In einem aufgrund der Reinsfelder Kirmes vorgezogenen Spiel stehen sich bereits am Donnerstagabend die Mannschaften des SV Bekond und der SG Geisfeld II gegenüber. Punkten wollen beide, doch nur ein Team steht dabei schon unter Druck.

Wer in dieser Saison nach einem Fußballspektakel sucht, sollte die Spiele des SV Bekond besuchen. 46 Tore fielen in den Spielen der Bekonder bisher – das sind im Schnitt mehr als fünf pro Partie und abseits der SG Pölich der höchste Wert der Liga. Allerdings haben diese Torbeteiligungen nicht immer nur Vorteile für den Sechstplatzierten. Schließlich kassierte der SVB bereits 26 Gegentore und stellt damit die drittanfälligste Defensive der Liga. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Durchschnitt der Gegentore pro Partie an (61 Treffer in 26 Spielen). Im Gegenzug, und das stellt Bekonds Trainer Andreas Kiemes klar, liegt auch der Wert der eigenen Treffer zum Saisonstart über dem der letzten Saison. 

Klar ist jedoch: Die Defensivarbeit soll verbessert werden und aktuell fehlt die Konstanz, die man sich in dieser Saison erarbeiten wollte, noch. Letzteres war in den Partien gegen Primus Thalfang (1:7) und im Derby gegen den TuS Mosella Schweich III (0:3) ersichtlich. Nichtsdestotrotz zeigten die Bekonder insgesamt gute Leistungen und stellten beim jüngsten Erfolg bei der SG Haag (2:3) erneut ihre Moral unter Beweis, dank der man bereits mehrere Spiele drehen oder spät für sich entscheiden konnte. Eine Achillesferse bleibt hingegen die Personalsituation: Als kleiner Verein besteht der Kader gerade mal aus einem Stammpersonal von 16 Mann, womit regelmäßig Unterstützung der Reserve benötigt wird.

Personelle Probleme kennt auch der kommende Gegner aus Geisfeld. Die Zweitvertretung der SGG stieg als ein Meister der C-Klasse, die man im Vorjahr dominierte, auf, tat sich bisher aber schwer. Großen Anteil daran hat vor allem die schmal gestrickte Personaldecke. Stand Spielertrainer Michael Dziubany im Vorjahr noch ein breit besetzter Kader zur Verfügung, der den internen Konkurrenzkampf und die Trainingsbeteiligung hochhielt, muss man die Spieler heute „suchen“. Gleich mehrere Leistungsträger verletzten sich oder stehen aus anderen Gründen (z. B. Auslandsaufenthalt, Beruf) aktuell nicht zur Verfügung. Auch das Trainerteam wurde von diesem Aderlass getroffen. Hinzu kommen Verletzungssorgen bei der ersten Mannschaft, die sich im Abstiegskampf der Bezirksliga befindet und Unterstützung der Zweitvertretung benötigt.

Die Folge ist in der Tabelle ersichtlich: Von sieben Spielen gewann die SG Geisfeld II nur das Duell gegen Haag II (3:1) und ging ansonsten leer aus. Aktuell steht man bei vier Niederlagen in Folge und damit unter Druck. Denn ehe man im kommenden Jahr auf die Rückkehrer und eine verbesserte Personalsituation hoffen darf, muss man den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen halten. Noch ist man in Schlagdistanz zu Kenn II und Schweich III (jeweils sechs Punkte), doch Punkte werden händeringend benötigt. Ob diese nun ausgerechnet bei heimstarken Bekondern glücken, die ihren Negativlauf jüngst beendeten und in die obere Tabellenhälfte sprangen, wird sich bereits am Donnerstag zeigen. Bekonds Trainer Kiemes kündigte bereits an, mit Respekt vor dem Schlusslicht ins Spiel zu gehen. Aus gutem Grund: Eine Überraschung ist in dieser B-10-Saison – wie sich bereits mehrmals zeigte – nicht ausgeschlossen.

Bekond, Do., 02.10., 19.45h