Mächtig viel Brisanz liegt über der Partie der beiden Verfolger von Eintracht Trier II am kommenden Samstag, wenn ab 18.30 Uhr in Arzfeld die SG Daleiden den FSV Salmrohr empfängt.
Beide Mannschaften starteten vergangenes Wochenende mit unterschiedlichen Ergebnissen in die Restrückrunde. Während die Westeifeler ihr Topspiel bei Spitzenreiter Eintracht Trier II mit 0:3 verloren, starteten die Salmrohrer nach einem 3:0-Sieg zuhause gegen die SG Igel-Liersberg erfolgreich in die Frühjahrsrunde. Die Brisanz des Aufeinandertreffens zweier Spitzenteams ist kaum zu überbieten, denn nur der Sieger der Partie darf sich weitere Hoffnungen darauf machen, den SVE II eventuell noch einmal zu gefährden. Geht man von einem erfolgreichen Daleidener Auftritt im Nachholspiel am 2. April gegen Schlusslicht Zeltingen-Rachtig aus, stünden die Isleker nur zwei Punkte hinter der Eintracht. Doch bis dato kann noch jede Menge passieren – in alle Richtungen. Der FSV Salmrohr indes hat sich auf Rang drei etabliert. Hopp oder Top hieß es für den Rheinlandligaabsteiger bisher: Zwölf Siegen stehen sechs Niederlagen gegenüber. „Die Ausgangslage ist einfach. Von den Punkten her sind wir von den ersten zwei Plätzen ein kleines Stück weg. Gewinnen wir das Spiel am Samstag in Arzfeld und schlagen wir danach zu Hause auch Ruwertal müssen wir die Lage neu bewerten. Dann hätten wir alles selbst in der Hand. In einer turbulenten Hinrunde für Mannschaft und Verein haben wir in der Gesamtkonstellation etwas länger gebraucht. Wir haben einen kleinen, aber qualitativ hochwertigen Kader, der sein Leistungsvermögen noch nicht ausgeschöpft hat, doch mit den Jungs bin ich grundsätzlich einverstanden“, bilanziert Trainer Frank Thieltges.
Die Salmtaler haben dafür auch neues Personal ins Team geholt. Hendrik Thul kehrte nach nur einem halben Jahr vom Rheinlandligisten FV Hunsrückhöhe Morbach zurück. Aus der A-Jugend wird Neo Klippel sukzessive Einsatzzeit bekommen. Den Verein verlassen haben Luca Schütz (SV Hetzerath) und André Portela-Zimmer (SV Dörbach). Nach auskurierten Verletzungen stehen Oliver Mennicke, Tom Neukirch und Raphael Klotz sowie Kai Bernard wieder zur Verfügung. Das Ziel beschreibt Thieltges wie folgt: „Es wäre wünschenswert, bereits im Sommer in die Rheinlandliga zurückzukehren. Schaffen wir das nicht, so steht diese Zielsetzung für das nächste Jahr. Wir wollen da sein, wenn entweder die Eintracht oder Daleiden schwächeln. Wir wollen weitere A-Jugendspieler nach und nach an die Mannschaft heranführen.“ Das mit 3:0 gewonnene Auftaktmatch gegen Igel-Liersberg bewertet der Trainer des FSV als sehr ordentlichen Auftakt. „Bis zum 2:0 haben wir Gegner und Spiel komplett beherrscht, dann aber die Zielstrebigkeit vermissen lassen. Es wurde teilweise zu kompliziert gespielt. Da Bruder Leichtfuß in unser Spiel Einzug hielt, haben wir den Gegner am Leben gehalten. Wir hätten das dritte und vierte Tor noch vor der Pause nachlegen können“, wusste Thieltges um fehlende Konsequenz. So habe man auch zu eigensinnig agiert. „Der Sieg aber war nie in Gefahr.“ In Arzfeld erwartete der 50-Jährige einen Gegner, der defensiv zum Besten gehört, was die Liga zu bieten hat. Trotz dreier Gegentore beim Gastspiel in Trier (0:3) stellen die Isleker die stabilste Abwehr der Liga (17 Gegentreffer). „Wir wollen dort bestehen und unsere große Chance nutzen, mit einem Sieg an Daleiden vorbeizuziehen“, sagt Thieltges.
Die SG Daleiden hat den wohl größten Sprung in seiner Entwicklung gemacht – und spielt die beste Saison seit ihrer Ligazugehörigkeit. Vor der Winterpause blieb man dreimal in Folge ungeschlagen, holte daraus sieben Punkte und stellt trotz der Auftaktniederlage in Trier (0:3) mit nur 17 Gegentoren die stabilste Abwehr der Liga. „Das Fazit fällt sehr positiv aus, was die hohe Anzahl an Punkten sowie die Positionierung in der Liga angeht. Mit dem großen Kader konnten wir Ausfälle gut kompensieren, es hat faktisch alles gepasst in dieser Halbserie. Zudem haben sich etliche Spieler weiterentwickelt. Bislang haben wir die beste Runde seit unserer Bezirksligazugehörigkeit 2017 gespielt“, schaut Spielertrainer Florian Moos auf eine starke Entwicklung.
Während Tobias Klink (SG Mötsch/Stahl) und Markus Kauth (FSV Eschfeld) dem Team den Rücken kehrten, kam Johnny Bisschops vom Luxemburger Drittligisten FC Hosingen ins Islek. Hannes Lunkes, Martin Schmitz und Johannes Lempges stehen nach Verletzungen wieder bereit, Jan Sterges hat sich studienbedingt der zweiten Mannschaft (Kreisliga C19) angeschlossen. „Wir stehen hervorragend da. Wir bleiben aber bodenständig, wollen die ausgezeichnete Hinrunde bestätigen, sowohl in den Leistungen als auch tabellarisch. Wir haben zwei weitere Knaller vor der Brust – vor uns stehen Wochen der Wahrheit mit den Partien gegen den FSV Salmrohr sowie beim SV Tawern. Ruhig zu bleiben, die Tabelle auszublenden und Vollgas zu geben, sehen wir als vordringlichste Aufgabe“, so Moos.
„Eintracht Trier ist die absolute Topmannschaft der Liga und für alle wohl auch kein Maßstab. Das ist eine hervorragende Mannschaft, die auch in die Rheinlandliga gehört. Der SVE war in allen Mannschaftsteilen top und hatte immer wieder auch spielerische Lösungen“, fiel das Statement von Moos nach dem Topspiel bei der Eintracht eindeutig aus. Gegen Salmrohr gelte es zu Hause ein anderes Gesicht zu zeigen. „Salmrohr ist ein anderer Gegner als Eintracht Trier, besitzt aber zumindest offensiv ähnliche Qualitäten. Wir wissen, wenn wir dreifach punkten wollen, dass wir anders auftreten müssen. Der FSV ist ebenso eine spielerisch hervorragende Mannschaft, doch wir werden eine Antwort zeigen“, so der SG-Spielertrainer. Julian Propson fehlt nach seiner Roten Karte in Trier gesperrt.
Arzfeld, Samstag, 15.3., 18.30h
Foto: Sandra Maes