11ER: Ihre Mannschaft hat jetzt auch den vormaligen Tabellenzweiten SV Trier-Irsch mit 5:3 geschlagen. Wie erklären Sie sich die momentane Serie, acht Partien in Folge ungeschlagen zu sein?
Björn Probst: Nach dem ersten Saisonspiel in Schöndorf gegen die SG Pellingen waren wir mausetot. Der Niederlage folgte eine gute Trainingswoche, in der wir die Fehleranalyse konkret angesprochen haben. Mittlerweile haben wir ein Gerüst stehen, werden von Woche zu Woche stabiler in unseren Leistungen. Auch ich habe eine gewisse Eingewöhnungszeit als Trainer gebraucht, habe aber auch gesehen, dass sehr viel Potenzial in der Mannschaft steckt. Der Kader ist sehr gut bestückt. Am Anfang hat die Mannschaft gewisse Dinge noch nicht so umgesetzt, die ich von ihr sehen wollte, doch ich sehe eine klare Entwicklung.
11ER: Wenn man die jüngste Entwicklung sieht, sieht das schon richtig gut aus. Wie ist denn die Niederlage am ersten Spieltag gegen Pellingen im Nachhinein einzuordnen? War das vielleicht auch eine Niederlage zur richtigen Zeit?
Probst: Man muss sagen, dass wir in der Vorbereitung einiges an Verletzungspech hatten und erst die letzten zwei Wochen mit dem kompletten Kader trainiert haben. So war Pascal Eli noch ausgefallen und einige andere Akteure noch nicht richtig fit. Beim darauffolgenden 7:4 gegen Gutweiler traten die Defensivprobleme zutage, doch wir haben uns dann schnell berappelt. Wichtig war die Fehleranalyse. Die wird uns künftig auch helfen, wenn wir die Spiele per Video aufzeichnen. Doch das wird jetzt vorbereitet, sodass wir nach der Winterpause darauf zurückgreifen können.
11ER: Welche Nahziele verfolgen Sie mit der Mannschaft?
Probst: Wir wollen in erster Linie die jungen Spieler aktiv ins Spiel einbinden und sie in ihrer Gesamtheit weiterbringen. Diese an das gehobene Niveau der A-Liga heranzuführen, damit der Sprung irgendwann nicht zu groß wird, wird eine wesentliche Aufgabe sein. Insgesamt geben wir uns zurückhaltend, was das Thema Bezirksliga angeht. Vom Aufstieg wagt bei uns niemand zu sprechen. Wir wollen in Schlagdistanz zur Tabellenspitze bleiben und jederzeit bereit sein, wenn der Tabellenführer patzt. Ich sehe mich auch lieber in der Jäger-Rolle als umgekehrt, wenn wir die Gejagten sind.
11ER: Wie ist der Plan des SG-Vorstandes? Wann soll die Rückkehr in die Bezirksliga Realität werden?
Probst: Es würde keinen Sinn machen, wenn wir in dieser Saison um jeden Preis den Wiederaufstieg anstreben. Ein Aufstieg käme noch zu früh. Wir wollen uns in der A-Klasse weiterentwickeln und lernen. Auch die erfahrenen Spieler haben dieses Ziel. Sie helfen den jungen Spielern in jedem Training und in jeder Phase des Spiels. In den nächsten zwei Jahren wollen wir zurück sein in der Bezirksliga. In dieses Konzept sind auch die Routiniers eingebunden.
11ER: Wie schätzen Sie den kommenden Gegner ein?
Probst: Die DJK St. Matthias ist eine spielstarke Mannschaft und auf ihrem Kunstrasen ein absolutes Topteam. Sie besitzen wendige und schnelle Stürmer und mit Ahmed Boussi haben sie natürlich einen herausragenden Spieler in ihren Reihen, der alleine den Unterschied machen kann.
11ER: Welche Stärken bringt Moritz Michels mit?
Probst: Moritz ist auf der Zehn im zentralen Mittelfeld unser Strippenzieher und zweiter Kapitän, der stets stabile Leistungen zeigt. Mo ist unser Standardspezialist, der die Ecken beispielsweise mal zum Tor und mal vom Tor weg zieht. Er erkennt Räume und stellt sich stets in den Dienst der Mannschaft.
11ER: Und Lorenz Scherer? Der hat Ihrer Mannschaft beim Pokal-3:0 in Züsch im Alleingang das Weiterkommen gesichert.
Probst: Lorenz kenne ich schon lange. Wir haben in Hermeskeil zusammengespielt. Wir haben eine enge Bindung zueinander und wissen, wie der jeweils andere tickt. Ein Bänderriss hat ihn in der Vorbereitung fünf Wochen außer Gefecht gesetzt, er ist jetzt erst wieder richtig stabil geworden. Er kann noch mehr Torgefahr ausstrahlen. Lorenz fackelt vor dem Tor nicht lange und agiert körperlich robust.