Unter dem neuen Trainer Sascha Freytag gelang der SG Niederkell nicht nur die Beendigung der langen Negativserie – nur vier Punkte aus den letzten neun Partien - , sondern auch ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf.
Auch wenn es nicht zum ersehnten Dreier gereicht hatte, sah Freytag, der den TuS Schillingen zuletzt 2022/23 in der Bezirksliga gecoacht hatte, etliche gute Ansätze. In einem im Abstiegskampf eminent wichtigen Spiel merkte man die Anspannung beiden Mannschaften an. So ergaben sich vornehmlich im ersten Durchgang nur wenige Torchancen auf beiden Seiten. Das vor allem taktisch geprägte Spiel war auf Sicherheitsdenken ausgelegt und von der Prämisse gekennzeichnet, keine unnötigen Fehler zu produzieren. Hatte Jakob Reichert kurz nach Wiederbeginn nach Pass von Niklas Becker die Möglichkeit, seine Niederkeller in Führung zu bringen, doch der Schuss zu zentral angesetzt war, so verstärkte der VfL im Anschluss seine Offensivbemühungen merklich. Torben Weber fand zunächst in Tobias Weiland seinen Meister, den abprallenden Ball setzte dieser dann weit übers Gehäuse. Anschließend wurde ein Freistoß von Felix Finkenberg zur Ecke geklärt. Nach einer Stunde Spielzeit wäre die Gästeführung verdient gewesen, doch Weiland reagierte erneut reaktionsstark, als der SG-Keeper einen vom Lattenkreuz abprallenden Kopfball von Till Wollenweber mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten lenkte. Anschließend legte Niederkell eine Schippe drauf, doch die Abschlüsse von Noah Sutter und Simon Marx waren nicht zwingend genug. Eine letzte Möglichkeit, die Hochwälder doch noch zum Sieg zu führen, vereitelte VfL-Torwart Maurice Mangerich, der eine Flanke auf Julian Philippi ohne Mühe herunterpflückte. So endete eine umkämpfte Partie auf dem Hartplatz von Waldweiler torlos. Am Tabellenende half das Remis freilich beiden Teams nicht entscheidend weiter. Während die SG Niederkell auf einem Abstiegsplatz verweilt, bleibt auch der VfL Trier jenseits von Gut und Böse gefährdet. Der Zwei-Punkte-Vorteil gegenüber den Hochwäldern bleibt jedoch (vorerst) bestehen. VfL-Trainer Marco Neumann befand, dass „dieses Spiel kein anderes Ergebnis verdient hat. Das 0:0 ist absolut gerecht, weil auf dem Hartplatz in Waldweiler kein Fußball möglich war und es viel über Einsatz, Langholz und kämpferische Aspekte ging. Wir hatten schon zur Pause gesagt, dass derjenige, der die Ordnung und die Disziplin verliert, das Spiel auch verliert. So sind wir mit der Prämisse aus der Halbzeit gekommen, mehr Gas zu geben und das Momentum auf unsere Seite zu ziehen. Tatsächlich haben wir durch Torben Weber auch die Riesenchance, das Spiel zu entscheiden. Anschließend gab es erneut viel Leerlauf, Krampf und jede Menge zweite Bälle. In der Nachspielzeit hatte Niederkell tatsächlich auch die Chance zum Sieg, als Julian Philippi mutterseelenallein vor Maurice auftauchte, dessen Kopfball aber in die Arme von Maurice landete. Da hatten wir Glück.“ Neumann lobte die Einstellung zum Hartplatz und dass der VfL den Kampf dort gut angenommen habe genauso wie seinen Innenverteidiger Finn Simon, der seit Wochen einen tollen Job mache. „Das Ergebnis geht so in Ordnung. Mich freut, dass wir zum zweiten Mal in Folge zu Null gespielt und zum zweiten Mal ungeschlagen geblieben sind.“ Das Statement von Sascha Freytag, der das Niederkeller Team bis zur Winterpause coachen wird, fiel folgendermaßen aus. „Es war ein typisches Hartplatz-0:0. Beide Mannschaften waren um Fehlervermeidung bemüht, spielten meist lange und risikolose Bälle nach vorn. Die erste Halbzeit war richtig schwach, danach war deutlich mehr Tempo und Zug drin. Die letzten 20 Minuten waren wir am Drücker, beide hatten eine dicke Chance, das Ergebnis geht deswegen so in Ordnung.“