Der TuS Schillingen hat mit dem 1:1-Unentschieden gegen einen vermeintlichen Titelmitfavoriten ein Achtungszeichen gesetzt und hätte die Partie beinahe sogar gewonnen.
Den Gästen aus dem Trierer Süden gehörten die Anfangsminuten. In der Folge gab es Elfmeter für die DJK, in dessen Ergebnis Schillingens Torwart Marius Becker die Ecke ahnte und den Ball aus dem Eck kratzte (13.). „Marius hat wieder überragend gehalten. Wie er die Bälle mit seiner enormen Sprungkraft immer wieder herunterpflückt, ist schon bemerkenswert“, lobte Coach Gerd Morgen seinen Schlussmann. Dieser durfte sich im Verlauf der Partie noch mehrmals auszeichnen. In der 51. Minute aber war der Schillinger Keeper machtlos, als Henry Jelen eine Ecke auf den kurzen Pfosten von Güner Agirdogan per Kopfball zur Gästeführung unterbrachte. Schillingen stand in der Folge besser und inszenierte selbst einige vielversprechende Angriffe. Haiko Wagner verzog knapp, Tobias Anell schoss aus kurzer Distanz drüber, Jannik Willems schloss eine Kombination direkt ab, verzog allerdings erneut knapp neben den Kasten der DJK. Zuvor waren die Hochwälder im Glück, als Pablo Müller am Pfosten scheiterte (69.). Bevor der TuS das erlösende 1:1 erzielte, musste Becker im letzen Moment vor dem einschussbereiten Baran Hassan klären. Kurz vor Schluss glich Schillingen doch noch aus. Nachdem sich Wagner energisch außen durchgesetzt hatte, Willems bediente und dieser mit seinem Schuss noch am Keeper scheiterte, war es Luca Bernheine, der aufmerksam blieb und zum viel umjubelten Ausgleichstreffer abstaubte – 1:1 (89.). In der Nachspielzeit vergab Willems nach einem langen Einwurf freistehend das mögliche 2:1 für die Hausherren. Schillingens Coach Gerd Morgen war angesichts des späten Ausgleichs hocherfreut über den Punktgewinn. „Wir hatten schon vor dem 1:1 mehrere gute Chancen, zum Torerfolg zu kommen. Am Ende ist es ein glücklicher Punkt. Das Spiel hätte aber auch zu unseren Gunsten kippen können. Wir haben Matthias das Leben schwer gemacht und insgesamt gut verteidigt. Der Punkt tut jetzt richtig gut gegen einen so starken Gegner.“ Der berufsbedingt fehlende DJK-Spielertrainer Ahmed Boussi ließ sich von seinem Co-Trainer Kevin Dres die markantesten Punkte schildern. „Wir hatten schon eine turbulente Trainingswoche hinter uns mit einigen Hiobsbotschaften, die uns Tag für Tag erreichten.“ Boussi meinte damit die kurzfristigen Verletzungsausfälle von Torwart Ben Schmartz (Knieprobleme), Jakob Ditter (MRT-Diagnose Kreuzbandriss) und Rubin Hassan (Wadenbeinbruch). „Wie Kevin mir berichtete, ist es höchst unglücklich gelaufen. Wir haben viel investiert, waren klar spielbestimmend, verschießen durch Baran Hassan einen Elfmeter und vergeben klare Torchancen. Ich muss der Mannschaft aber ein Kompliment machen. Sie hat unglaublich gefightet und geackert und die Ausfälle versucht, so gut es geht, zu kompensieren.“ Marius Becker, so der Mattheiser Spielertrainer, sei einer der besten Torhüter der Liga, der allein vier, fünf Hundertprozentige zunichte machte. „So müssen wir das 1:1 nach 90 Minuten so akzeptieren, es fühlt sich trotzdem wie eine Niederlage an.“
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