11ER: Welche Initialzündung kann von diesem starken 4:3-Erfolg gegen den FSV Salmrohr ausgehen?

Markus Boos: Trotz eines 0:3-Rückstandes, und das nach 17 Minuten, hat die Mannschaft immer an sich geglaubt und ist sensationell zurückgekommen. Eine Top Fünf-Mannschaft geschlagen zu haben, gibt uns für die kommenden Aufgaben ein gutes Gefühl. Gerade für die vielen jungen Spieler war das Spiel wichtig, weil sie gesehen haben, zu was wir an einem guten Tag zu leisten imstande sind.
11ER: Wie schätzen Sie aus Ihrer Sicht die Entwicklung Ihrer Mannschaft in dieser Saison ein?
Boos: Wir hatten nach dem erfolgreichen Saisonstart in Sirzenich ein kleines Loch mit drei Niederlagen am Stück. Diese Serie ist teils auf fehlendes Spielglück sowie auf Verletzungspech, teils aber auch auf Unerfahrenheit in gewissen Situationen zurückzuführen. Vor allem die hohe Anzahl an Gegentoren ist mir ein Dorn im Auge. Im Ergebnis dessen haben wir zeitweise unser System vom 4-3-3 auf ein defensiveres 5-4-1 abgeändert. Das hat uns in den drei wichtigen Spielen gegen Laufeld, Ahbach und Zeltingen zu sieben Punkten und einer defensiven Stabilität verholfen. Schön zu sehen ist, dass wir mittlerweile problemlos zwei unterschiedliche Systeme spielen können und das auch innerhalb eines Spiels verändern können.
11ER: Wo sehen Sie Ihr Team bis zur Winterpause, was sind die vordringlichsten Ziele?
Boos: Unser klares Ziel ist, weiterhin die jungen Spieler zu entwickeln. Uns ist bewusst, dass dieser Weg holprig sein und es immer wieder Rückschläge geben kann. Aber wenn man teilweise sieht, wie die Jungs alles „aufsaugen“ und dann im Spiel auch umsetzen, macht das einen schon stolz. Bis zur Winterpause wollen wir möglichst viele Punkte sammeln und uns von den Abstiegsrängen fernhalten.
11ER: Der der Spielgemeinschaft angegliederte JFV Vulkaneifel bringt immer wieder hervorragende Talente hervor. Welche Beispiele können Sie für diese Saison nennen?
Boos: Diese Saison sind vor allem Fynn Kläs und Simon Feltes zu nennen, sowie unser Jugendtorwart Sebastian Schmitt. Alle drei haben das Potenzial, in der laufenden Saison noch einige Einsätze zu bekommen. Weiterhin stehen mit Tom Hoff, Matteo Jaax, Philipp Scholzen sowie Emilio Schüller vier weitere Talente bereit. Auch diese Jungs werden sicherlich in der laufenden Saison schon die Möglichkeit bekommen, sich zu präsentieren. Generell ist die Jugendarbeit unser großer Faustpfand.
11ER: Nach dem Abgang von Leistungsträgern, wie Thomas Schweisel und Marco Michels rücken einige Leute nach. Wer kann für diese Spieler Führungsaufgaben übernehmen oder in diese Rolle hineinwachsen?
Boos: Wir haben mit Kai Gayer, Luca Marinus, Jannick Land sowie Yannick Becker vier Spieler, die unglaublich viel Verantwortung auf und neben dem Platz übernehmen. Sie kümmern sich auch um Themen wie Mannschaftsabende und gemeinsame Ausflüge, die für das Teamgefüge unglaublich wichtig sind. Christoph und auch ich halten uns dabei eher im Hintergrund, wollen aber auf dem Platz natürlich immer noch mit Leistung und auch Lautstärke vorangehen.
11ER: Welche Aufgabenteilung besteht zwischen Ihnen als Cheftrainer und Christoph Gräfen als Ihrem Stellvertreter?
Boos: Christoph kümmert sich viel um das Team. Er führt viele Gespräche und ist auch der emotionalere und lautstärkere Part von uns beiden. Durch Chris kann ich mich sehr gut um die Trainings- und Spielvorbereitung kümmern, ist er der perfekte Gegenpart zu mir. Durch unser langjähriges Zusammenspiel auf der linken Seite sehen wir den Fußball auch aus derselben Sicht und haben ähnliche Vorstellungen davon, wie unser Spiel aussehen soll. Sobald der Kader wieder vollzählig ist, wird Chris auch wieder von außen coachen.

11ER: Was schätzen Sie an Ihrem Trainerkollegen Steve Birtz?

Boos: Bis auf die zwei Spiele in der letzten Saison haben wir bislang keine Berührungspunkte miteinander gehabt. Dafür ist die geographische Lage einfach nicht gegeben. Wenn ich aber sehe, wie Tawern als Aufsteiger letztes Jahr gespielt hat, ziehe ich meinen Hut vor der Arbeit von Steve. Dort hat alles Hand und Fuß und es ist ein klarer Plan zu erkennen.

11ER: Welche Stärken können Sie bei Michael Marcheim nennen?
Boos: Michael kommt vom TuS 05 Daun aus der B-Klasse. Gerade am Anfang hat man gemerkt, dass er mit dem Tempo noch Probleme hat. Mittlerweile hat er sich aber daran gewöhnt und sich sehr schnell akklimatisiert. Micha ist unglaublich kopfballstark und verliert gefühlt kein Kopfballduell.
11ER: Welche Stärken bringt Yannick Becker mit?
Boos: Yannick ist unser Kapitän. Das war er in meiner ersten Saison als A-Jugendtrainer 2017 schon und bereits damals war zu erkennen, mit welcher hohen fußballerischen Intelligenz er ausgestattet ist. Er ist mit 24 Jahren noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. Yannick geht immer voran, manchmal vielleicht sogar zu viel. Aber fußballerisch und von seiner Mentalität her könnte ich mir keinen besseren Kapitän vorstellen.