11ER: Was gab den Ausschlag für den 3:1-Sieg bei der SG Niederkell?

Uwe Wess: Wir waren in allen Belangen überlegen. Das einzige Manko war, dass wir fünf hundertprozentige Torchancen nicht gemacht haben und der Treffer von Niederkell aus dem Nichts fiel. Nach dem unnötigen Platzverweis ist 15 Minuten vor Schluss noch mal ein bisschen Nervosität aufgekommen, doch wir haben den Vorsprung dann auch gut verteidigt. Der Sieg ist in meinen Augen hochverdient.

11ER: Und ein Spieler hat den Unterschied gemacht?
Wess: Nico Denzer hat mit drei Toren tatsächlich den Unterschied gemacht. Nico ist ein sehr schneller Spieler, der lange verletzt war und der jetzt die Zeit gehabt hat, seine Verletzung auszukurieren. Mit diesen drei Buden hat er sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Es zeichnet ihn aus, dass er sich im letzten Drittel gut durchsetzen kann und in unübersichtlichen Situationen die Übersicht bewahrt.

11ER: Sie haben mit dem 3:1 die Tabellenführung verteidigt. Was macht Ihre Mannschaft derzeit so stark?
Wess: Wir haben noch kein Spiel verloren, das allein gibt eine breite Brust. Die hohe Trainingsbeteiligung und die gute Intensität mit etwa 20 bis 25 Spielern aus beiden Mannschaften garantiert die nötige Eingespieltheit und körperliche Fitness. Einmal in der Woche bieten wir auch ein regeneratives Training für verletzte oder angeschlagene Spieler an. Wir agieren sehr variabel und sind schwer auszurechnen, weil wir viele verschiedene Torschützen haben. Da kann jeder jeden Tag treffen. Ab und an haben wir auch das Glück des Tüchtigen, bevorzugen aber stets spielerische Lösungen. Wir spielen schnell und wissen, wie der Gegner zu bespielen ist. Ein Schlüssel für den Erfolg sind die taktische Flexibilität und vor allem die taktische Disziplin. Da meine ich, dass die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen absolut passen. Das interne Klima ist natürlich ganz hervorragend.

11ER: Was meinen Sie mit internem Klima?
Wess: Bei uns ist es mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden, dass wir freitags nach dem Abschlusstraining gemeinsam bei uns im Vereinsheim essen. Da tun sich meist drei Leute zusammen und kreieren bestimmte Gerichte. Das ist dann aber auch kein Galamenü (lacht), sondern eher normale Sachen, die jeder gerne isst.

11ER: Bei wie viel Prozent ist die Mannschaft schon?
Wess: Bei 100 Prozent sind wir noch nicht, aber schon gut unterwegs. Wir haben noch genügend Luft nach oben, auch wenn wir Tabellenführer sind. Uns fehlt durch die ständigen verletzungsbedingten Umstellungen noch die Konstanz über volle 90 Minuten.

11ER: Welche Stärken bringt Maurice Föhr mit?
Wess: Maurice ist unser Mister Zuverlässig. Er bringt schon über Wochen konstant gute Leistungen und hat bereits zwei, drei Tore vorbereitet. Als rechter Außenverteidiger spielt er fast fehlerfrei, ist läuferisch sehr stark und präsentiert sich auch häufig als Vorlagengeber.