. Wenn du nur zwei Spiele hintereinander verlierst, bist du unten wieder drin. Ich denke, dass wird auch bis zum Ende der Saison so bleiben, obwohl sich alle Mannschaften auch auf die Pause freuen, um dann wieder voll angreifen zu können. Jeder will mit einem positiven Ergebnis in die Winterpause gehen, denn jeder ist, wie wir auch, sehr eng mit den Leuten.

11ER: Jetzt steht der Klassiker, das Derby in Wallenborn, vor der Tür. Welche Art von Derby erwarten Sie?

Reiter: Wir fahren dahin, um was Zählbares mitzunehmen. Wir wollen mitspielen, wollen den Zuschauern aber auch zeigen, dass wir unseren eigenen Ansprüchen auch gerecht werden können. Angesichts der zu erwartenden Witterungsverhältnisse erwarte ich ein Kampfspiel, bei dem es auf Charakterstärke und Zweikampfstärke ankommen wird. Wir müssen diesen Kampf annehmen.

11ER: Wie schätzen Sie die Wallenborner ein?

Reiter: Wallenborn ist zu Hause erst mal Favorit. Das ist eine eingespielte Mannschaft mit erfahrenen Leuten drin, aber auch guten, jungen Spielern. Das wird eine richtige Hausnummer für uns.

11ER: Wie schätzen Sie das Verhältnis zu ihrem Trainerkollegen Peter Löw ein, der ja in wenigen Wochen seine Trainertätigkeit in Wallenborn wieder beenden wird?

Reiter: Peter und ich, wir kennen uns schon eine Ewigkeit. Gegen ihn habe ich noch Fußball gespielt, bis sich unsere Wege als Trainer getrennt haben. In meiner ersten Station als Spielertrainer beim SV Badem war Peter mein Nachfolger. Danach wurde die Spielgemeinschaft mit dem SV Kyllburg gegründet und er ist als Trainer gekommen. Zuletzt liefen wir uns als Trainer in der A-Liga Eifel über den Weg: Peter hat in Mettendorf/Utscheid trainiert, ich beim SV Schleid. Mit ihm verbindet mich ein freundschaftliches, gutes Verhältnis. Wir werden mit Sicherheit auch nach dem Spiel am Sonntag ein Bierchen zusammen trinken.

11ER: Zu einem echten Derby gehören auch viele Zuschauer. Was erwarten Sie da für eine Atmosphäre?

Reiter: Badem und Wallenborn sind nicht einmal 30 Kilometer voneinander entfernt. Da werden wohl einige Leute kommen, zumal es für beide uns was geht.

11ER: Welche Stärken bringt Luca Hardt mit?

Reiter: Luca ist ein super Junge vom Typ her. Ich habe schon damals in Badem seinen Vater trainiert. Er hat einen guten linken Fuß, ist technisch sehr stark und bei mir in der Viererkette hinten links als Außenverteidiger eingesetzt. Er ist für jede Mannschaft eine Bereicherung, muss aber noch an seinem Zweikampfverhalten arbeiten.