11ER: Ihre Mannschaft ließ am vergangenen Sonntag beim Gastspiel in Pluwig aufhorchen. Wie haben Sie das 1:1 bei einem der Titelmitfavoriten erlebt?

Marco Neumann: Das Ergebnis ist absolut gerechtfertigt. Die erste Halbzeit ging an uns, die zweite dann an den Gegner. Wir hatten Pluwig offensiver erwartet und dass sie gleich zu Beginn ein Feuerwerk abbrennen. Dem war zu unserer eigenen Überraschung aber nicht so. Teilweise standen sie mit neun Leuten in der eigenen Hälfte, um uns rauszulocken und über ihre schnellen Außenbahnspieler in Tornähe zu kommen. Wir sind nach dem Rückstand ruhig geblieben und haben geduldig unsere Chancen gesucht. Wir sind höher angelaufen, waren aktiv mit dem Ball und haben uns in so einem Kampfspiel den Punkt auch redlich verdient.

11ER: Wie wichtig war dieser erste Punkt, nachdem es zu Beginn gegen die SG Welschbillig eine 1:5-Heimschlappe gegeben hatte?

Neumann: Wir spielen jetzt das dritte Jahr A-Klasse. Jedem Spieler muss klar sein, wie wichtig ein guter Saisonstart ist. Es war wichtig für die Jungs, dass sie endlich die blöde Null nicht mehr sehen auf dem Punktekonto. Es wäre für das Selbstverständnis und das Selbstvertrauen nicht förderlich gewesen, wenn wir mit zwei Niederlagen gestartet wären.

11ER: Mit der SG Reinsfeld erwarten Sie jetzt vor dem eigenen Publikum einen Bezirksliga-Absteiger. Wie schätzen Sie denn den Gegner ein?

Neumann: Reinsfeld, Geisfeld und Rascheid haben ewig in der Bezirksliga gespielt und sind deshalb auch eine riesen Unbekannte für uns. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sie ähnlich körperbetont agieren wie zuletzt Welschbillig/Kordel. Da wird uns allein von der Physis her sehr viel abverlangt werden. Deren Spieler sind körperlich und vor allem in der Luft sehr stark und haben brutal viel Erfahrung. Die allermeisten Spieler besitzen Bezirksliga-Erfahrung.

11ER: Welches Spiel erwarten Sie am Sonntag?

Neumann: Wir definieren uns nach wie vor über das Spielerische und wollen dementsprechend auch so auftreten. Wir wollen mit dem Ball nach vorne spielen und Reinsfeld unser Spiel aufzwingen. Ich erwarte eine kampfbetonte, aber auch laufintensive Begegnung mit vielen Zweikämpfen und einen intensiven Fight.

11ER: Nennen Sie uns doch bitte die Stärken Ihres Torwarts Maurice Mangerich.

Neumann: Maurice ist bei uns Torwart Nummer eins. Er ist noch sehr jung und vor ein paar Tagen 23 Jahre geworden. Seine fußballerische Qualität ist überragend. Ich sehe kaum Schwächen bei ihm. Er spielt mit, ist mutig in der Ballführung und hat von Philipp Basquit in Mehring sehr viel gelernt. Maurice ist talentiert und sehr lernwillig.

11ER: Und Raul Cosano Kreutzer? Was zeichnet ihn aus?

Neumann: Vor ein paar Monaten hatte ich Raul schon mal als unser Mentalitätsmonster bezeichnet. Er hat in der Vorbereitung vier Wochen wegen seines Urlaubes in Asien gefehlt, hat sich in kurzer Zeit aber wieder herangekämpft. Raul ist VfLer durch und durch und hat zuletzt viermal pro Woche trainiert. Seine große Stärke ist, dass er mit erst 20 Jahren ein riesen Selbstbewusstein hat. Er spricht viel, wird auch mal laut und ist ein Kämpfer, der nie aufgibt. Seine Unbekümmertheit ist ebenfalls eine große Stärke von ihm.