11ER: Wie groß war die Freude, gleich am ersten Spieltag 2025 das Derby gegen Hermeskeil zu gewinnen und den dritten Tabellenplatz zurückzuerobern?

Luca Leonhard: Die Stimmung ist immer gut, wenn wir gewinnen. Wir waren alle zufrieden mit der gezeigten Leistung und haben im Anschluss noch ein paar Bier getrunken. Vor allem wie wir spielten, war gut, denn es war eine wirklich seriöse und erwachsene Leistung. Dass wir dadurch noch auf den dritten Platz zurückkehrten, machte es noch mal besser.

11ER: Die SG Thomm befindet sich in einem Jahr des Umbruchs und versucht, jüngere Spieler zu integrieren. Woran machen Sie da die „erwachsene“ Leistung fest?

Leonhard: Wir haben defensiv super verschoben. Alex Becker auf der Sechs ist zwar noch einer unserer „Alten“, hat aber ein super Spiel gemacht. Generell löst wir vieles spielerisch, bauten das Spiel von hinten gut auf und behielten in allen Situationen die Ruhe. Es machten da nicht nur erfahrene Leute wie Jens Heimfarth einen guten Job, sondern auch jüngere Defensivspieler wie Fabian Berens oder Jannik Heinz. 

11ER: Ein älterer Spieler, der am Wochenende herausstach, war Lukas Thömmes. Wie helfen er und die älteren Spieler der Mannschaft weiter?

Leonhard: Wie eben schon erwähnt, zählt zu unseren Älteren Alex Becker, der in Training und Spiel ein absolutes Mentalitätsmonster ist. Was er in den vergangenen Jahren für eine fußballerische Entwicklung nahm, ist schon außergewöhnlich. Dass Lukas Thömmes nach seinem Kreuzbandriss so zurückkommt, war auch nicht zu erwarten. Nach seinen beiden Traumtoren wird er in den nächsten Wochen im Training über den Platz schweben und uns noch einige Male daran erinnern. Solche Spieler sind für uns auf dem Platz, aber auch in der Kabine wichtig. Die beiden Tore, die er gegen Hermeskeil erzielte, waren größtenteils auch Wille. Außerdem fielen sie zu perfekten Zeitpunkten, was uns das Leben gegen Hermeskeil deutlich einfacher machte. Unsere Älteren stellen sich also voll in den Dienst der Mannschaft und geben den Jüngeren Hilfestellung, ehe sie selbst bereit dazu sind, Verantwortung zu übernehmen.

11ER: Ihr Team steht wieder auf dem dritten Tabellenplatz, aber weiter sechs Punkte hinter Ehrang. Behalten Sie die Spitze im Blick oder liegt der Fokus viel mehr auf der Entwicklung der Mannschaft und was passiert, passiert eben?

Leonhard: Ehrang ist sechs Punkte weg, Tarforst schon zehn. Letztendlich haben wir es nach einer ordentlichen Hinserie mit den Niederlagen gegen Farschweiler und Olewig selbst verschuldet. Ich habe mir auch noch mal unsere Auswärtsstatistik angeschaut: Wir sammelten in acht Spielen nur acht Punkte – das kann nicht unser Anspruch sein. Der Aufstieg war für uns kein Muss. Jetzt können wir ihn ad acta legen und uns auf die Entwicklung unserer Mannschaft konzentrieren. Gegen Bekond wartet ein schweres Auswärtsspiel auf uns und an den letzten beiden Spieltagen warten Ehrang und Tarforst. Wer weiß, was bis dahin noch passiert. Vielleicht tut sich noch was nach oben, vielleicht nicht. Wir nehmen es so, wie es kommt und setzen den Fokus auf uns selbst.

11ER: Sie haben die Auswärtsschwäche bereits angesprochen. Was erwarten Sie gegen den SV Bekond, der sich auf eigenem Kunstrasen meist stark präsentiert?

Leonhard: Es wird ein schweres Spiel, bei dem wir wahrscheinlich mehr Spielanteile haben werden als noch gegen Hermeskeil. Das Hinspiel konnten wir mit 5:0 klar gewinnen, aber Bekond ist heimstark und wird uns die Punkte dieses Mal nicht so leicht geben. Wollen wir wieder gewinnen, müssen wir alles auf dem Platz lassen. Wer in der B-Klasse mit der falschen Einstellung ins Spiel geht, wird keine Punkte mitnehmen. 

11ER: Wie steht es um das Personal?

Leonhard: Es sind soweit alle an Bord. Cristian Cancelo Martinez ist im Skiurlaub, dafür sollte Fabian Malkhoff wieder dabei sein. Ich hoffe auch, dass Fabian und Florian Wiesenthauer eine Option sind. Ansonsten müssen wir noch abwarten, ob jemand kurzfristig von der Grippewelle erwischt wird.