Nach zwei Jelen-Treffern nach der Pause sah die DJK St. Matthias bis drei Minuten vor Schluss noch wie der sichere Sieger aus.
Doch Haiko Wagner und Tobias Anell durchkreuzten in der Schlussphase bzw. der Nachspielzeit die Pläne der Hausherren auf besonders bittere Weise. Mattheis legte furios los, hatte durch Ahmed Boussi die erste dicke Chance im Spiel, als der Spielertrainer schon am Torwart vorbei war, ein Verteidiger aber noch auf der Linie klärte. Als die DJK zu Beginn der zweiten Halbzeit den Druck nochmals erhöhte, markierte Henry Jelen per Volleyschuss die 1:0-Führung für die Hausherren. Jelen hatte ein paar Minuten später nachlegen können, scheiterte aber am starken Schillinger Torwart Marius Becker, der den Schuss zur Ecke lenkte. Als Jelen in der 65. Minute auf 2:0 stellte, glaubte wohl niemand mehr daran, das Spiel nochmal aus der Hand zu geben. Ein Muster an Effizienz bewiesen die Hochwälder mit zwei genialen Aktionen am Ende einer unterhaltsamen Partie. Nach Flanke von Leon Götten erzielte Wagner mit seinem bereits sechsten Saisontor den Anschlusstreffer zum 2:1 (87.), ehe Anell in der Nachspielzeit das schier Unmögliche gelang. Nach dem gleichen Muster verwertete der Torjäger der Schillinger eine Vorarbeit von Götten zum 2:2-Ausgleich (90.+2). Bemerkenswert: Schillingen hatte nur zwei Einwechsler auf der Bank – einer von ihnen, Leon Götten, bereitete beide Tore vor. Während die stolze Schillinger Serie weitergeht und die Morgen-Elf seit fünf Spielen ohne Niederlage und daraus resultierenden 13 Punkten auf Platz fünf überwintert, verpasste die DJK die Möglichkeit, mit einem eigenen Sieg als Tabellenführer in die Winterpause zu gehen. Schillingens Coach Gerd Morgen war ein weiteres Mal vom Auftritt seiner „alten Garde“ geflasht. „Die Mattheiser konnten einem schon ein bisschen leid tun. Sie hatten über 80 Minuten 80 Prozent Ballbesitz, agierten extrem lauf- und spielstark und haben das Spiel trotz 2:0-Führung nicht gewonnen. Wichtig war für uns, dass wir den 0:2-Rückstand im Rahmen gehalten haben. Ab der 80. Minute bekamen wir plötzlich Oberwasser. Nach dem 2:1 ist Mattheis etwas geschwommen. Am Ende hätten wir sogar noch das Siegtor machen können, wenn ein Schuss von Jan Bernheine nicht noch mit dem Kopf auf der Linie geklärt worden wäre. Es war wieder der Wahnsinn. Diese Willensleistung hat mir wieder imponiert. Woher die Mannschaft diese Energie zieht, weiß ich gar nicht. Wir haben es geschafft, dass Ahmed Boussi kein Tor geschossen hat. Wir haben tief gestanden, wobei unser Torwart Marius Becker jeden Ball festgehalten und uns die nötige Sicherheit gegeben hat.“ Richtig niedergeschlagen mental präsentierte sich DJK-Spielertrainer Ahmed Boussi, dem ein ähnliches Schicksal wie im Hinspiel ereilte. In Schillingen führte die DJK bis zur 89. Minute auch mit 1:0, ehe Luca Bernheine egalisierte und so für späten Frust bei den Trierern sorgte. Boussi betonte, dass eine Verkettung von vielen Sachen dazu geführt hätte, dass die DJK den sicher geglaubten Sieg nicht über die Zeit bekam. „Wir müssen in der ersten Halbzeit 1:0 oder 2:0 führen und einfach effizienter sein. Nachdem wir mit Fabio Hildebrand einen Innenverteidiger verletzungsbedingt rausnehmen mussten, mussten wir wer gesamtes System umstellen. Ein Mittelfeldspieler rückte in die Abwehr, eine neuer Mittelfeldspieler kam neu in die Partie. Ich muss zugeben, dass unsere Einwechslungen nicht so gefruchtet haben, wie wir uns das erhofft haben. Da hatten wir tatsächlich kein glückliches Händchen. Es war ein Fehler, dass ich mit Fabio, Baran Hassan und mich drei erfahrene Spieler rausgenommen habe. Es waren viele Parallelen aus dem Hinspiel zu erkennen. Wir hatten zu viele junge Spieler auf dem Platz, die gegen so eine abgezockte und erfahrene Mannschaft, wie Schillingen es nun mal ist, nicht die Mittel und Wege gefunden haben, um das 2:0 über die Zeit zu bringen. Mit Marius Becker hatte Schillingen einen super Torwart, der hinten raus viele Chancen von uns vereitelt hat“, fühlte sich das 2:2 für Boussi wie eine Niederlage an. Ende Januar bitten die Trainer dann wieder auf den Kunstrasenplatz in Feyen. Zuvor soll in der Halle ein gesondertes Athletiktraining stattfinden.
