11ER: In den letzten fünf Wochen konnte Ihre Mannschaft ausschließlich Siege einfahren. Wie ist diese Serie zu erklären?
Sebastian Lorenz: Es ist zum Saisonstart nie einfach, wenn ein neuer Trainer mit einer anderen, neuen Spielidee kommt. Das ist etwas, dass Zeit braucht. Wir konnten als Team aber mittlerweile rausarbeiten, wie wir mit und gegen den Ball spielen wollen. Das ist eine Sache, an der wir immer weiter arbeiten werden. Dass wir uns langsam gefunden haben, zeigt sich in den Ergebnissen.
11ER: Sie haben des Öfteren erwähnt, dass die Chancenverwertung ausbaufähig ist. Die letzten fünf Partien wurden jedoch mit einem Torverhältnis von 21:3 gewonnen. Wie konnte das Problem gelöst werden?
Lorenz: Es ist kaum zu glauben, doch das Problem besteht immer noch. Gemessen an der Vielzahl an Chancen, die wir uns erspielen, machen wir immer noch zu wenige Tore. Es wäre vermessen zu sagen, dass jede Chance ein Tor sein muss, aber noch ist die Quote ausbaufähig. Es ist aber schon deutlich besser geworden. Wir haben uns im Training etwas darauf fokussiert und daran gearbeitet. Es hängt allgemein damit zusammen, dass wir unsere Grundordnung gefunden haben. Defensiv arbeiten wir gut gegen den Ball und passen je nach Gegner an, ob wir höher oder tiefer verteidigen. Wir konnten bisher gute Pläne finden, die wir gut umsetzen. Das kommt der Offensive zugute. Wir haben offensiv sehr viel Qualität und viele Spieler, die immer für ein oder zwei Tore gut sind. Simon Meier hat in letzter Zeit oft getroffen, aber dennoch haben wir eine relative Streuung in unseren Torschützen. Wird Simon zugestellt, sind andere Spieler zur Stelle. Für Gegner sind wir deshalb schwer auszurechnen.
11ER: Simon Meier traf bereits elf Mal in acht Einsätzen. Was zeichnet ihn aus?
Lorenz: Simon ist ein Stürmer, wie man ihn braucht. Ein klassischer Neuner, wie man ihn heute leider zu selten findet. Er hat eine starke Schusstechnik, dazu aber auch das Näschen. Er hat ein Gespür für die richtigen Räume und weiß, wo er zu stehen hat. Deswegen muss er oft nur den Fuß oder den Kopf hinhalten. Gleichzeitig fackelt er nicht lange, wenn er die Möglichkeit zum Abschluss hat. Er passt gut in unser Spiel, weil er Spieler um sich herum hat, die sich viel bewegen. In der Konstellation mit ihm im Zentrum klappt das sehr gut.
11ER: Am Samstag geht es ins Derby gegen die SG Saartal II, die nur vier Punkte hinter Ihrer Mannschaft liegt. Wie ist dieser Gegner einzuschätzen?
Lorenz: Gefühlt hatte Saartal eher einen durchwachsenen Saisonstart, aber bei nur vier Punkten auf uns ist es zugleich ein Topspiel und Derby. Wenn sie gegen uns den Dreier holen, sind sie wieder mitten dabei. Können wir drei Punkte einfahren, muss Saartal vorerst abreißen lassen. Letzte Saison waren sie Zweiter, hätten in die A-Klasse aufsteigen können und ihre Mannschaft hat sich nicht viel verändert. Saartal hat ein wahnsinnig gutes Kollektiv und zwei gute Trainer, die sie gut einstellen. Da ist es als Gegner schwer, Lösungen zu finden. Unabhängig davon wie das Spiel am Samstag ausgeht, sehe ich sie am Ende der Saison unter den obersten drei, vier Mannschaften.
11ER: Wie sieht es personell vor dem Derby aus?
Lorenz: Abgesehen von den Langzeitverletzten können wir aus dem vollen Schöpfen, was sicherlich ein Grund dafür ist, dass es derzeit so gut läuft. Wir lassen viel rotieren. Da ist es die Idee, die Qualität in der Breite zu nutzen und alle spielen zu lassen. Ab und zu sind ein, zwei Spieler angeschlagen, aber das können wir aktuell gut kompensieren.