Während sich bei den Ruwertalern ein bisschen Ernüchterung breitmachte, fielen den Verantwortlichen des SV Mehring ein paar Steine vom Herzen.
Zwar hat es dann doch nicht zum ersten Dreier gereicht, doch die Erleichterung war schon groß, nicht auch noch das achte Saisonspiel verloren zu haben. Der Aufsteiger stand bis kurz vor dem Ende der dreiminütigen Nachspielzeit sogar vor seinem ersten Sieg, doch Marc Picko ließ den Ruwertaler Anhang bei der Bezirksliga-Premiere in Gutweiler doch noch jubeln, als der Routinier einen abgefälschten Freistoß zum 3:3 ins Netz beförderte (90.+2). Ein paar Minuten zuvor bezahlte der SV Mehring den knappen 3:2-Vorsprung mit der Roten Karte gegen Nico Scholtes (85.) teuer. Noah Breidbach traf für die spiel- und laufstarken Gäste nach einer Ecke zur Führung (10.). Zwei Minuten später hatte Pascal Neumann nach Flanke von Steve Kirchen das 1:1 für die SG erzielt. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Nach Foul an Neumann traf Picko zunächst zum 2:1 (26.), doch postwendend egalisierte Mehring nach einem Abstaubertor von Jan Niedenführ (27.). Mehring fuhr brandgefährliche Konter und so kamen die Gäste durch Simon Monzel nach einem Tempogegenstoß in der 35. Minute zur 3:2-Halbzeitführung. Niedenführ hatte seinem Spielertrainer toll aufgelegt. Der SVM blieb auch im zweiten Durchgang über Monzel, Niedenführ und Matija Jankulica die gefährlichere Mannschaft. Am Ende waren die Hausherren mit dem späten Punkt noch gut bedient. „Die erste Halbzeit war desolat und mit die schlechteste, seitdem ich im Ruwertal Trainer bin. Der Punkt ist glücklich für uns und fühlt sich wie eine Niederlage an“, attestierte Ruwertals Coach Bastian Jung dem Gegner eine starke Leistung. SVM-Spielertrainer Simon Monzel meinte, dass es „aus meiner Sicht zwei verlorene Punkte sind. Wir haben heute wirklich sehr gut gestanden und die Ketten sehr eng gemacht. Ruwertal spielte so ein bisschen ohne Ideen, was auch daran lag, dass wir die Räume immer wieder verdichtet haben und früh angelaufen sind. Diesmal haben auch die Abstände besser gestimmt. Nach dem 3:4 hatten wir Möglichkeiten, das vierte und fünfte Tor zu machen. Ruwertal hatte gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, doch im Umschaltspiel blieben wir die gefährlichere Mannschaft. Es ist auch bitter, das gehört zur Wahrheit dazu, dass wir durch einen Freistoß, der für mich keiner war, das 3:3 kassieren. Insgesamt war es aber eine sehr gute Leistung unsererseits. Auf dieser Leistung können und müssen wir aufbauen.“
Foto: Sandra Maes