11ER: Welches Zwischenfazit ziehen Sie nach sechs Spieltagen hinsichtlich des Abschneidens ihrer Mannschaft?

Taner Weins: Wir sind Aufsteiger und spielen nun in einer anderen Liga mit einer anderen Intensität und mit einem anderen Spieltempo. In der Bezirksliga wird deutlich mehr Fußball gespielt als in den Kreisligen. Bislang kann ich unser Abschneiden als gut einstufen. Die eine Niederlage gegen Schweich war vermeidbar. Einige Spieler haben sich in der kurzen Zeit schon weiterentwickelt und sich auch an das höhere Tempo gewöhnt. Ich bin aber schon sehr zufrieden.

11ER: Wo liegen ihrer Meinung nach die Stärken des Teams?

Weins: Wir kommen über das Kollektiv und versuchen stets als Mannschaft zu agieren. Wir haben unsere Stärken des Weiteren im Zweikampfverhalten, der Erfahrung, der Laufbereitschaft und der Kommunikation. Das Spielverständnis ist enorm hoch. Wir haben mit Gianluca Bohr, Sebastian Ting, Tim Hartmann, Nicolas Hartmann, Luca Eichner und Jannik Rings sowie beiden Torleuten Jens Freis und Dominik Braun Leitwölfe auf dem Platz, die allesamt höherklassige Erfahrung ab Rheinlandliga aufwärts nachweisen können.

11ER: Was könnt ihr als Team noch besser machen?

Weins: Die Kommunikation durchgehend übers ganze Spiel. Die fängt meist gut an, doch irgendwann schläft sie ein. Generell müssen wir in unseren Leistungen noch konstanter werden.

11ER: Wie ist das Niveau in der Bezirksliga zu bewerten?

Weins: Ich habe ja selber lange genug gespielt bei Eintracht Trier II in der Rheinlandliga und dem FC Bitburg in der Bezirksliga. Ich muss sagen, dass ich über das jetzige Niveau schon etwas erschrocken bin, weil es über die letzten Jahre abgebaut hat. Es wird mehr Fußball gearbeitet und es kommt wenig Spielfluss zustande. Zu viele Mannschaften wollen die Klasse nur halten und sind selbst nicht in der Lage zu agieren. Es fehlen die guten Leute in der Breite und auch die einheimischen Spieler. Es gibt immer größere Jugendspielgemeinschaften und auch größere Senioren-SG’s. Die Einstellung der jungen Spieler hat sich grundlegend verändert. Es kann nicht sein, dass junge Leute mit 17 Jahren aufhören, weil sie kein Bock mehr haben. Zumal die Vollblutfußballer oder Straßenfußballer langsam aussterben.

11ER: Was bedeutet der Bezirksligaaufstieg für den Verein?

Weins: Es ist alles Neuland für den Verein. Wir spielen das erste Mal in der Vereinsgeschichte überkreislich. Deshalb wünsche ich mir, dass noch mehr Zuschauer sich unsere Heimspiele ansehen. Wir wollen im Gegenzug einen attraktiven und guten Fußball spielen, um noch mehr Leute anzulocken.

11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner Rot-Weiss Wittlich ein?

Weins: Da braucht man nicht viele Worte zu verlieren. RW hat 20 gute Spieler an Bord, um von der Bank Qualität nachzulegen, ohne dass es einen Leistungsabfall gibt. Sie haben sich relativ schnell zusammengefunden und besitzen eine hohe individuelle Klasse. Für mich ist Wittlich der Aufstiegsfavorit Nummer eins. Die können sich eigentlich nur selber schlagen. Ich selbst habe ja noch mit den Arbeck-Brüdern Kevin und Marc in Bitburg zusammengespielt. Das ist eigentlich eine Rheinlandligamannschaft von den Namen her.

11ER: Wie charakterisieren Sie Marius Hugo?

Weins: Marius hat als junger Spieler in der C-Klasse angefangen und eine super Entwicklung hingelegt. Marius ist sehr schnell, hat aktuell viele Tore vorbereitet und ist auch vom Charakter ein super feiner Kerl. Körperlich müsste er noch ein bisschen zulegen. Er ordnet sich unter, kann links wie rechts, offensiv wie defensiv agieren. Marius ist im Mittelfeld universell einsetzbar. Ich denke, dass der SV Schleid noch sehr viel Freude mit ihm haben wird.

11ER: Welche Stärken bringt Aaron Matondo mit?

Weins: Von der Körperstatur her ist er ein Boxertyp, der fast nur aus Muskeln besteht. Aaron ist ein schneller Spieler, der mit Tempo kommend nur schwer zu verteidigen ist. Technisch müsste er noch zulegen und seinen Körper noch besser nutzen, um in die Räume zu kommen bzw. sich in der Box durchzusetzen. Er besitzt ein großes Potential und gibt immer Vollgas.