11ER: Aktuell steht die SG Züsch mit 28 Punkten auf dem dritten Platz. In der letzten Saison beendete man die Spielzeit mit 40 Punkten. Sind Sie zufrieden mit den bisherigen Leistungen und dem Zwischenstand oder wäre sogar noch mehr möglich gewesen?
Andreas Weber: Tabellarisch sieht es gut aus und der dritte Platz ist eine gute Leistung. In Summe können wir also zufrieden sein. Wenn man aber sieht, dass wir die einzige Mannschaft sind, die gegen Haag verlor und sie bisher erst vier Punkte sammelten, wären auch noch drei Punkte mehr möglich gewesen. Auch gegen Kordel war ein Punkt möglich. Solche Spiele gleichen sich über den Saisonverlauf aber meist aus. Gegen Ruwertal hatten wir mit dem späten 1:1 Glück – da können wir genauso gut leer ausgehen. Grundsätzlich bin ich zufrieden mit dem dritten Platz. Unser Ziel war es, unter die ersten vier, fünf Mannschaften zu kommen. Natürlich profitieren wir auch davon, dass die ein oder andere Mannschaft überraschend nicht weiter oben steht.
11ER: Sie wollen mit Ihrer Mannschaft das Spiel von hinten aufziehen und schnell nach vorne spielen. Gegner berichten auch immer wieder vom guten Zweikampfverhalten Ihrer Truppe. Wo sehen Sie aktuell noch die größten Baustellen?
Weber: In der Kontinuität. Wir haben eine gute Mannschaft und uns spielerisch deutlich verbessert. Insbesondere gegen tiefstehende Gegner lassen wir den Ball aber nicht immer gut genug laufen. Auch im Spiel ohne Ball müssen wir unsere Leistung konstanter abrufen. Da geht es auch darum, sich vom Gegenspieler zu lösen und den Ball zu fordern. Wir haben ein, zwei Spieler in der Mannschaft, die den Ball gerne halten und Eins-gegen-eins-Situationen suchen. Darauf können sich unsere Gegner einstellen. Zudem fordern diese Eins-gegen-eins-Duelle viel Kraft. Insgesamt müssen wir weniger solche Duelle suchen und stattdessen die freien Räume besser bespielen.
11ER: Ein Spieler, der immer wieder heraussticht, ist Michael Urhahn, Ihr spielender Co-Trainer. Gibt es Spieler, die perspektivisch in seine Rolle hineinwachsen können?
Weber: Wir erarbeiten uns in jedem Spiel genügend Torchancen, lassen aber viele davon ungenutzt. Was Michel auszeichnet, ist, dass er die Dinger wegmacht. Da ist es egal, ob es ein Freistoß, nach einem Standard oder mit dem Ball am Fuß ist. Das hat man in den letzten Spielen gesehen. Er hat einfach diesen gewissen Instinkt. Perspektivisch ist es schwer, so einen Spieler aus den eigenen Reihen aufzubauen. Diesen Instinkt hat man oder eben nicht. Wäre Michel in jedem Spiel dabei gewesen, würden wir in der Tabelle sicher noch besser dastehen. Er ist jetzt aber wieder voll da. Dafür fehlt uns Adel Aladel, der auch ein extrem wichtiger Spieler für uns ist. Er wird erst im neuen Jahr wieder da sein und uns auch in den letzten beiden Spielen fehlen.
11ER: Osburg hat aktuell einen kleinen Lauf und stockte das Konto auf 21 Punkte auf. Mit einem Sieg im direkten Duell wäre die SGO also wieder in Schlagdistanz zu Ihrem Team. Welche Bedeutung hat das kommende Aufeinandertreffen?
Weber: Osburg ist für mich auf einem Level mit Kordel und Thalfang und davon rücke ich auch nicht ab. Das Personal, um ganz oben mitzuspielen, haben sie. Im Hinspiel konnten wir gewinnen, hatten dabei auch das Spielglück auf unserer Seite, verteidigten aber gut. Osburg war für viele Trainer und auch mich einer der Topfavoriten auf den Titel und wo sie stehen, überrascht mich. Sie haben aber jetzt eine Serie von drei Siegen in Folge und scheinen wieder alle Spieler mit an Bord zu haben. Auf dem Hartplatz in Damflos wollen wir genau wie im Hinspiel auftreten und versuchen, möglichst wenig zuzulassen. Vor allem bei Standards müssen wir gegen so eine hochgewachsene Mannschaft aufpassen. Wir sind eher klein und ich mit 1,83 Meter einer der Größten. Gegen Spieler wie Martinez oder Heimfarth kannst du mit deinen 1,70 Meter so sprunggewaltig sein, wie du willst. Vorne spielte zuletzt wieder Pascal Marx. Er ist ein absoluter Topspieler. Ich weiß nicht wie fit er ist, aber er schoss direkt zwei Tore. Wir müssen auf der Hut sein.
11ER: Wie sieht es personell aus?
Weber: Adel wird uns fehlen. Das Spiel gegen Schweich war kräftezehrend und der ein oder andere trug ein paar Blessuren davon. Die sollten bis zum Wochenende aber wieder gut sein. Ich gehe deshalb davon aus, dass wir alle Mann an Bord haben.
