11ER: Wie haben Sie die vergangenen Wochen erlebt? Es ging ja stets darum, sich keinen Ausrutscher zu erlauben und an der SG Daleiden dranzubleiben.
Kevin Schmitt: Grundsätzlich, wenn ich mal das Spiel in Ellscheid ausklammere, haben wir eine richtig gute Saison hingelegt und uns in die richtige Richtung entwickelt. Gestern gegen den SV Lüxem hatten wir acht U19 Spieler auf dem Feld. Die Jungs wachsen in die Mannschaft hinein und sind bestens integriert. Gestern feierte z.B. Lennard Kieren als Torwart sein Debüt gegen Lüxem. Wir waren jetzt Woche für Woche in Drucksituationen, sind damit sehr gut umgegangen und haben mentale Stärke bewiesen. Wenn ich ein Fazit ziehe, können wir mit der bisherigen Saison sehr zufrieden sein, denn wir hatten im Sommer auch einen größeren Umbruch zu managen. Das Team ist extrem verjüngt worden. Das war auch für mich als Trainer eine herausfordernde Aufgabe. Das haben wir im Trainerteam mit der jungen Mannschaft sehr gut hinbekommen. Die Entwicklung ist aber längst noch nicht zu Ende.
11ER: Nun stehen Sie zwei Spieltage vor Schluss der Runde mit einem Punkt Rückstand auf die SG Daleiden als Tabellenzweiter sehr gut da. Selbst wenn der direkte Aufstieg nicht gelingt, scheint Ihre Mannschaft derart gefestigt, dass sie in einer Relegationsrunde mit den Vizemeistern der Bezirksligen Ost und Mitte den Deckel drauflegt und über diesen Umweg in die Rheinlandliga aufsteigt. Wie sehen Sie eine mögliche Relegation, wer könnten die Gegner sein?
Schmitt: Wir wollen mit aller Macht den Aufstieg klarmachen, egal, über welchen Weg er beschritten wird. Wir können aus eigener Kraft über die Relegation aufstiegen, denn wir haben sehr viel Talent in der Mannschaft und haben uns, bis auf das Spiel in Ellscheid, nicht aus dem Konzept bringen lassen. Wir sind eine gefestigte Mannschaft. In den beiden abschließenden Saisonspielen gegen den FSV Salmrohr und in Tawern kriegen die Jungs ein Gefühl dafür, wo sie stehen. Die zwei kommenden Gegner stehen zu Recht auf den Plätzen drei und vier. Unsere aktuellen Gegner in einer möglichen Relegation wären der FV Rübenach und die SG Betzdorf. Wir haben bereits Videomaterial und weitere Infos gesichtet.
11ER: Die Rivalität zwischen Salmrohr und der Eintracht ist traditionell groß. Welches Spiel erwarten Sie, obwohl Salmrohr ja nicht mehr an Ihnen vorbeiziehen kann?
Schmitt: Unser großes Ziel war, dass der FSV nach Trier kommt und uns den zweiten Platz nicht mehr streitig machen kann. Das ist auch die Konstellation. Wir erwarten dennoch eine hoch motivierte Salmrohrer Mannschaft. Wir wollen da sein, wenn Daleiden etwas liegenlässt. Das heißt, wir müssen bereit und in der Lage sein, alles in die Waagschale zu werfen, was verfügbar ist, um zu Hause ohne Verlustpunkt zu bleiben. Spiele gegen Salmrohr sind immer besonders. Die werden auf Wiedergutmachung aus dem Hinspiel brennen. Salmrohr ist fußballerisch mit das beste Team der Bezirksliga. Es ist Vorsicht geboten.
11ER: Richtigerweise wurde die Partie jetzt von Samstag auf Freitagabend vorverlegt. Richtige Entscheidung?
Schmitt: Definitiv. Wir hatten bereits aus unserer Sicht Bedenken angemeldet, falls unsere erste Mannschaft am Samstag gegen Frankfurt verliert und es zum Abstieg aus der Regionalliga kommen könnte. Es war schon im Vorfeld keine optimale Lösung. Die Polizei stand schon vor einigen Tagen im Austausch mit dem Fußballverband. Das Thema war heiß diskutiert worden bei uns. Doch jetzt habe ich mit Frank Thieltges eine einvernehmliche Lösung gefunden, die auch absolut legitim ist und auch beiden Seiten gerecht wird.
11ER: Wie laufen die Planungen für die neue Saison? Geht es mit Ihnen auch über den Sommer hinaus weiter?
Schmitt: Es gibt finale Gespräche. Es besteht eine positive Tendenz, weiterzumachen, auch ligaunabhängig. Doch wir tun gut daran, uns von Themen drumherum nicht beeinflussen zu lassen und uns ausschließlich auf die 90 Minuten am Freitag zu fokussieren.