11ER: War der 4:2-Sieg gegen die SG Longuich ein Erfolg einer genialen ersten Halbzeit? Denn die Mannschaft lag bereits nach 28 Minuten mit 4:0 vorn.
Till Schweitzer: Ja, die erste halbe Stunde war herausragend. Da haben wir im Expresstempo gespielt und die Räume, die Longuich uns angeboten hat, zu vier Toren genutzt. Da hätten wir auch höher führen können, vielleicht sogar müssen. Das ist uns in der zweiten Halbzeit ein bisschen auf die Füße gefallen, als wir nicht mehr so konsequent verteidigt haben und Longuich richtig gepowert hat. Doch der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet.
11ER: Jetzt ist Ihre Mannschaft wieder zum Jäger von Eintracht Trier geworden. Wie gehen Sie mit dieser fortwährenden Konstellation um?
Schweitzer: Ich muss zunächst sagen, dass es überraschend ist, dass die Eintracht nicht schon zehn Punkte weg ist. Denn sie haben eine gefühlte Rheinlandliga-Mannschaft am Start. Für uns geht es darum, uns weiterzuentwickeln. Wir haben zum jetzigen Zeitpunkt schon mehr Punkte auf dem Konto als die gesamte letzte Saison. Wir haben also unser Punkte-Soll schon erreicht und hegen keinerlei Ansprüche auf den Aufstieg in die Bezirksliga. Wir wollen das Bestmögliche herausholen. Doch es sind mit Schöndorf, Pluwig-Gusterath und uns auch noch drei weitere Teams in der Verlosung.
11ER: Ein Blick zurück: In einer schwierigen Situation und 16 Ausfällen hat Ihre Mannschaft vorige Woche beim VfL Trier mit 1:0 gewonnen. Inwieweit beeinflusst so ein Erfolg die innere Chemie der Mannschaft?
Schweitzer: Es war in der Tat ein glücklicher Sieg, auch ein dreckiger, aber das machen andere Spitzenmannschaften auch. Wir hatten wirklich nur sechs, sieben Stammspieler dabei, weil auch die A-Jugend-Spieler bei einem internationalen Turnier in Spanien weilten. Ich denke, dass jeder Sieg wichtig ist für die innere Chemie, denn Fußball ist nun mal Ergebnissport. Wir wären sicherlich dort auch mit nur einem Punkt zufrieden gewesen. Drei sind natürlich umso schöner. Ob es Einfluss auf eine ganze Saison hat, weiß ich nicht. Bis auf das Spiel in Kordel (0:3) haben wir in 2024 jedes Spiel gewonnen. Siege tun immer gut.
11ER: Wie können Sie die SG Schöndorf einschätzen?
Schweitzer: Schöndorf pflegt einen super Zusammenhalt, ist eine eingespielte Truppe und sehr erfahren. Mit Michael Hassani, Lucas Jungandreas und Timo Neumann haben sie wichtige Routiniers im Team und eine gute Qualität nach vorne. Fußballerisch, mannschaftlich und was die Erfahrung angeht, ist das eine sehr homogene Truppe. Sie profitieren in ihren Heimspielen auch von ihren enthusiastischen Zuschauern.
11ER: Welches Spiel erwarten Sie am Samstag in Pellingen?
Schweitzer: Zunächst muss ich sagen, dass, wenn man auf dem Hartplatz in Pellingen spielt, dieser Untergrund dem Fußball nicht zuträglich sein kann. Das Verletzungsrisiko in so einem wichtigen Spiel ist einfach zu groß. Ich weiß nicht, ob Schöndorf auch sich damit einen Gefallen tut. Im April ist es normalerweise üblich, nicht mehr auf Hartplätzen zu spielen. Doch egal, ob es noch eine Verlegung nach Schöndorf gibt: Wir müssen die Situation und den Platz annehmen. Wir erwarten so oder so ein Spiel mit jeder Menge Emotionen von außen. Falls die Partie doch auf dem Rasen stattfindet, erwarte ich auch eine Partie auf gutem spielerischen Niveau. Wir wollen ordentlich Fußball spielen und auch punkten.
11ER: Welche Erinnerungen haben Sie an das Hinspiel?
Schweitzer: Das haben wir souverän mit 3:0 gewonnen. Wir haben früh geführt, dann den Ausgleich bekommen und es in der zweiten Halbzeit in Überzahl gut runtergespielt.
11ER: Welche Stärken besitzt Robin Esser?
Schweitzer: Robin ist charakterlich top, ein ganz feiner Kerl und ein super Junge, der für den Verein brennt und dem es unheimlich viel Spaß bereitet, bei uns Fußball zu spielen. Robin besitzt ein super Tempodribbling, einen super ersten Kontakt und er ist brutal schnell und torgefährlich. Er bringt also alles mit.