Nach einer turbulenten und hitzigen Auseinandersetzung in Gutweiler stand der bittere Abstieg der SG Welschbillig/Kordel.


Den Klassenverbleib hatte die SG ohnehin nicht mehr in den eigenen Händen. Es musste zwingend ein Sieg her. Dann hätte es gereicht, auch in der nächsten Saison wieder A-Klasse zu spielen. Die Vorzeichen standen für die Gäste ohnehin unter keinem guten Stern. Denn nach einer Notbremse von Kevin Furchner mussten die Gäste fast eine komplette Halbzeit in Unterzahl auskommen. Welschbilligs Spielertrainer Nico Dücker machte die Niederlage, die er wie der feststehende Abstieg als komplett vermeidbar bewertet, nicht nur an der Roten Karte fest. „Klar, mit einem Mann weniger wird es schwieriger, nach dem Rückstand noch mal klare Impulse nach vorn zu setzen und das Spiel zu drehen. Doch wir müssen in der ersten Halbzeit aus fünf Hundertprozentigen einfach mehr machen und minimum 3:0 in Führung gehen.“ Außer dem verwandelten Foulelfmeter von Marc Willems sprang für die SG nichts Zählbares mehr im ersten Durchgang heraus. Mike Weich hatte den SV Gutweiler nach Vorarbeit von Jannik Müller in Führung geschossen (23.). „Stattdessen haben wir durch zwei Unkonzentriertheiten zwei Gegentore kassiert“, merkte Dücker an. Finn Greif hatte nach Freistoß von Martin Flesch zum 2:1 für den SVG getroffen (38.). Nach besagter Notbremse von Furchner seien der SG hintenraus ein bisschen die Kräfte ausgegangen, wie Dücker treffend feststellte. Zunächst aber brachte das 2:2 von Lukas Leyendecker die Hoffnungen der Gäste zurück, die Partie doch noch ziehen zu können (66.). Wenig später war es erneut Müller, der mit einem Steckpass in die Schnittstelle den Raum für Maikel Picko öffnete, der zum 3:2 für Gutweiler einschob (72.). Als Fabian Schmitz mit einem sehenswerten Distanzschuss aus 28 Metern auf 4:2 stellte, schwanden die Hoffnungen der Gäste auf ein Minimum. „Es wurde in Unterzahl zunehmend schwieriger, das Spiel doch noch mal drehen zu können. Wir haben bis zum Schluss gekämpft, auch das 3:4 per Elfmeter erzielt, doch die Zeit hat nicht mehr gereicht.“ Zwar flog auch noch Picko wegen einer Unsportlichkeit mit Gelb-Rot vom Platz (82.), doch die Zeit war limitiert. Mehr als der 3:4-Anschlusstreffer von Willems, der einen an Marvin Roth verwirkten Foulelfmeter verwandelte, gelang den Gästen nicht mehr. Nico Dücker betrieb Ursachenforschung, nachdem in dieser Saison der bittere Abstieg in die B-Liga steht. „Wir haben zwei Gesichter gezeigt: Gegen die Topteams der Liga respektive Mannschaften aus den Top Sieben haben wir nicht nur gut mitgehalten, sondern auch mehrfach Punkte einfahren können. Auf der anderen Seite haben wir gegen die direkten Konkurrenten zu wenig Punkte geholt. So haben wir in der Rückrunde sowohl gegen den Vorletzten aus Gutweiler als auch gegen den Letzten SV Konz keine Punkte mitnehmen können und waren in jenen Spielen defensiv nicht auf der Höhe. Zudem haben wir in der Rückrunde alle engen Spiele verloren. Genau dort haben uns im Endeffekt die Punkte gefehlt. Der Abstieg war vermeidbar, wir haben uns oft unter Wert verkauft.“ Dücker und sein Trainerkollege Christian Adams, die weitermachen, haben in der neuen Saison eine neue Herausforderung in einer für sie unbekannten Liga zu stemmen. „Wir hoffen, dass die Langzeitverletzten dann zurückkommen und wir unser Potenzial besser nutzen. Daran werden wir in der Sommervorbereitung intensiv arbeiten, um in der B-Klasse eine gute Rolle zu spielen.“