11ER: In Schweich ist die Mannschaft mit 1:9 deutlich unter die Räder gekommen. Was fehlt der Mannschaft aktuell, damit sie frei von jeglichen Abstiegsängsten agieren kann?

Nico Hubo: Auch wenn wir gegen eine sehr gute Schweicher Mannschaft verloren haben, und bei denen alles gepasst hat, darf das so nicht passieren. So eine herbe Niederlage muss man erst mal verdauen. Persönlich habe ich zwei Tage gebraucht, das alles sacken zu lassen. Doch lieber einmal richtig verlieren, als mehrere Male knapp. Wir haben daraus hoffentlich die richtigen Lehren gezogen, mit der Mannschaft eine Videoanalyse gemacht und auch viele Einzelgespräche geführt. Wir müssen den Schalter jetzt schnell umlegen. Dazu bekommt die Mannschaft in dieser Woche dreimal Gelegenheit, sich im Training zu zeigen und sich gut auf das nächste Spiel vorzubereiten.

11ER: Sind die Abgänge von Raphael Ney, Niclas Lentes, Leon Backes, Lorenz Budinger und Narottam Morbach durch die Neuzugänge aufzufangen?

Hubo: Wir haben einige Spieler verloren und in der Breite eingebüßt. Dafür haben wir andere Spielertypen bekommen. Nick Stülb beispielsweise agiert anders als ein Raphael Ney im Sturm. Der Kader ist etwas schmaler, doch die Qualität der Mannschaft ist nicht schlechter geworden. Was uns etwas nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass die Alternativmöglichkeiten von der Bank weniger geworden sind. Wir müssen langwierige Verletzungen vermeiden. Im Vorjahr hatten wir kaum Verletzte. Da brauchen wir in dieser Saison auch wieder ein Quäntchen Glück.

11ER: Wie beschreiben Sie die Stärken ihrer Mannschaft? 

Hubo: Im Offensivbereich sind wir sehr gut aufgestellt und haben uns auch nominell verbessert. Das hat man in der Vorbereitung gesehen, dass wir fußballerisch da einen Schritt nach vorn gemacht haben. Die Mannschaft hat Charakter genug, um sich von Rückschlägen, wie vergangenen Samstag in Schweich, zu erholen. Zumal der Zusammenhalt und die Kameradschaft nach wie vor top sind.

11ER: Fallen Nils Thörner, Nils Schermann oder Nick Stülb, wie bei der Partie in Schweich aus, ist die Offensive nicht durchschlagskräftig genug. Wer kann diese drei Angreifer ersetzen?

Hubo: Nils Valerius war als einziger unserer Stürmer dabei. Ja, wenn drei von vier etatmäßigen Stürmern ausfallen – egal aus welchen Gründen – wird’s schwierig. Wir haben die Option mit Patrick Schmidt, der von der Zehn aus nach vorn gehen kann, doch Paddy ist nach seiner langen Verletzung noch im Aufbautraining. Im Bedarfsfall kann auch ich von der Bank eine Alternative sein, aber nur im Notfall.

11ER: Welche Stärken bringt Nils Stülb mit?

Hubo: Nick kam, wie Finn Herrmann auch, vom SV Wittlich zu uns, und ist ein sehr schneller Stürmer. Er ist technisch sehr gut, beidfüssig gefährlich und hat einen Klasse Abschluss, weil Nick eine überragende Schusstechnik besitzt.

11ER: Und Finn Herrmann?

Hubo: Finn bringt einen super Willen mit, kann sich gut durchsetzen und ist mit seiner Körperlichkeit ein klassischer Stoß- oder Strafraumstürmer. Finn weiß, wo das Tor steht.

11ER: Wie schätzen Sie den SV Konz ein, dessen Trainer Oliver Hongla ja in der vergangenen Saison noch bei ihnen in Lüxem als Coach an der Seitenlinie stand?

Hubo: Konz wird meiner Meinung nach unter den ersten fünf landen. Sie kommen über Ballbesitz und ihre spielerischen Fähigkeiten. Mit Oli Hongla haben sie einen neuen Trainer bekommen, der weiß, was und wie er es macht. Er bringt die Mannschaft taktisch weiter. Der alte Trainer wird mit Sicherheit in Lüxem gewinnen wollen. Er kennt uns komplett und wird sich gewiss etwas ausdenken. Es wird schwierig, doch wir freuen uns auf das Wiedersehen mit ihm.