11ER: Wie schätzen Sie die beiden bisherigen Spiele ihrer Mannschaft ein?
Oliver Hongla: Das waren konträre Spiele gewesen. Obwohl wir verloren haben, waren wir in Schleid spielerisch deutlich besser, haben aber leider keine Torchancen kreiert. Gegen Schillingen waren wir in den ersten 20 Minuten sehr fehlerbehaftet und fahrlässig im Spielaufbau. Da hatten wir Glück, dass Schillingen nicht in Führung geht. Dafür waren wir zielstrebiger und effizienter. Ich habe also zwei verschiedene Gesichter gesehen von meiner Mannschaft. Wir hatten gegen Schillingen eine gute Entlastung und viel Druck aufs gegnerische Tor.
11ER: Mit welchen Gefühlen reisen Sie mit dem SV Konz nach Lüxem, in dem Wissen, in der vergangenen Saison noch selbst auf deren Kommandobrücke gestanden zu haben?
Hongla: Ich freue mich auf die vielen Leute, die mir in positiver Erinnerung geblieben sind, allen voran auf Bruno Braun. Natürlich freue ich mich auf viele meiner ehemaligen Spieler, die ich teilweise auch schon in der Jugend begleitet habe. Doch wir haben Ziele, da darf man aus meiner Sicht keine Rücksicht auf die alte Liebe nehmen.
11ER: Ist es ein Vorteil, den nächsten Gegner bereits trainiert zu haben oder ist der Erfolgsdruck wegen der hohen Erwartungshaltung, weil Sie Lüxem aus dem Effeff kennen, zu groß?
Hongla: Das ist alles sehr tagesformabhängig. Auf den ersten Blick ist es unbegreiflich, dass Lüxem in Schweich neun Dinger kassiert. Mittlerweile konzentriere ich mich auf die Stärken meiner Mannschaft. Ich nehme bewusst eine zu hohe Erwartungshaltung raus, weil ich nur auf uns schaue. Ein Nils Thörner kann in einem Spiel zehn Buden machen, in einem anderen Spiel kein einziges Tor. Alles ist tagesformabhängig.
11ER: Wie würden Sie denn die Stärken ihrer Mannschaft beschreiben?
Hongla: Das ist in erster Linie ein extrem hoher Zusammenhalt, wir sind eine eingeschworene Truppe. Doch wir müssen auch schauen, dass wir diese Stärke auch auf den Platz bringen. Man muss diese Fähigkeit, als Team Rückschläge zu verkraften, auch dann sehen, wenn es nicht rund läuft. Insgesamt sind wir eine spielstarke Mannschaft, die Jungs wollen gerne Fußball spielen und den Ball laufen lassen. Das Umschaltspiel nach Ballverlust im Gegenpressing hat sich bereits verbessert.
11ER: Wer sind ihre Leistungsträger?
Hongla: Unglaublich wichtig ist mein mitspielender Co-Trainer Stefan Becker. Tim Laudwein, Tristan Reger, Torwart Jordan Nkamgove sind auch Leistungsträger. Die Verpflichtung von Mamadi Diakité war extrem wichtig. Auch Pascal und Dominik Güth sind Leistungsträger bei uns.
11ER: Welche Stärken bringt Mamadi Diakité mit?
Hongla: Er ist unser Königstransfer, der es Pascal Güth erlaubt, in die Offensive zu gehen. Physisch ist Mamadi robust und total unangenehm für den Gegenspieler, weil er keinen Ball verloren gibt, zudem aber einen guten Spielaufbau pflegt. Defensiv ist er unglaublich kopfballstark.
11ER: Und was dürfen wir von Mevlüt Kücükmemisoglu erwarten?
Hongla: Mev musste vorige Saison aus persönlichen Gründen kürzertreten und war überwiegend in der zweiten Mannschaft im Einsatz. Er ist eine der großen Überraschungen bei uns neben Tim Kugel. Mev trainiert gut, besitzt eine gute Spieleröffnung, liest das Spiel auch und agiert sehr kopfballstark. Manchmal braucht er schnellere Entscheidungen in manchen Situationen.