11ER: Wie ärgerlich ist so eine Niederlage in Föhren? Welche Dinge waren für Sie beim 2:3 mit entscheidend?
Ahmed Boussi: Dass wir es jedes Mal nicht hingekriegt haben, den jeweils erzielten Ausgleich nicht besser oder generell gar nicht verteidigt haben. Immer in den Phasen, als wir geantwortet haben und am Drücker waren, hat Föhren zurückgeschlagen und getroffen. Dabei hatten wir explizit auf die Kopfballstärke von Nico Toppmöller hingewiesen. Den haben wir fast nie verteidigt bekommen. Da müssen wir mehr Verantwortung übernehmen und gemeinsam besser gegen den Ball arbeiten. Wir waren schlicht und ergreifend zu sorglos. Das 2:3 ist deshalb so ärgerlich, weil sie vermeidbar war.
11ER: Welche Entwicklung haben Sie in den drei vergangenen Spielen gesehen?
Boussi: Föhren ist ärgerlich. In Kanzem haben wir 3:2 gewonnen auf einem tiefen Platz, auf dem es super schwer war, sich durchzukombinieren. Da mussten wir vor allem körperlich bereit sein, dagegenzuhalten. Wir haben glücklich gewonnen. Das 2:2 gegen Weintal war ein spielerisch auf hohem Niveau stehendes Spiel gegen einen wirklich taffen Aufsteiger. Die haben tolle Kicker in ihren Reihen mit Mertz, Henter und Stuhlberg, aber auch einigen anderen. Sie haben sich punktuell super verstärkt und erfahrene Spieler im Team. Dort haben wir insbesondere in der ersten Halbzeit unsere Torchancen nicht genutzt.
11ER: Wie beurteilen Sie die Konstellation vier Spieltage vor der Winterpause?
Boussi: Für uns sind es noch fünf Spiele, da wir am Dienstag noch unser Nachholspiel in Kenn auszutragen haben. Wir müssen uns mit Blick auf die Tabelle eingestehen, dass die beiden Führungsteams völlig zu Recht da oben stehen. Trier-Irsch und Saarburg sind sehr stabil und konstant unterwegs. Die sind beide unfassbar gut. Man konnte nicht erwarten, dass Saarburg da oben mitmischen wird. Doch sie bringen Intensität, ein knallhartes Umschaltspiel und frischen Wind in ihr Spiel. Man braucht sich nicht wundern, wenn sie am Ende sogar aufsteigen. Sie sind in gewisser Hinsicht schon Bezirksliga-reif. Wir sind im Moment in der Rolle des Verfolgers und derzeit noch nicht so weit wie die beiden Vereine ganz oben. Unsere Fehler, die wir gerade machen, werden brutal bestraft.
11ER: Was muss Ihre Mannschaft besser umsetzen, um vor der Winterpause den Anschluss ans Führungsduo aus Trier-Irsch und Saarburg nicht zu verlieren?
Boussi: Das alles ist momentan schwierig, weil ich auch die Mannschaft gar nicht so sehr in die Pflicht nehmen möchte. Wir haben viele Kranke und Verletzte. In Föhren hatten wir vier A-Jugendliche auf der Bank. Auch wenn mit Lukas-Orlando Steines und Levin Steffes zwei Youngster auch Tore erzielt haben und wir mit unserem Nachwuchs auf dem richtigen Weg sind, ist die gegenwärtige Kadersituation unbefriedigend. Wir müssen, falls einige der Verletzten wieder rasch zurückkommen, unsere Automatismen wieder finden und vor allem mehr Verantwortung in den Zweikämpfen übernehmen. Wir agieren zuweilen zu sorglos, sind zu lasch in der Arbeit gegen den Ball und verteidigen Standards nicht immer mit der nötigen Aggressivität und Zuordnung.
11ER: Wie schätzen Sie den SV Trier-Irsch ein?
Boussi: Sie sind der Topfavorit, fertig, aus. Sie haben sieben Punkte mehr als wir auf dem Konto und in den allermeisten Fällen kontinuierlich gut performt. Sie stehen verdient da oben. Sie haben sich mit zwei, drei erfahrenen Leuten verstärkt. Kader Touré, Hendrik Müller und Benjamin Thorbeck geben der Mannschaft enormen Input. Ich halte Trier-Irsch für die spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie spielen intensiv, pressen und laufen viel.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an die Spiele im Vorjahr?
Boussi: Sehr gute Erinnerungen. Inklusive Pokal haben wir in der vorigen Saison dreimal gegen sie gewonnen. Das waren eindrucksvolle Siege in dramatischen Spielen. Im Pokal hieß es 4:1 für uns. In Irsch haben wir knapp mit 3:2 und zuhause ebenso knapp mit 2:1 gewonnen. Das waren unglaublich enge Partien, die jedes Mal auf des Messers Schneide standen.
11ER: Welche Stärken bringt Dreni Mehani mit?
Boussi: Dreni hat sich in den letzten Wochen im Mittelfeld festgespielt, weil er ein unfassbar guter Zweikämpfer ist, der keinen Ball verloren gibt und sich für keinen Zweikampf zu schade ist. Dreni besticht durch Fleiß und erzielt oft wichtige Ballgewinne.
11ER: Welche Qualitäten bringt Jamal Abdulrafiu mit?
Boussi: Jamal ist unsere Säule in der Abwehr, der über eine gute Technik verfügt und seine Zweikämpfe meist spielerisch löst. Zudem bringt er Offensivdrang mit, gilt als klasse Verteidiger mit viel Entwicklungspotenzial.
