Während die Niederkeller Kicker den ersten Sieg eintüteten, bleibt der VfL Trier auch im zweiten Saisonspiel ohne Punktgewinn.


Der VfL war im ersten Durchgang spielbestimmend und legte durch ein Traumtor von Nico Franzen vor. Traf Raul Cosano Kreutzer noch unglücklich nur die Latte (11.), so donnerte Franzen die Kugel nach einer Flanke von Simon Beiser volley zum 1:0 ins Netz (12.). In jener Phase entwickelte der VfL auch deutlich mehr Torgefahr. Nach der ersten Trinkpause in der 25. Minute kam Niederkell besser ins Spiel und erarbeitete sich etliche gute Torchancen. Doch erst nach Wiederbeginn egalisierten die Hochwälder die Trierer Führung. Der für den verletzt ausscheidenden Spielertrainer Robin Witzel in die Partie gekommene Niclas Philippi machte jede Menge Dampf nach vorne und war dann prompt auch als Assistent zum 1:1 durch Jakob Reichert zur Stelle. Spätestens nach einer Stunde Spielzeit hatte Niederkell die Partie gedreht. Philippi hatte eine Flanke von Jannik Klas zum 2:1 verwertet (60.). Der VfL agierte anschließend nach einer Gelb-Roten Karte gegen Tom Kruse in Unterzahl. Das nutzten die Gäste aus und kamen durch Jakob Reichert, der einen Freistoß von Noah Sutter per Kopf ins Netz drückte, zum 3:1 (87.). Doch der VfL gab sich nicht auf, kam in der achten Minute der Nachspielzeit durch Niklas Demmer noch mal heran – 2:3. „Da haben wir uns im Kollektivschlaf befunden“, urteilte Witzel später. Doch mit der letzten Aktion – es war die zwölfte Minute der Nachspielzeit – erzielte Philippi das erlösende 4:2. Robin Witzel war „sehr zufrieden mit dem Auftritt heute. Wir haben Mentalität gezeigt und immer eine Antwort gefunden. In den ersten 25 Minuten waren wir nicht so ins Spiel gekommen, doch nach der Trinkpause nahmen wir das Heft in die Hand. Niclas Philippi war heute Man of the Match, weil er an allen vier Toren beteiligt war. Uns hat auch gepusht, dass unser im Spiel gegen Kanzem verletzter Spieler Moritz Knippel wieder aus dem Krankenhaus entlassen wurde und er als Zuschauer schon wieder auf dem Sportplatz war – wenn auch auf Krücken“. So richtig angesäuert zeigte sich VfL-Coach Marco Neumann: „Die Einstellung, den Gegner anzunehmen, hat uns komplett gefehlt. Nur mit Schönspielerei kannst du kein Spiel gewinnen. Denn wir haben verdient verloren, weil Niederkell super in den Zweikämpfen war und eine hohe Intensität an den Tag gelegt hat. Die waren laut und eine Einheit. Bis zum 1:0 waren wir gut drin, danach aber ging gar nichts mehr. Und das mache ich an der fehlenden Einstellung fest. Niederkell hat uns mit einfachen Mitteln ein ums andere Mal in Bedrängnis gebracht, nämlich mit langen Bällen. Die haben tief gestanden, wir dagegen hatten null Lösungen und leichte Gegentore kassiert. Niederkell hat das Zentrum zudem brutal verdichtet.“