11ER: Die Wahnsinns-Saison geht für ihre Mannschaft auch nach dem 3:0-Erfolg in Schleid weiter. Was war dort ausschlaggebend?

Tillmann Schweitzer: Wir beobachten schon in den Wochen zuvor, dass wir in den Zweikämpfen griffiger geworden sind. Wir verteidigen besser gegen den Ball und lassen dem Gegner nur wenige Räume. Das heißt, die Gegner bekommen auch nur ganz wenige Torchancen aus dem Spiel heraus. Selbst sind wir nach vorn immer wieder gefährlich, kommen mit Tempo in die vorderen Zonen und erspielen uns sehr viele Torchancen. Wir sind deshalb auch in der Lage, das Spiel nach hinten zu beruhigen. Leidenschaft und Engagement sind ständige Begleiter.

11ER: Wie beschreiben Sie die Harmonie in den Mannschaftsteilen?

Schweitzer: Aus einer kompakten Abwehr lassen wir die Abstände zwischen den Ketten nicht zu groß werden. Die Abwehrspieler rücken zeitig heraus im Verbund und lassen sich bei Bedarf im richtigen Moment wieder fallen, wenn der Gegner mit Tempo kommt. Vorn laufen wir bereits aggressiv an und schaffen es dadurch, die Wege nach hinten zuzumachen. Da sind Tim Laudwein, Dominic Zimmermann, Yannic Theile und Simon Klodt schon sehr gut abgestimmt in ihren Aktionen. Auch die Sechser und Achter arbeiten viel und stopfen die Löcher. Nico Geib und Luca Bierbrauer interpretieren ihre Rolle etwas offensiver.

11ER: Welchen Einfluss hat die Altersstruktur auf den Erfolg der Mannschaft?

Schweitzer: Es gibt jüngere Spieler und etwas ältere, aber auch noch keine richtig alten Spieler. Zu den jüngeren gehören Kevin Walter, Jannik Boost, Robin Esser, Simon Klodt, Philipp Brost und Moritz Stemper. Ganz jung sind Dominic Zimmermann, Yannic Theile, Luca Clemens, Bastian Neises und Ibrahim Almoussa. Zu den älteren ,aber keineswegs alten Akteuren gehören Christopher Klotz (31), Luca Bierbrauer (28.), Nico Geib, Tim Laudwein (je 27) und Tobias Geib (26). Wir haben wirklich eine ausgesprochen gute Altersstruktur, die es uns erlaubt, über viele Jahre noch erfolgreich zu spielen. Sie alle sind sehr lernwillig und ja auch längst nicht am Ende ihrer Entwicklung.

11ER: Wie schätzen Sie aktuell den SV Lüxem ein?

Schweitzer: Im Vorjahr haben wir erstmals gegen sie in der Liga gespielt, kennen sie aber auch aus ein paar Testspielen. Im Grunde haben wir noch nie gegen Lüxem verloren, wir wissen aber, wie gefährlich Lüxem sein kann. Sie haben etliche schnelle Spieler in ihren Reihen. Tilmann Meeth ist fußballerisch stark und noch besser als Choompong, der im Sommer nach Morbach gewechselt ist. Er hat eine unglaubliche gute Schusstechnik- Auch Nils Schermann ist unangenehm zu bespielen, weil er nicht nur im Angriff zu finden ist. Beide Aswads Gaith und Karim sind gestandene Verteidiger. Lüxem hat viel Power, spielt sehr diszipliniert und steht kompakt. Mit Joshua Stewart haben sie eine starken, reaktionsschnellen und körperlich robusten Torwart. Mit Nico Hubo und Patrick Schmidt verfügt Lüxem über zwei akribisch arbeitende Trainer, die im Bedarfsfall im Angriff für Impulse sorgen können. Sie haben ihren Kader deutlich verjüngt.

11ER: Welchen Unterschied besteht zwischen Nico und Tobias Geib?

Schweitzer: Nico ist ein zentraler Mittelfeldspieler mit offensiver Ausrichtung, der auch schon mal auf Rechtsaußen ausweichen kann. Er kann auf unterschiedlichen Positionen spielen. Tobias ist ebenfalls im Zentrum zu Hause, kann aber auch ganz vorn agieren. Tobi ist eiskalt vor dem Tor, kann aber auch in der Verteidigung in der Kette spielen. Beide sind zweikampfstark und sehr wichtige Spieler.

11ER: Die Partie ist nicht in Lüxem auf dem Rasenplatz, sondern in Wittlich auf dem Kunstrasen angesetzt. Ist das ein Problem für Ihre Mannschaft?

Schweitzer: Nein, auf dem Kunstrasen zu spielen, ist nichts Ungewöhnliches für uns. Wir haben seit dem letzten Winter einen Kleinfeld-Kunstrasenplatz in Sirzenich, auf dem wir auch trainieren. So können wir auch gut den Ball laufen lassen und spielerische Momente einbringen.