Ein unglaubliches und völlig verrücktes Spiel sahen die 130 Zuschauer in Zewen beim vorgezogenen Spiel des 15. Spieltages zwischen Gastgeber SG Zewen und dem SV Niederemmel.
Für beide ging es darum, mit einem eigenen Sieg entweder die Abstiegsplätze (Zewen) zu verlassen oder aber ein kleines Polster auf die Abstiegsränge (Niederemmel) zu legen. Diese Nahziele wurden am Donnerstagabend beim 2:2-Unentschieden von beiden Teams verfehlt. Die Zewener legten eine furiose erste Halbzeit hin, erzielten zwischen der elften und 18. Spielminute drei Treffer. Erik Mays Doppelpack in der elften und 13. Minute sowie das 3:0 von Marvin Kugel deuteten schon früh an, in welche Richtung es gehen kann. Doch wer gedacht hatte, dass Niederemmel mental und physisch schon geschlagen war, sah sich getäuscht. Noch in der ersten Halbzeit brachten ein verwandelter Foulelfmeter von Dominik Ludwig nach einem Rempler an Thomas Dienhart (42.) und der 3:2-Anschlusstreffer von Thomas Dienhart nach Pass von Benedikt Vogedes kurz vor dem Pausenpfiff die Gäste aus Piesport wieder in den Hoffnungslauf. Einen Augenblick später war Zewen bei einem Freistoß von Philipp Kartz an die Latte im Pech. Völlig verrückt wurde es dann, als Niederemmel binnen sechs Minuten nach dem Seitenwechsel das Spiel sogar drehte. Jacob Grüner hatte einen Eckball von Eric Hagen zum 3:3 verwertet (51.) und Hagen war es dann selbst, der wiederum eine Vorarbeit von Grüner zum 4:3-Führungstreffer nutzte (57.). Zewen blieb wach und fand in der 72. Minute doch noch eine Antwort mit dem 4:4-Ausgleichstreffer. Nach einem Doppelpass mit May markierte Andreas das 4:4. Mit acht Zählern aus fünf Partien unter dem neuen Coach Stefan Castello sei man bei der SG Zewen/Igel-Liersberg/Langsur auf einem guten Weg. Immerhin verhinderte der SV Niederemmel seine fünfte Niederlage in Folge. „Es war ein absolut wildes Spiel und untypisch für uns. Wir sind gut reingekommen und müssen durch Jacob Grüner in Führung gehen, doch der Zewener Torwart hat gut reagiert. Mit den ersten drei Torschüssen von Zewen haben wir unverständlicherweise auch drei Gegentore bekommen. Da haben wir uns katastrophal präsentiert. Defensiv waren wir überhaupt nicht auf der Höhe. Danach sind wir ins Rollen gekommen und hätten sogar zur Halbzeit führen müssen. In unserer besten Phase müssen wir das fünfte und sechste Tor nachlegen. Wenn aber es richtig blöd läuft, verlieren wir das Spiel noch. In der zweiten Halbzeit war es ein ordentlicher Auftritt und für die Zuschauer ein schönes Spiel. Am Ende ist das Ergebnis passend“, fand SVN-Trainer Sascha Kohr treffende Worte. „Es war wieder ein Torspektakel mit wechselnden Führungen und schön heraus gespielten Toren. Im Gegensatz zum Ellscheid-Spiel hat die Moral gestimmt. Wir hatten einen guten Start, waren da sehr effektiv, haben aber nach 30 Minuten den Faden komplett verloren. Es war am Ende auch verdient, dieses 4:4, doch es hätte sich keiner beschweren dürfen, wenn wir noch 5:4 gewonnen hätten. Denn die Chancen hinten raus waren da. Wir haben eines der besten Spiele gemacht, seit dem ich hier Trainer bin, zumindest was die Anfangsphase betrifft. Beim 3:4 fand wieder vieles im Kopf statt, doch die Moral hat gestimmt und wir haben die Kurve bekommen“, zeigte sich Zewens Trainer Stefan Castello mit dem achten Punkt aus fünf Spielen unter seiner Leitung zufrieden.
Foto: Sandra Maes
