11ER: Das torlose Unentschieden gegen den SV Föhren war nun schon das dritte Remis der Saison. Wie bewerten Sie den Auftritt Ihrer Mannschaft? War das zu wenig, wenn man ganz oben dabei sein will?

Klaus Grüber: Richtig ist, dass Unentschieden einen nicht wirklich voranbringen, wenn man ganz oben stehen will. Auf der anderen Seite sind wir trotz des 0:0 gegen Föhren als Tabellendritter noch immer oben dabei. Wir haben unsere wenigen hochkarätigen Chancen, die wir gegen Föhren hatten, kläglich vergeben. Da waren wir einfach zu harmlos. Doch für die Mannschaft, die da auf dem Platz stand, hat sie es gut gemacht. Manko war, dass wir von der Bank nicht mehr adäquat nachlegen konnten, weil uns das Personal in der Breite ausgeht.

11ER: Wie schätzen Sie die derzeitige Verfassung des Teams ein?
Grüber: Erst mal muss ich sagen, dass seit Wochen sieben Leistungsträger wegen Verletzungen fehlen. Die bekommst du nicht Eins-zu-Eins ersetzt. Angesichts dieser Ausfallliste stehen wir sehr ordentlich in der Tabelle da.

11ER: Wie sehen Sie die Konstellation im Dreikampf um den Titel?
Grüber: Wir müssen schauen, dass wir das jetzt bis zur Winterpause mit dem vorhandenen Personal gut über die Bühne kriegen. Wir sind noch mittendrin im Titelkampf. An der Tabellenspitze sehen wir derzeit eher ein Schneckentempo, niemand setzt sich ab, weil eine Spitzenmannschaft immer irgendwo Federn lässt. Die Konstellation an der Spitze ist sehr, sehr eng. Das wird ein weiterhin interessanter Titelkampf, der irre spannend ist. Man muss jetzt aufpassen, dass, wenn man jetzt noch was liegen lässt an Punkten, dass der Tabellenvierte nicht auch noch nach oben aufschließt. Irgendwann wird im nächsten Frühjahr jemand den Turbo zünden.

11ER: Wie schätzen Sie den SV Tawern ein?
Grüber: Tawern hat für mich den breitesten und qualitativ besten Kader der Liga. Sie können Ausfälle besser kompensieren, sind aber auch in manchen Spielen anfällig. Auch Tawern ist nicht davor gefeit, Punkte zu verlieren, wie deren 0:0 gegen den VfL Trier beweist. Sie haben jüngst auch in Pluwig 0:1 verloren. Das heißt aber nicht, dass wir als Favorit dorthin fahren. Tawern bleibt glasklarer Favorit gegen uns und auch für die Meisterschaft.

11ER: Was muss Ihre Mannschaft auf deren Kunstrasenplatz beherzigen, um dort zu bestehen?
Grüber: Für uns geht es darum, kompakt zu stehen und so lange wie möglich die Partie offenzuhalten. Wir wollen möglichst lange im Spiel bleiben, müssen als Team zusammenarbeiten und den Kampf annehmen. Wichtig ist, als kleine Gruppe zu funktionieren und die Positionen zu halten. Wir wollen es ihnen schwer machen, in Abschlusssituationen zu kommen.

11ER: Was erwarten Sie für ein Match?
Grüber: Tawern wird brutal auf Sieg spielen und ein hohes Tempo anschlagen. Wir müssen wach sein und körperlich dagegenhalten, doch auch selbst spielerische Akzente setzen. Insgesamt erwarte ich ein temporeiches Spiel mit dem Ziel, in Tawern zu gewinnen.

11ER: Wie charakterisieren Sie Philipp Lorig?
Grüber: Philipp ist jemand, der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt und versucht, stets das Optimale für das Team herauszuholen. Er muss jetzt versuchen, den Trainingsrückstand nach seinem längeren beruflichen Aufenthalt in den USA auszugleichen. Philipp ist aber heiß und freut sich, wieder dabei zu sein. Er besitzt eine gute Technik und bewegt sich gut in den Räumen, muss aber noch an seinem ersten Kontakt arbeiten.

11ER: Welche Stärken bringt Sascha Schrodt mit, der ja vor der Saison vom Eifeler B-Ligisten SG GIST/Röhl gekommen war?
Grüber: Sascha hat leider noch gar nicht getroffen, muss noch ruhiger am Ball werden und noch mehr fokussiert sein. Sascha ist schnell, dribbelstark und technisch gut, doch er muss sich noch mehr auf die jeweilige Situation konzentrieren und die richtigen Entscheidungen treffen. Dann kann er noch sehr wertvoll für uns werden.