11ER: Ihre Mannschaft hat nach der Winterpause alle drei Partien verloren. Was hat sie dabei vermissen lassen?
Taner Weins: Wenn man alle Spiele verliert, dann wohl einiges. Wir haben in diesen Partien es nicht ausreichend geschafft, gewisse Situationen besser zu verteidigen und haben uns die Dinger selber reingeschaufelt. Im letzten Drittel fehlt die Genauigkeit, die Leichtigkeit und die richtigen Entscheidungen zu treffen – offensiv wie defensiv. Weil die Mechanismen nicht mehr so greifen, haben wir unser vor der Winterpause angefressenes Polster verpulvert. Das resultiert auch oder vor allem aus taktischen Fehlern, die einige Spieler immer wieder begehen. Auch offensiv haben wir zu wenig Durchschlagskraft, weil sich die Gegenspieler beispielsweise besser auf Tim Hartmann eingestellt haben. Das Selbstvertrauen fehlt dadurch.
11ER: Die Luft wird nach unten wieder dünner. Der einst sicher erscheinende Mittelfeldplatz vor der Winterpause ist in Gefahr. Wie sehen Sie die derzeitige Tabellenkonstellation?
Weins: Es ist alles sehr eng. Bis zum ersten Abstiegsplatz sind es nur zwei Punkte. Da kannst du dir nichts erlauben an Niederlagen. Sirzenich, Utscheid, Lüxem, Dhrontal und vor allem Ellscheid haben gepunktet. Wir dagegen haben dreimal gepatzt. Wir müssen deshalb schleunigst den Turnarround schaffen. Wenn du einmal ganz unten reingerätst, dann wird es schwer, diesem Strudel zu entkommen.
11ER: Was wird zwingend bis Ostern nötig sein, um wieder in halbwegs sicheres Fahrwasser zu kommen?
Weins: Hart arbeiten, Fehler abstellen und sich für den hohen Aufwand belohnen. Wir müssen als Mannschaft enger zusammenrücken. Der Verein will in der Bezirksliga bleiben. Dafür müssen alle Spieler Opfer bringen und sich in den Dienst der Mannschaft stellen.
11ER: Wie schätzen Sie die SG Laufeld/Buchholz ein?
Weins: Ich möchte gar nicht so viel auf den Gegner eingehen. Wir sind zum Siegen verdammt, müssen dieses Spiel auf Teufel komm raus gewinnen.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel?
Weins: Wir haben damals eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und den Gegner dominiert. Die zweite Halbzeit war das ganze Gegenteil: Wir haben 4:0 geführt, kriegen dann zwei dumme Gegentore und haben es hinten raus nochmals unnötig spannend gemacht, bevor wir in der vorletzten Minute das 5:2 gemacht haben. Wir hätten das Ganze souveräner runterspielen müssen, weil wir defensiv einiges haben schleifen lassen.
11ER: Was muss passieren, um am Sonntag den Platz als Sieger zu verlassen?
Weins: Ich fordere die volle Konzentration von der ersten bis zur 90. Minute. Wir müssen als Einheit auftreten, Gras fressen und ekelhaft sein.
11ER: Welche Stärken bringt Ihr junger Torwart Dominic Grün mit?
Weins: Dominic tut mir momentan ein bisschen leid, weil ihm die Bälle so um die Ohren fliegen, ohne dass er schwerwiegende Fehler macht. Er steht in seinem ersten Seniorenjahr, hat zuletzt gut gehalten in etlichen Eins-gegen-eins-Situationen. Dominic hat starke Reflexe auf der Linie, muss aber von hinten raus noch mehr dirigieren und kommunizieren.
11ER: Boris Niesen ist ein Dauerbrenner in dieser Saison. Wie ist seine Leistungsentwicklung einzuschätzen?
Weins: Boris tut sich momentan ein bisschen schwer, da er viel von sich selbst fordert, aber den Kopf nicht frei hat. Der Knoten muss bald bei ihm platzen. Dann profitiert auch das ganze Team davon. Er besitzt eine gute Mentalität, agiert als Teamplayer und geht für die Mannschaft durchs Feuer, da er auch Kassenwart und im Mannschaftsrat ist.