11ER: Ihre Mannschaft hat im Derby in Tawern 2:4 verloren. Wie fällt Ihre Einschätzung aus?

Christian Mai: Insgesamt haben wir uns sehr gut präsentiert und waren über weite Strecken ein ebenbürtiger Gegner. Doch individuelle Fehler haben uns den Punkt oder sogar einen Sieg gekostet, zumal auch der Schiedsrichter mit ein paar fragwürdigen Entscheidungen dazu beigetragen hat. In einigen Situationen waren wir zu verspielt und haben zu spät den freien Mann gesehen. Selbst in Unterzahl hatten wir Chancen, wenn auch nicht mehr die ganz dicken. Tawern hat es zum Schluss clever ausgespielt und nach einem Konter den Deckel zum 4:2 draufgelegt.

11ER: Wie fällt generell Ihr Fazit aus bzw. das Ihres Trainerkollegen Stephan Schwarz?
Mai: Wir beide sind uns einig: Die Saison läuft nicht gerade positiv für uns. Der Tabellenplatz ist vor allem dem akuten Spielermangel geschuldet. Wir haben neben Verletzungsausfällen auch berufs- und studienbedingte Abwesenheiten zu beklagen. Auch krankheitsbedingt kommt es immer wieder zu Ausfällen (Grippe, Corona), die sich in der schwachen Trainingsbeteiligung niederschlagen. Wenn man nur acht bis zehn Leute auf dem Training hat, fehlen die Automatismen in den Abläufen sowie die Fitness und das Spielerische. Ich muss aber auch sagen, und da stimme ich mit meinem Trainerkollegen Blacky Schwarz überein, dass die Stimmung trotz der neun Niederlagen in Folge überraschend gut ist.

11ER: Können Sie einen Ausblick geben, was mögliche Transfers im Winter betrifft, ob der Verein noch einmal nachjustiert?
Mai: Stand jetzt sind keine Transfers geplant oder in Sicht. Der Vorstand kann mich da gerne korrigieren. Wir als Trainer hoffen natürlich, dass da nochmals Bewegung reinkommt, doch die Argumente, nach Könen zu wechseln, sind sicherlich nicht auf unserer Seite. Lucas Denissov fällt mit Kreuzbandriss weiter aus, auch Nikolas Velten wird die gesamte restliche Hinrunde noch fehlen. Bei Jonas Weiland muss man abwarten. Er war mit einer Zerrung außer Gefecht und zuletzt auch erkältet. Yannick Kohns befindet sich wieder im Aufbautraining.

11ER: Wie sieht die Trainerzukunft von Ihnen beiden aus?
Mai: Da haben wir uns noch keine Gedanken gemacht Aktuell sind wir Trainer des FC Könen und das bis Saisonende. Der Vorstand ist diesbezüglich noch nicht auf uns zugekommen, steht aber komplett hinter uns.

11ER: Mit welchen Zielvorgaben geht es in die letzten Wochen vor der Winterpause?
Mai: Woche für Woche müssen wir das Team auf drei, vier oder mehr Positionen umstellen, sodass die Eingespieltheit fehlt. Wir müssen unbedingt mal wieder punkten. Und nicht nur das: Wollen wir den Anschluss an das untere Mittelfeld nicht gänzlich verlieren, müssen wir mehrfach punkten. Wir wollen mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen, das es uns ermöglicht, in der Rückrunde im Frühjahr wieder anzugreifen. Das ist das Ziel.

11ER: Der Gegner ist nicht von Pappe. Wie schätzen Sie die zweite Mannschaft von Schweich ein?
Mai: Die zweite Schweicher Mannschaft ist spielstark und stellt einen guten Unterbau zum Bezirksliga-Team dar. Sie machen in Schweich generell eine super Jugendarbeit, besitzen qualitativ gute Trainer und haben sich nach einigen Startschwierigkeiten absolut in der Liga etabliert. Das beweisen ihre zuletzt guten Ergebnisse.

11ER: Welche Qualitäten bringt Ihr Stammtorwart Nicolas Schmitt mit?
Mai: Nicolas ist ein super Torhüter, der zudem sehr spielstark ist und bereits als Feldspieler eingesetzt wurde. So kann er im Spiel wie eine Art Libero agieren, der immer anspielbereit ist und auch präzise Pässe ins Mittelfeld bringt. Auf der Linie ist Nico bärenstark. Eine Schwäche ist, dass er ab und an mit sich selbst hadert.

11ER: Welche Stärken besitzt Mamadi Diakité?
Mai: Mamadi ist eine Bank in der Abwehr, läuferisch und technisch sehr stark. Die Verspieltheit kriegen wir bei ihm wohl nicht mehr heraus, weil er allzu gerne in den Defensivlinien dribbelt. Doch Mamadi ist fit, kopfballstark und ein überragender Innenverteidiger.