11ER: Die Bilanz ist ernüchternd: Null Punkte nach Abschluss der 15 Hinrundenspiele sind einfach zu wenig, um konkurrenzfähig zu sein. War so eine magere Saison abzusehen?

Thomas Mayer: Dass es schwer wird nach den vielen Abgängen und berufsbedingten Abwesenheiten, war von Anfang an klar. Dass es aber so schlimm wird, damit konnte wohl niemand rechnen. Leistungsträger, wie Pascal Meschak, Moritz Krewer, Felix Franzen oder Florian Blesius fehlten entweder langzeitverletzt oder berufsbedingt über Wochen. Das betrifft auch Alex Schiffmann. Es gab zahlreiche privatbedingte Ausfälle, die einfach so nicht zu kompensieren sind. Es fehlen immer sieben bis neun Leute aus dem Kader der ersten Mannschaft. Frühere Ergänzungsspieler zählen jetzt zum Stammpersonal.

11ER: Was fehlt genau?

Mayer: Es fehlt an Selbstvertrauen, wenn du jede Woche auf die Mütze bekommst. Die Angst, Fehler zu machen, ist in jedem Spiel sichtbar und spürbar. Es fehlt an defensiver Stabilität genauso wie an der Durchschlagskraft nach vorn. Wenn man es zusammenfassen will, fehlen uns die Lockerheit der vergangenen Rückrunde und die jugendliche Unbekümmertheit.

11ER: Wann hat die Mannschaft ihre Leistung abrufen können?

Mayer: Es gibt in fast jedem Spiel auch gute Phasen, in denen wir mithalten können. Wir haben gute Mannschaften wie Tawern, Salmrohr und Lüxem vor Probleme gestellt, zahlreiche Chancen generiert, es aber nicht hinbekommen, diese auch zu nutzen. So sind nach dem Gegentor die Köpfe früh schnell nach unten gegangen. Spätestens aber nach dem zweiten. Da ziehen wir uns häufig selbst den Stecker, obwohl wir in solchen Phasen ebenbürtig sind. Vom Willen her kann man der Mannschaft keinen Vorwurf machen, nicht genügend Bereitschaft mitzubringen. Es fehlt an der Konstanz über 90 Minuten. Uns ist bewusst, dass du, wenn du nur 60 oder 70 Minuten dagegen hälst, in der Bezirksliga kein Spiel gewinnst. Gegen Ende der Hinrunde sind die Ergebnisse auch besser geworden.

11ER: Haben sich Mannschaft, Vorstand und Sie selbst damit innerlich angefreundet, dass die Klasse nicht mehr zu halten sein wird?

Mayer: Jeder, egal ob im Vorstand, in der Mannschaft, im Umfeld und natürlich auch bei mir, ist sich der prekären Lage bewusst. Demnach wird uns die nahende Winterpause gut tun, um die Köpfe noch mal freizukriegen. Wir wollen die Saison so gut wie möglich beenden und noch ein paar Punkte sammeln. Der Ehrgeiz bei der Truppe ist vorhanden. Die Spieler können die Tabelle lesen und sind selbstreflektiert genug, um zu wissen, dass die Lage nicht rosig ist. Wir haben 16 Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Intern hält die Mannschaft zusammen, auch menschlich passt alles einwandfrei zusammen.

11ER: Inwieweit sind Verstärkungen in der Winterpause geplant?

Mayer: Nach der Winterpause rechnen wir damit, dass Felix Franzen wieder zur Verfügung steht und auch Florian Blesius sowie Alex Schiffmann das Team wieder öfter unterstützen können. Wir versuchen, noch Leute zu überzeugen, zu uns zu kommen. Alex Kappes als Sportlicher Leiter ist da sehr aktiv, aber es ist auch schwierig, wenn man Tabellenletzter ist. Doch wir haben auch andere Vorzüge als Verein. Die interne Chemie stimmt, die Stimmung ist positiv und die Anlage an der Zeltinger Brücke mit dem Kunstrasen ist auch ein Anreiz.  

11ER: Welche Stärken bringt Florian Blesius mit?

Mayer: Florian ist nach wie vor ein sehr wichtiger Spieler, technisch gut, mit einer guten Übersicht und auch mit Torgefahr ausgestattet. Er arbeitet kämpferisch und läuferisch hervorragend mit, hat sich große Verdienste um den Verein erworben und ist ein Führungsspieler. Aus beruflichen Gründen ist Florian als Winzer im Hauptberuf oft aber nicht abkömmlich.