11ER: Sie haben die Mannschaft der SG Serrig zu dieser Saison übernommen. Gab es nach dem Abstieg Ziele, die der Verein oder Sie selbst für diese Spielzeit definierten?

Sebastian Lorenz: Es war ein Stück weit ein Neuaufbau, bedingt durch den Abstieg der Mannschaft. Wir haben früh mit allen Spielern gesprochen und sind die beiden Szenarien durchgegangen. Die Jungs haben schnell klargemacht, dass sie unabhängig von der Liga im Verein bleiben und weitermachen. Es war uns also bewusst, dass wir in diesem Jahr eine schlagkräftige Truppe beisammen haben. Für mich persönlich war es wichtig, mich mit den Jungs auszutauschen und sie von meiner Spielidee zu überzeugen. Dem Verein war klar, dass so etwas Zeit braucht. Es ging bisher schneller als erwartet und wir sind in einer guten Phase. Es ist aber auch allen bewusst, dass es Phasen geben wird, wo es nicht so gut laufen wird. Von daher wird überhaupt kein Druck ausgeübt, dass wir in irgendeiner Art und Weise aufsteigen müssen. Zur Ehrlichkeit gehört aber auch, dass wir im Verein einen sehr guten Unterbau in der Jugendarbeit haben. Unsere A-Jugend ist Tabellenführer in der Bezirksliga, die B-Jugend spielt Rheinlandliga und auch die C-Jugend spielt überkreislich. Da wäre es in den nächsten zwei, drei Jahren schon schön, wieder in die A-Klasse aufzusteigen. Alleine schon, um den Spielern aus dem Jugendbereich eine sportliche Perspektive bieten zu können. Mit Saartal, Tawern, Hochwald und anderen gibt es viele gute Vereine in unserer Gegend, die ihre Fühler ausstrecken. Aktuell gibt es aber weder vom Verein noch von mir Vorgaben, wo wir in der laufenden Saison zu stehen haben.

11ER: In Bezug auf die Jugendarbeit: Gibt es aktuell noch eine klare Trennung zwischen Jugend und Senioren oder dürfen Spieler bereits reinschnuppern?

Lorenz: Es sollte und muss so sein, dass Spieler Erfahrung bei den Senioren sammeln. Es ist eine klare Absprache, dass der älteste A-Jugend-Jahrgang immer mal wieder bei uns spielt. Das war zum Beispiel letzte Woche gegen Saartal der Fall. Vier, fünf Spieler kommen im nächsten Jahr raus und indem wir sie einbauen, wollen wir ihnen den Übergang in den Seniorenbereich vereinfachen. Das werden wir in der Rückrunde nochmals intensivieren. Gleichzeitig wollen wir die Jungs so von unserem Weg überzeugen. Selbst wenn der ein oder andere Verein rechts und links winkt, wollen wir die Spieler in unserer SG halten. 

11ER: Im nächsten Spiel wartet der FC Könen, der nur zwei Punkte hinter Ihrer Mannschaft liegt und zuletzt sechs Siege in Folge einfuhr. Was für einen Gegner erwarten Sie?

Lorenz: Könen ist eine Mannschaft, die mit uns gemeinsam in die B-Klasse abgestiegen ist. Ich kenne sie dennoch relativ wenig. Wenn man sich die letzten Wochen und ihre sechs Siege in Folge anschaut, darunter der Auswärtssieg gegen Matthias nach einem 0:3-Rückstand – das sagt eigentlich alles, was man wissen muss. Sie haben sehr gute Einzelspieler, sind ebenso im Kollektiv stark. Könen wird eine richtige Prüfung für uns werden. Andersrum haben wir aber auch einen guten Lauf, haben gegen Saartal und Mariahof gezeigt, das wir in die Spitzengruppe gehören. Jetzt wollen wir wieder drei Punkte einfahren und damit Abstand zu einem Konkurrenten bekommen. In den nächsten Wochen warten noch Langsur, Euren und Matthias. Wenn wir hier gute Ergebnisse verbuchen, können wir uns eine sehr gute Basis für die Rückrunde schaffen. 

11ER: Gibt es personelle Veränderungen im Vergleich zum Saartal-Spiel?

Lorenz: Wir können weiterhin aus dem Vollen schöpfen. Ein Spieler kommt noch aus dem Urlaub zurück, ansonsten sind wir derzeit weiter verletzungsfrei.