11ER: Wäre gegen den Tabellenführer SV Trier-Irsch beim 1:2 auch ein Punkt möglich gewesen? Wenn ja, in welcher Szene hätte Ihr Team den Punch setzen können? Denn Irsch gewinnt seine Spiele ja auch nie souverän. Louis Welter: Wir waren über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, hatten jedoch nicht das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. […]
11ER: Wäre gegen den Tabellenführer SV Trier-Irsch beim 1:2 auch ein Punkt möglich gewesen? Wenn ja, in welcher Szene hätte Ihr Team den Punch setzen können? Denn Irsch gewinnt seine Spiele ja auch nie souverän.
Louis Welter: Wir waren über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, hatten jedoch nicht das nötige Quäntchen Glück auf unserer Seite. Ein Punktgewinn wäre auf jeden Fall verdient gewesen. Trier-Irsch steht natürlich nicht ohne Grund mit neun Siegen aus elf Spielen an der Tabellenspitze. Dennoch hatten wir die klareren und besseren Chancen und haben den Tabellenführer mehrfach in Bedrängnis gebracht. Trotz des frühen Gegentreffers haben wir uns nicht hängen lassen, sondern bis zur letzten Minute alles versucht, um den Ausgleich zu erzielen.
11ER: Beschreiben Sie kurz die Entwicklung in den letzten fünf Spielen. Warum ist das Team vom zu Saisonbeginn erfolgreichen Weg abgekommen?
Welter: Natürlich war es schön, nach fünf Spieltagen ungeschlagen auf dem zweiten Tabellenplatz zu stehen. Wir hätten uns gewünscht, diese Euphorie noch ein wenig länger mitnehmen zu können. Dennoch war uns bewusst, dass Rückschläge kommen werden – denn wir wissen genau, wo wir herkommen. Nach unserer überragenden Rückrunde und dem hart erkämpften Klassenerhalt in der vergangenen Saison sind wir einfach froh, weiterhin in der A-Klasse spielen zu dürfen. Genau diese Freude und Leidenschaft hat man uns auch in den ersten Spielen angemerkt. Dann ist allerdings ein bisschen der Schlendrian eingetreten. Einige haben vielleicht gedacht, es läuft von allein und man könne ein paar Prozent weniger geben. Durch Urlaub haben zudem einige wichtige Spieler gefehlt und auch das Wetter hat uns bei der ein oder anderen Trainingseinheit einen Strich durch die Rechnung gemacht. So sind wir etwas von unserem Weg abgekommen – gerade die Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten tun da natürlich besonders weh.
11ER: Wie kann es gelingen, bis zur Winterpause den Turnaround zu schaffen?
Welter: Wir müssen die Stühle noch mal enger zusammenrücken und uns an die positiven Momente der vergangenen Monate erinnern. Nach der Leistung gegen den Tabellenführer bin ich fest davon überzeugt, dass wir das auch schaffen können. Das wird uns aber nur gelingen, wenn alle wieder die gleiche Leidenschaft und Motivation an den Tag legen und bereit sind, noch einmal ein Stück mehr zu investieren. Dann nämlich können wir für jede Mannschaft in dieser Liga ein unangenehmer Gegner sein.
11ER: Was ist im Training zu tun, um wieder positive Energie zu schöpfen? Finden da auch persönliche Gespräche statt?
Welter: Wir wollen versuchen, noch mal eine richtig gute Trainingswoche hinzulegen und die Köpfe der Jungs freizumachen. Dabei soll der Spaß nicht zu kurz kommen und die Spieler sollen sich über kleine Erfolgserlebnisse durch Spielformen oder Torschussübungen selbst motivieren. Gleichzeitig muss die Intensität hoch bleiben, denn wir wollen uns einen klaren Matchplan fürs Wochenende erarbeiten. Nach dem Abschlusstraining gegen Irsch haben wir bereits eine Teamsitzung abgehalten, in der jeder seine Gedanken und Anregungen einbringen konnte. Persönliche Einzelgespräche stehen diese Woche trotzdem auf der Agenda. Wir möchten den Jungs noch mal ihre Rolle verdeutlichen, sie bestärken und für das wichtige Spiel gegen Tarforst motivieren.
11ER: Welche Aufgabe übernehmen Sie als derzeit verletzter Co-Trainer?
Welter: Als derzeit verletzter Co-Trainer übernehme ich derzeit vor allem organisatorische und administrative Aufgaben. Ich habe selten einen so akribischen Trainer wie Andi Schneider erlebt – er macht sich unglaublich viele Gedanken und die Zusammenarbeit mit ihm macht echt Spaß. Wir stehen fast täglich in Kontakt, teilen unsere Gedanken und besprechen unsere taktische Ausrichtung. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Kommunikation mit den Spielern. Ich führe viele Gespräche, höre zu und versuche, ein gutes Gespür für die Stimmung in der Mannschaft zu entwickeln. Mir ist es wichtig, die Meinungen und Eindrücke der Spieler einzuholen, um diese auch in unsere gemeinsame Arbeit einfließen zu lassen. Meine wichtigste Aufgabe ist es, die Mannschaft zu motivieren und richtig einzuheizen – vor dem Spiel, um die Jungs heiß zu machen und während des Spiels, um sie zu pushen. Auch wenn ich aktuell nicht aktiv auf dem Platz stehe, versuche ich, durch meine Energie und Leidenschaft das Team zu unterstützen.
11ER: Wie verläuft der Heilungsprozess?
Welter: Da ich diese Verletzung bereits 2019 schon einmal erlitten habe, wusste ich von der ersten Sekunde an, was in den kommenden Wochen und Monaten auf mich zukommt. Eine solche Verletzung verändert nicht nur den sportlichen, sondern auch den beruflichen und privaten Alltag. Mit dem bisherigen Heilungsverlauf bin ich jedoch sehr zufrieden. Sechs Wochen nach der Operation kann ich nun langsam mit der Belastung beginnen. Dennoch liegt noch ein weiter Weg vor mir. Ob ich jedoch die Fußballschuhe noch einmal schnüren werde, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.