Am Samstag wird es auf der stets luftigen, oft kühlen Pellinger Höhe sehr wahrscheinlich heiß hergehen, denn die Liga sieht einen echten Spitzenkampf in der Kreisliga A7. Auch und vor allem aufgrund der Konstellation sind eine knisternde Spannung und ein harter Fight vorprogrammiert.
Die Vereinigten aus Pellingen, Schöndorf und Franzenheim rangieren nach der Winterpause auf Rang drei, haben sich mit 34 Punkten aus 16 Partien in Position gebracht. Unmittelbar vor dem Team von Thomas Werhan und Michael Hassani liegt die DJK St. Matthias auf Platz zwei mit einem Zähler mehr auf dem Konto. In den Testspielen gab es viel Licht und Schatten, wie der Pellinger Coach betont. 3:1 hatte man beim A9-Ligisten SV Hetzerath gewonnen, 3:2 bei dessen Ligakonkurrenten SV Wittlich. Auch gegen den Bezirksligisten SV Lüxem habe man über weite Strecken gut mitgehalten. Beim 0:2 gegen Bezirksligist Sirzenich absolvierte das Team aus dem Hochwald einen ausgesprochen positiven Test – trotz der Niederlage. „Bis auf Sirzenich, als uns phasenweise richtig guter Fußball gelang, bin ich mit den Vorbereitungsspielen nicht hundertprozentig zufrieden. Leider mussten wir den geplant letzten Test in Trier-Irsch aus personellen Gründen absagen, weil uns eine Erkältungswelle erfasst hatte. Taktisch haben wir viel ausprobiert“, sagt Werhan und verweist dabei auf die flexibel agierenden Abwehrketten. „Mal spielten wir mit Dreierkette, mal mit einer Fünferkette, die sich dann offensiv wieder auflöste. Das sonst übliche 4-2-3-1 hat die Mannschaft ja schon intus.“
Werhan spricht von einer ordentlichen Hinrunde. „Im Herbst gelang uns eine gute Serie mit dem Höhepunkt des Sieges in Reinsfeld. Schade und ärgerlich nur, dass wir zuletzt in Irsch verloren haben. Positiv ist, dass wir defensiv wesentlich stabiler geworden sind und aktuell über die beste Abwehr verfügen.“ Der Kader sei definitiv breiter aufgestellt, weil nicht nur Philipp Mendgen aus einer Verletzung am Innenband zurückkommt, sondern Mike Mokelke und Kevin Greilich die komplette Vorbereitung mitmachen durften. Auch Kilian Falk ist wieder fest im Kader dabei. Neu vom Rheinlandligisten FSV Trier-Tarforst kam Paul Bladt. „Es fanden offene und schnelle Gespräche mit Tarforst statt. Wir sind seit letztem Sommer schon mit Paul in Kontakt. Er ist ein Offensivspieler, der Spielzeit benötigt und neues Selbstvertrauen braucht. Er wird eine Bereicherung im Offensivbereich sein“, so Werhan. Aktuell fehlen Julian Völker, der sich im Test gegen Sirzenich die Schulter ausgekugelt hatte, sowie Christian Faß. Der etatmäßige Torwart war auf dem besten Weg zurück auf den Platz, da riss dem Keeper in Hetzerath das Kreuzband ein zweites Mal.
Oberste Priorität hat laut dem Trainer die defensive Stabilität. Im Defensivverbund federführend sind demnach Spielertrainer Michael Hassani und Sommer-Neuzugang Benny Schettgen. „Wir sind in Schlagdistanz zur Spitze, ich erwarte einen Vierkampf um den Titel, denn Trier-Irsch müssen wir zwingend dazu zählen.“ Im ersten Heimspiel nach der Winterpause empfängt der Dritte mit den Trierern aus den Stadtteilen Feyen und Weismark „die für mich spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie haben sehr gute Individualisten, verfügen aber auch über eine kompakte Einheit“. Um erfolgreich zu sein, fordert Werhan Entschlossenheit, Tempo und eine ordentliche Durchschlagskraft. „Die Partie wird für beide ein Highlight. Ich denke, es werden die Tagesform und Kleinigkeiten das Spiel entscheiden. Der Fokus liegt auf unserer Leistung. Die müssen wir abrufen.“ Der samstägliche Teamabend in Trier mit gemeinsamem Essen und anschließendem Um-die-Häuser-ziehen soll den Teamgeist noch mal gestärkt haben. „Wir wollen gewinnen und ganz oben dabei bleiben“, so der Coach, der bis auf Faß und Völker alle Mann an Bord haben wird.
Eine Bewährungsprobe hat Gegner DJK St. Matthias bereits hinter sich. Im Kreispokal-Viertelfinale gewann das Team von Spielertrainer Ahmed Boussi bei dem von seinem Bruder Bilal trainierten B-Ligisten FC Könen mit 4:0. Beim Spitzenreiter der Kreisliga B-11 sorgten am Sonntagnachmittag auf dem Ausweichplatz in Wiltingen Soufiane Bersine (33.) und Christophe Maio (42.) noch vor der Pause für klare Verhältnisse. Nachdem Könens Youssef Alhalak in der 79. Minute Gelb-Rot gesehen hatte, spielte der A-Ligist seine Schnelligkeits- und Qualitätsvorteile aus und schraubte das Ergebnis noch auf 4:0 hoch. In den letzten vier Minuten traf Yannic Heider per Doppelpack und sicherte seiner Mannschaft den Einzug ins Halbfinale. Heider ist einer jener Spieler, die im Winter neu ins Team von Boussi kamen. „Yannic haben wir aus der zweiten und Soufiane Bersine gar aus der dritten Mannschaft nach oben gezogen. Soufiane hat gegen Dörbach beim 9:0-Testspielsieg dreifach genetzt. Er stammt aus Marokko und ist im Angriff gesetzt. Yannic ist als Innenverteidiger und im Mittelfeld gleichermaßen einsetzbar“, erläutert Boussi, der mit Jakob Ditter auch einen Bezirksliga-erfahrenen Spieler verpflichtet hat. Doch der ist aus Gründen von Sirzenicher Seite nicht spielberechtigt, da der Spieler nicht fristgerecht abgemeldet worden sei. „Sirzenich hat es leider versäumt, eine entsprechende E-Mail nach Koblenz zu schicken. Jetzt darf der Junge keinen Fußball spielen und wir müssen auf ihn längerfristig verzichten“, bedauert Boussi das Versäumnis des abgebenden Vereins. Ditter kann sowohl Innenverteidiger als auch auf der Sechs spielen.
Die Zielsetzung für den weiteren Saisonverlauf ist fest abgesteckt. „Wir sind als Tabellenzweiter in der Spitzengruppe dabei. Die Jungs sind absolut motiviert, auch da oben zu bleiben. Viele träumen jetzt vom Aufstieg im Verein, doch die Ziele gibt die Mannschaft selbst vor“, weiß Boussi um eine intensive Restrückrunde mit offenem Ausgang. Weil sie auf Südamerika-Reise sind (Brasilien/Kolumbien), werden Philippe Gericke und Mathis Knop vorerst keine Rolle spielen. Längerfristig fallen auch die Verletzten Fabian Amthor und Alex Tönges aus. Pablo Müller kehrt aus einer Kreuzbandverletzung langsam zurück und wird über ein Aufbautraining wieder fit gemacht. „Wir sind jetzt froh, dass wir das Pokalspiel gegen Könen erfolgreich gestalten konnten und im Halbfinale sind. Pellingen hat eine kompakte und defensiv sehr gut stehende Mannschaft mit guten Defensivspezialisten und einem guten Mix. Sie haben Akteure, die ein Spiel allein entscheiden können, beispielsweise Lucas Jungandreas. So ist es schon schwierig, sie über 90 Minuten zu verteidigen. Wir müssen auf dem Hartplatz über den Kampf ins Spiel finden“, weiß der DJK-Trainer um eine knifflige Aufgabe. Müller sowie die Tönges-Brüder Alex und Philipp sind angeschlagen und nicht mit an Bord. Fraglich ist zudem Baran Hassan.
Pellingen, Samstag, 15.3., 18.00h