11ER: Auch wenn man in den vergangenen Wochen immer wieder knapp die Punkte verpasste, wuchs die Negativserie auf acht Niederlagen in Folge an. Wie bewerten Sie diese Situation?
Thomas Gouverneur: Die Situation ist aufgrund der Tatsache, die sie geschildert haben, absolut frustrierend und enttäuschend. Aktuell ist es leider so, dass wir ein riesiges Verletzungspech haben. Erst gestern kam die nächste Horror-Nachricht, dass ein weiterer Spieler mit Bänderriss ausfällt. Von den ersten Elf, die zum Saisonstart zwei Siege feierte, fehlen uns derzeit acht Spieler. Das ist eine Situation, die wir leider nicht auffangen können. Gerade weil es Verletzungen sind wie Zehenbrüche oder Bänderrisse, also langwierige Ausfälle. Auch wenn wir unseren Kader zur Saison verstärken konnten, ist die Breite nicht ausreichend für diese Situation. Es ist also allen Beteiligten, dem Verein und den Spielern, bewusst, woran es derzeit liegt.
11ER: Schon in der vergangenen Saison spielte man bis zum Schluss um den Klassenerhalt. Eine Situation, die man in diesem Jahr vermeiden wollte. Sind die Erfahrungen der Vorsaison dennoch ein Vorteil in der jetzigen Lage?
Gouverneur: Es stimmt, in dieser Saison wollten wir frühstmöglich den Klassenerhalt sichern und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Jetzt sind wir leider wieder mittendrin. Ich sehe es als ein Vorteil, dass wir die Situation kennen und gerade deshalb Ruhe im Verein ist. In Bundesligavereinen stände der Trainer längst zur Debatte. Das ist bei uns nicht so. Wie gesagt, kennen wir alle die Ursachen. Auch im letzten Jahr hatten wir eine lange Negativserie, kamen aber zurück. Ich wurde damals ja auch genau für diese Situation als Trainer geholt. Die Ruhe ist ein großer Vorteil. Nichtsdestotrotz könnte es in diesem Jahr schwerer werden, als im letzten. Eben weil wichtige Spiele anstehen und die meisten Verletzten nicht vor der Winterpause zurückkehren werden.
11ER: In den nächsten Wochen bis zum Winter warten ebendiese wichtigen Spiele gegen direkte Konkurrenten. Mit welcher Zielsetzung gehen Sie in diese Partien?
Gouverneur: Am letzten Sonntag ging ich gegen Hochwald mit der Einstellung ins Spiel: Wenn wir was mitholen, ist das schön und gut, aber in den nächsten Wochen warten die Endspiele. Ziel war es, drei oder besser vier dieser Spiele zu gewinnen. Nach dem heutigen Stand der Dinge können wir nur von Spiel zu Spiel schauen. Wir wissen nicht, welchen Kader wir gegen Olewig zur Verfügung haben. Reicht es nur zum Antritt oder wird es eine schlagkräftige Truppe? Das entscheidet sich bei uns aktuell erst am Samstag. Wir müssen auch abwarten, wie die Verletztensituation unserer ersten Mannschaft ist und ob sie Spieler von uns benötigen. Da sie parallel spielen, ist ein gegenseitiger Austausch nicht möglich. Wir können also nur von Spiel zu Spiel schauen und versuchen, an jedem Spieltag das bestmögliche rauszuholen.
11ER: Im kommenden Spiel wartet mit Olewig eine Mannschaft, die die derzeitige Tabellenlage nicht wirklich kennt, weil im letzten Jahr noch lange Zeit oben mitspielte. Wie schätzen Sie Ihren kommenden Gegner ein?
Gouverneur: Ihre Mannschaft ist uns bekannt und im letzten Jahr hat Olewig ja auch einen unserer Spieler abwerben können. Ich schätze sie als spielstarke Truppe ein, die recht offensiv auftritt und mit einem hohen Pressing den Gegner unter Druck setzen will. Ich erwarte einen Gegner, der genau weiß, dass er mit einem Sieg den Punkteabstand vergrößern kann. Sie werden aufs Ganze gehen, um drei Punkte einzufahren. Vielleicht können wir mit dem Druck des Siegenmüssens nach den Erfahrungen in der letzten Saison aber besser umgehen. Das kann unser Vorteil sein.