11ER: Nach dem 4:0-Erfolg zu Hause gegen den SV Schleid ist Ihre Mannschaft im oberen Mittelfeld positioniert. Haben Sie mit diesem doch recht erfolgreichen Saisonstart nach dem Abstieg aus der Rheinlandliga gerechnet?
Markus Boos: Ja und nein. Platz fünf ist absolut okay. Ich kenne die Mannschaft und deren großes Potential noch aus gemeinsamen A-Jugendzeiten. Doch wir wussten auch, dass die Mannschaft auch Leistungsschwankungen unterworfen ist. Wir, damit meine ich Christoph Gräfen als mein mitspielender Co-Trainer und ich, ziehen ein positives Fazit, auch wenn es zwei, drei Punkte hätten mehr sein können, wenn ich die Spiele in Tawern und Rascheid nehme. Wir wissen, zu welchen Leistungen die Mannschaft imstande ist und erwarte uns zwischen Platz fünf und acht. Wir wollen den Weg mit unseren talentierten A-Jugendlichen mit Christoph Gräfen gerne weitergehen.
11ER: Was läuft momentan richtig gut?
Boos: Wir freuen uns über eine super hohe Trainingsbeteiligung von 17, 18 Mann. Die Stimmung ist sehr gut im Team, die Chemie stimmt und das Teamgefüge ist intakt, denn es gibt viele Freundschaften im Team, auch außerhalb des Platzes. Auch sehe ich die Trainingsqualität als sehr gut an, sodass der Konkurrenzkampf angeheizt wird. Das ist nicht immer schön, wenn ich den einen oder anderen Spieler nicht für den Kader berücksichtigen kann.
11ER: Wo liegen die Reserven, die Sie perspektivisch nutzen sollten?
Boos: Die vielen Gegentore sind uns ein Dorn im Auge. Mit Marco Michels haben wir einen exzellenten Torjäger, doch ich wünsche mir, dass die jüngeren Spieler selbst noch torgefährlicher in Erscheinung treten und für ihn auch mal in die Bresche springen können. Da kümmere ich mich um die Offensivspieler, Christoph übernimmt den Part mit den Abwehrspielern. Das muss sich noch mehr harmonisieren.
11ER: Wie schätzen Sie die Liga gegenüber der Rheinlandliga generell ein?
Boos: Bis auf Schweich und Ruwertal, die derzeit das Maß aller Dinge sind, kann in der Bezirksliga jeder jeden schlagen. Dass Lüxem plötzlich in Langsur gewinnt, war so auch nicht zu erwarten. Da musst du in jedem Spiel 100 Prozent geben, sonst kriegst du es schwer. In der Bezirksliga wird mehr Fußball gearbeitet, dort geht es körperlicher zur Sache, während in der Rheinlandliga ein technisch sauberer Fußball gespielt wird. Doch es gibt sechs, sieben Mannschaften hier, die ähnlich gute Anlagen haben und spieltechnisch auf einem ganz hohen Niveau agieren.
11ER: Wo liegen die Stärken von Tom Hallebach?
Boos: Tom kommt über die Außen und ist ein wichtiger Stürmer mit einer hohen Dynamik. Er kann sich gut durchsetzen und kommt mit sehr viel Geschwindigkeit in die offensiven Räume. In der A-Jugend war er unter mir als Trainer der beste Torjäger. Tom muss noch fitter und spritziger werden und vor allem abgezockter vor dem Tor.
11ER: Welche Stärken bringt Marco Michels mit?
Boos: Marco ist ein überragender Torjäger, der sehr gut Situationen antizipiert und ziemlich spielstark ist. Wir sind auch privat gut befreundet und verstehen uns auf dem Platz blind. In der Regel bilden Marco und ich die Doppelspitze bei uns. Er ist einer der besten Torjäger in der Bezirksliga, hat bei der SG Schneifel und bei uns auch in der Rheinlandliga seine Qualitäten gezeigt.