11ER: Wie wichtig waren die zwei Siege in der Vorwoche am Dienstag gegen den TuS Ahbach (4:0) sowie am Samstag in Rascheid (2:1)?

Taner Weins: Im Endeffekt war vor allem das Ahbach-Spiel in der Hinsicht sehr wichtig, dass wir mal wieder zu Null gespielt haben. In den Spielen davor haben wir etliche Standardtore bekommen. Wir waren jetzt wieder in der Lage, Konstanz in unsere Leistung zu bekommen. Der vierte Sieg in Folge in Rascheid gibt uns Auftrieb und ist Bestätigung für die guten Trainingsleistungen.

11ER: Mit welchen Problemen hat die Mannschaft im Allgemeinen und Sie im Trainerteam im besonderen momentan zu kämpfen?

Weins: Wir sind bis auf die verletzten Nico Hartmann und Gianluca Bohr mit einem kompletten Kader in die Saison gegangen, hatten aber immer wieder Ausfälle zu beklagen. Deshalb konnten wir auch nie mit dem gleichen Personal in der Startelf agieren. Zudem hatten wir das Torwartproblem. Ist Jens Freis beruflich nicht da oder verletzt, kann nur noch Sebastian Ting einspringen. Der macht das im Rahmen seiner Möglichkeiten auch gut, doch er ist halt kein ausgebildeter Torwart. Wir haben im Sommer einen größeren Umbruch forciert, müssen demnach den neuen Spielern die Zeit geben, sich zu entwickeln.

11ER: Es fehlen seit Saisonbeginn immer wieder Spieler wegen Verletzungen. Wer hat seine Chance genutzt und sich in die Stammelf gespielt oder ist auf dem Weg dorthin?

Weins: Fynn Raskob war auf einem guten Weg, hatte sich über gute Leistungen im Training einen Stammplatz erkämpft. Leider hat er sich im Training am Knie verletzt und fällt derzeit aus. Fabian Breuer, der vorher nur ein paar Kurzeinsätze hatte, hat nach seinen Long-Covid-Symptomen den Trainingsrückstand aufgeholt und sich reingehangen. Fabian ist zuletzt an Toren beteiligt gewesen oder hat sie selbst auch erzielt. 

11ER: Wo sehen Sie ihre Mannschaft zur Winterpause?

Weins: Gute Frage. Vorm Saisonbeginn haben wir gesagt, dass wir mit einem einstelligen Tabellenplatz zufrieden wären, jetzt stehen wir aktuell mit Platz drei über dem Soll. Da wir noch einige sehr schwierige Aufgaben vor der Brust haben, ist es schwierig, eine Prognose zu wagen. Wir spielen jetzt gegen Tawern, haben noch Arzfeld und Schweich vor uns als richtig dicke Brocken. Nimmt man die Spiele gegen Konz und Schoden nach der Hinrunde hinzu, die noch im alten Kalenderjahr stattfinden, sind es noch sieben Partien, die wir zu bestreiten haben. Realistisch sind 15 bis 18 Punkte aus diesen sieben Spielen.

11ER: Wie sieht die Trainingswoche in etwa aus?

Weins: In dieser Woche haben wir zweimal trainiert und hatten einen Tag Pause zur Regenration vor dem Spiel am Freitag. Am Mittwoch zum Abschlusstraining werden wir noch ein paar Dinge im Umschaltspiel verfeinern und wie wir mit effektiven Mitteln ins letzte Drittel des Gegners kommen.

11ER: Wie schätzen Sie den SV Tawern ein?

Weins: Ich habe Tawern am Wochenende gegen Arzfeld beobachtet. Wir kennen sie aus dem Rheinlandpokal vom letzten Jahr. Das ist eine eingespielte Mannschaft, die einen spielerisch sauberen und klaren Fußball spielt und ziemlich alles spielerisch löst. Pascal Hurth ist eine Art Lebensversicherung für sie. Tawern besitzt eine gute Spielidee und der Trainer hinterlässt eine klare Handschrift.

11ER: Welche Stärken bringt Dennis Wadych mit?

Weins: Dennis hat sich in den letzten Wochen nach vorn entwickelt, spielt auf der für ihn ungewohnten rechten Innenverteidigerposition, hat sich dort aber schnell eingelebt. Dennis geht als Leader voran und übernimmt als erfahrener Spieler mehr Verantwortung. Er ist zweikampfstark und eklig am Mann, insgesamt flexibel einsetzbar.

11ER: Wie charakterisieren Sie Nico Britz?

Weins: Wenn ich ein Wort benutzen würde als Wundertüte. Auf der einen Seite hat er eine gewisse Abschlussstärke und eine gute Schusstechnik, auf der anderen Seite muss er es lernen, in gewissen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Da muss er sich früher vom Ball trennen, damit der Überraschungseffekt erhalten bleibt. Durch seine ersten Tore zuletzt hat er deutlich mehr Selbstvertrauen getankt. Als Flügelstürmer sehe ich seine Entwicklung insgesamt positiv.